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Die Früchte dieses göttlichen Rettungsfeldzuges

3. Teil: Maria Valtorta - Der Gottmensch

von Margarete Klein

«… und die Schafe hören seine Stimme. Er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie heraus. Hat er alle, die ihm gehören, herausgelassen, so geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen…» (Joh 10,3-5).

Einige Zeugnisse

Vor 25 Jahren befand sich die Schreiberin dieser Zeilen in einer immer tieferen Niedergeschlagenheit und nahe an der Verzweiflung an ihrem Arbeitsplatz im Schuldienst. Ohnmächtig musste sie mit ansehen, wie ihre jungen Schüler durch falsche Lehren von ihren Kollegen ins Verderben geführt wurden. Da erfuhr sie im Ausland von den Erscheinungen der Muttergottes in Medjugorje. Ganz allein, wie sie war, machte sie sich unverzüglich auf den Weg dorthin, um bei der Mutter über die Zerstörung der Seelen so vieler ihrer unschuldigen Kinder zu weinen. Da ließ es diese himmlische Mutter geschehen, dass ihr die Offenbarung an die Valtorta in die Hände gelegt wurde. Die Muttergottes hatte sich einer ganz schlichten, ebenso leidgeprüften Familie bedient, die mit ihrem behinderten Kind (Trisomie) nach Medjugorje gepilgert war.
Noch ahnte ich nicht, welch unermesslicher Schatz mir in den zehn umfangreichen Bänden geschenkt worden war. Er sollte zu meiner Rettung und inneren Heilung werden! Zehn Bände! Wo anfangen? Ich entschloss mich, die Lektüre mit dem Passionsleiden Unseres Herrn zu beginnen, denn eine Freundin hatte mir zuvor gesagt: «Wenn es dir ganz schlecht geht und du keinen Ausweg siehst, musst du die “Nachfolge Christi” lesen, und zwar die härtesten Kapitel, dann empfängst du Stärkung».
So las ich also zuerst die Kreuzigungsgeschichte. Was dabei in mir vorging, lässt sich schwer in Worte fassen. Ich konnte Tag und Nacht nicht mehr aufhören zu lesen. Es war, als ob ein Vorhang vor mir aufgezogen würde. Ich fand mich hineingezogen in die Geschichte aller Geschichten: die Menschheit kreuzigt ihren Schöpfer und Erlöser! Unser Gott war nicht mehr in weiter Ferne, nein, Er war ganz nahe unter uns. Ich empfand deutlich, dass es das war, was sich in unseren Tagen wieder ereignete. Und ich fühlte mich mit Jesus gekreuzigt.
Jesus hatte das alles auch für meine Sünden gelitten. Mit einem Schlage wurde mir bewusst, wie weit auch ich mich in den Jahrzehnten von der Gottesliebe meiner Kindertage entfernt hatte und zu einer Gewohnheitschristin geworden war, die sich dennoch besser dünkte als viele andere. Ich hatte ja auch jedes Jahr in der Karwoche die Passionsgeschichte angehört… aber hatte mich das Leiden Jesu wirklich im Herzen berührt? Es war so eine ferne Geschichte, ein bloßes Ritual gewesen, das ich zwar immer noch mitvollzog. Nun taten mir alle Sünden meines ganzen Lebens leid vom Grund meines Herzens… Was ich so oft gedankenlos mitgebetet hatte, wurde zur Wirklichkeit: «Heilige Mutter, drück die Wunden, die dein Sohn für Mich empfunden, tief in meine Seele ein». Und da geschah das Wunder: Bei der Teilnahme an dieser furchtbaren Gotteskreuzigung floss mir neue Kraft und die Entschiedenheit zu, bei Ihm zu bleiben, koste es, was es wolle. Ich fühlte mich immunisiert gegen allen Spott und Hohn der Menschen und gegen jede falsche Lehre! Eine ganz tiefe Liebe zu meinem gekreuzigten Erlöser überkam mich. In dieser Offenbarung sprach unverkennbar die Stimme des Guten Hirten, und zwar unmittelbar zu mir! So eindringlich hatte ich sie noch nie in meinem Leben vernommen! Ich weinte und weinte… vor lauter Seligkeit! Ich hatte die «kostbare Perle», den «Schatz im Acker» gefunden! Könnte ich doch allen Menschen in unserem Land dieses große Glück mitteilen!
Ich habe dann Männer und Frauen kennen gelernt, die mir erzählten, wie sie auf ähnliche Weise durch die Muttergottes an diese Schriften gekommen waren, die sie nicht mehr losließen. Sie hatten dadurch ein ganz neues Leben begonnen und teilten es ein in die Zeit «vor der Maria Valtorta und nach der Maria Valtorta». Sie wollten nun entschieden nach dem Willen Gottes leben und haben mir das in konkreten Taten bezeugt. Alle diese sind keine «Gelehrten», sondern kindlich gläubige Seelen. Auch sie hatten die Stimme des Guten Hirten, der da zu ihnen sprach, untrüglich erkannt.

Weltweite Wirkung

«Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind; auch sie muss ich herbeiführen. Sie werden auf meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirt sein». (Joh 10, 16)
Das Werk Maria Valtortas ist mittlerweile in nahezu 30 Sprachen der Welt übersetzt, darunter ins Russische, ins Polnische und in mehrere asiatische und afrikanische Sprachen. Zu ihrem 50. Sterbetag traf von Taiwan die Nachricht ein, dass die ersten vier Bände des Hauptwerks («L’Evangelo come mi è stato rivelato» bzw. «Der Gottmensch») nunmehr auch gedruckt in Chinesisch vorliegen.
Wer hat das Märtyrervolk der Chinesen mit dem Werk der Valtorta bekannt gemacht? Es war der italienische Franziskanermissionar Pater Gabriel Maria Allegra, der 1976 in Hongkong gestorben und inzwischen von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen worden ist. Er hatte Jahrzehnte lang in China (Peking, Hongkong und anderswo) missioniert und die ganze Bibel ins Chinesische übersetzt. Er war zudem ein hochgelehrter Biblist. Nachdem er 1965 von einem Mitbruder das Werk der Valtorta in die Hände bekommen hatte, war er von dessen Lektüre so «fasziniert, dass er weinen und lachen wollte vor Freude und Liebe». Zehn Jahre hat er das Werk dann noch für seine Missionsarbeit heranziehen können. «Dieses Buch ist für mich ein Akt der göttlichen Barmherzigkeit für China, für die schlichten Seelen, für die Herzen, die das Evangelium “Kinderherzen” nennt», schreibt er dem Mitbruder im Jahr 1965. Neun Jahre lang, bis zu seinem Tode, hat der Chinamissionar unentwegt seinen Glauben daran bezeugt, dass «hier der Finger Gottes» zu erkennen ist und die Schreiberin (Maria Valtorta) «ihn oft an die hl. Katharina von Siena denken lässt» (1969). «Ich versichere dir», schreibt er einem Pfarrer in Castellamare di Stabia aus Hongkong, «dass dieses Werk die Seelen zum Herrn bringt und ein starker Antrieb ist, das Evangelium zu meditieren» (1965). In der Karwoche 1968 vertieft er sich erneut in das Werk und schreibt in sein Tagebuch: «Warum spricht wohl Jesus darin in der Sprache eines Theologen unserer Zeit und nicht in der seiner irdischen Zeit? Will er uns vielleicht belehren, was in den Heiligen Schriften steckt, und wie man sie heute auszulegen hat? So viele Fragen, die geprüft und bedacht zu werden verdienen, bevor man vernünftiger Weise darstellt, dass das “Poema dell’Uomo-Dio” (“Der Gottmensch”) an keiner Stelle dem Evangelium widerspricht, sondern es wunderbar ergänzt und es lebendig und machtvoll, einfühlsam und anspruchsvoll macht…» (1).
An ihrem 50. Sterbetag, am 12. Oktober 2011, fand sich auch eine Pilgergruppe vom anderen Ende der Welt am Grabe Maria Valtortas in Florenz ein. Es waren zehn Personen aus Australien und Neuseeland, der auch 3 Chinesen und 3 afrikanische Ordensschwestern vom «Kinde Jesus» angehörten. Sie feierten die heilige Messe genau zu der Zeit ihrer Sterbestunde an dem Altar neben ihrem Grab. Die Atmosphäre der Andacht und Innigkeit dieser Messfeier ergriff mich, die ich den Vorzug hatte, dabei zu sein, zutiefst. Sie war auch in der Predigt des zelebrierenden Priesters nicht zu verkennen.
Einer der drei Chinesen schrieb in ihrer schönen Bilderschrift ein Zeugnis ihrer Verehrung in das Album, das in der Grabkapelle auflag. Wenn ich auch den Inhalt nicht lesen kann, so sprechen doch die drei am Schluss gezeichneten Herzen eine allen verständliche Sprache.
Erst hinterher erfuhr ich, dass die Gruppe vorher an der Mittwochs-Generalaudienz des Papstes auf dem Petersplatz in Rom teilgenommen hatte. Sie hatten dort bescheiden ein Spruchband mitgeführt, auf dem sie in englischer Sprache um die Seligsprechung Maria Valtortas baten.
Zu ihrem tiefen Schmerz war ihre Gruppe trotz vorheriger Anmeldung bei den vatikanischen Behörden für die Verlesung der anwesenden Gruppen nicht berücksichtigt worden. War es, weil Maria Valtorta nach wie vor dort unerwünscht ist?
Ich konnte die große Enttäuschung und den Schmerz dieser «kleinen Seelen» über die ihnen zugefügte Geringschätzung nachempfinden. Sie hatten zum Teil 20 Flugstunden der Reise auf sich genommen. Hören wir sie selbst: «Wir hatten uns als “Internationale Gruppe Maria Valtorta” angemeldet und waren wirklich eine internationale Gruppe: 3 Chinesen/Australier, 3 Ordensschwestern aus Sambia, 2 Australier aus dem Vereinigten Königreich, 1 Person aus Neuseeland und 1 Person aus Chicago». Eine der afrikanischen Schwestern schreibt: «Wir kamen von ganz verschiedenen Gegenden der Welt wie die Heiligen Drei Könige, aber, wie sie, in derselben Absicht und der gemeinsamen Leidenschaft für die Schriften Maria Valtortas und natürlich für Jesus. Ich erinnere mich daran – so schreibt sie – dass in dem Werk oft berichtet wird, dass die Menschen, die Jesus begegneten, ihn gar nicht wieder verlassen wollten». (2)
Sie empfanden sich also direkt auf den Spuren der Heiligen Drei Könige, da sie aus dem fernen Asien und Afrika gekommen waren und hatten ähnliche Mühsal der Reise auf sich genommen.
In der Tat teilt ja Jesus der Valtorta im Anschluss an die Vision des Eintreffens der Hl. Drei Weisen in Jerusalem und Betlehem in seinem Kommentar mit, dass einer der Weisen aus der Gegend der Mongolei und ein anderer von den Quellen des Nil in Afrika (vermutlich aus Äthiopien?) gekommen waren. (3)
Unsere Freunde hatten dann Trost gefunden in dem Wohnhaus der Maria Valtorta in Viareggio, das von der Maria-Valtorta-Stiftung zu einer kleinen Gedenkstätte ausgestattet worden ist. Ein Foto zeigt, wie sie dort, wie schon viele andere Besucher, andächtig an dem Krankenbett niederknieten, an dessen Seiten so viele Male Jesus und Maria in ihren verherrlichten Leibern erschienen waren…
Und schließlich waren sie an der Stätte ihrer Ruhe in Florenz angekommen, wo sie genau in der Sterbestunde ihrer Seligen mit großer Innigkeit die heilige Messe feiern konnten.
Ohne zu wissen, welche Enttäuschung ihnen kurz zuvor bereitet worden war, bemerkte ich etwas wie eine heilige Melancholie auf ihren Gesichtern, besonders auf denen der demütigen Chinesen. – Tags darauf wurde ich noch stille Zeugin einer Szene, die mich zu Tränen rührte: Ein anderer Chinese – ein Priester in Priesterkleidung – dem ich die Grabstelle Maria Valtortas gewiesen hatte, ging darauf zu, kniete vor der Steinplatte nieder und verneigte sich so tief, dass seine Stirn die Erde berührte. «Welche Liebe und Ehrfurcht!», durchfuhr es mich, und das in unserer ehrfurchtslosen Zeit, die nicht einmal mehr vor dem Tabernakel und dem Allerheiligsten niederkniet. Mir kam auch in den Sinn, wie Johannes Paul II. bei seinen Besuchen in allen Ländern der Welt sich auf die Knie niederließ und die Erde aller Länder küsste.
Hier gestehe ich, dass ich schon seit Jahrzehnten mit dem Märtyrervolk der Chinesen gelitten habe, besonders wegen der grausamen Geburtenpolitik unter der Herrschaft des Roten Drachen! Ich musste hier wieder an das denken, was die Mutter Gottes im marianischen Jahr 1987 Don Gobbi in Taiwan und Hongkong prophezeit hatte:

Taipeh (Formosa), 9. Oktober 1987

«Heute blicke ich mit meinen barmherzigen Augen auf diese große Nation China, wo mein Widersacher, der rote Drache, der hier sein Reich aufgerichtet hat, herrscht, in dem er alle mit Gewalt dazu gezwungen hat, die satanische Geste der Gottesverleugnung und der Rebellion gegen Gott zu wiederholen. Ich blicke auf die zahllosen und schweren Leiden dieser meiner armen Kinder, die in der tiefsten Finsternis wandeln. Sie sind die von mir am meisten geliebten Kinder… Nun möchte ich von diesem Land (Taiwan) aus meine mütterliche Botschaft an alle Kinder richten, die in Gebieten leben, wo der atheistische Kommunismus herrscht und wo jegliche äußere Zeichen des dem Herrn geschuldeten Kultes verboten sind und bestraft werden. …Ich senke euch Samen der Liebe und der Güte in eure Seelen, damit ihr auf dem Weg des Guten gehen und die Gebote befolgen könnt, die der Herr in eure Herzen eingeschrieben hat durch sein Gesetz, das ja zutiefst in die menschliche Natur selbst eingeprägt ist… Dann öffne ich durch mein mütterliches Wirken eure Herzen… So geschieht es, dass sich die wahre Religion unter euch still und verborgen ausbreitet und im Leben so vieler meiner Kinder Wurzeln schlägt…
Schließlich bin ich daran, den nun schon sehr nahen Tag eurer Befreiung vorzubereiten und den der endgültigen Niederlage des roten Drachen und des theoretischen und praktischen Atheismus, der die ganze Welt erobert hat…
Die Erde wird tatsächlich gänzlich in ein neues irdisches Paradies umgewandelt werden — zur vollkommenen Verherrlichung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit…»

Hongkong, 13. Oktober 1987

«Ich werde eurer Sklaverei ein Ende setzen…
Darum werdet ihr bald die außerordentlichen Zeichen sehen, die ich geben werde, damit ihr euch auf das größte Wunder vorbereiten könnt, das sich in Zukunft zu erfüllen beginnt. Das Sonnenwunder, das während meiner letzten Erscheinung (in Fatima) geschehen ist, war nur ein prophetisches Zeichen, um euch darauf hinzuweisen, dass ihr alle auf das noch versiegelte Buch (der Apokalypse) blicken sollt. Heute bin ich von Gott gesandt, dieses Buch zu öffnen, damit euch die Geheimnisse offenbart werden können…»
Der Hinweis der Muttergottes auf die «außerordentlichen Zeichen» und das Sonnenwunder in Fatima, ausgerechnet in China, bestätigt übrigens das, was ein im Jahr 1974 zum Christentum bekehrter Chinese in seinem faszinierenden Buch «Chinas wahre Größe» (4) in über 20jährigen Studien über die Geschichte seiner Heimat herausgefunden hat: Die etwa 4500 Jahre alte chinesische Bilderschrift bezeugt, dass die Chinesen von Anfang an den einen Gott als höchsten Herrn und Schöpfer Himmels und der Erde kannten und verehrten, den sie Shang Di oder Shang Ti nannten und dessen Eigenschaften genau mit denen des Gottes des hebräischen Pentateuch übereinstimmten. Dieser Wissenschaftler, der jetzt seit 20 Jahren wieder in China lebt, nimmt an, dass sie sich nach der babylonischen Sprachenverwirrung (Gen 10 und 11) in dieses ferne Land absetzten und den bis dahin mündlich tradierten Glauben der noch einsprachigen Menschheit und deren Opferkulthandlungen (5) bewahrten, bis etwa 250 v. Chr. Geburt eine Verehrung des Drachen einsetzte und der Glaube an Shang Di sich nach und nach verlor, bis dann Anfang des 20. Jahrhunderts die Gewaltherrschaft des kommunistischen Roten Drachen einsetzte.
In unserem Zusammenhang ist besonders interessant, dass Chan Kei Thong in den Geschichtschroniken der alten Kaiser ihre ständige Beschäftigung mit der Astronomie (nicht der Astrologie!), wie man es auch von den Babyloniern und anderen alten Kaiserhöfen weiß, bestätigt sieht. Die alten chinesischen Kaiser verstanden sich nämlich, wie er erkennt, nicht selbst als Gottheiten, sondern unter einem Mandat Gottes stehend, das sie zur Tugendhaftigkeit in ihrer Herrschaft aufrief. Wenn sie davon abwichen, entzog der Gott des Himmels ihnen ihr Herrschertum. — Wir können hier lediglich zwei bemerkenswerte Einträge über Himmelsereignisse erwähnen: das erste aus der Zeit der Han-Dynastie (206-220 n. Chr.), wo das Sichtbarwerden eines Kometen im Sternbild des «Adler» während der Regierungszeit des Kaisers Xiao Ai (7 – 1 v. Chr.) festgehalten ist. Dieser Komet sei als der Stern «Altair», (einer der hellsten Sterne des «Adler») 70 Tage lang aus dem Sternbild «herausgetreten und sichtbar» gewesen. Der Eintrag dazu lautet:
«… Man sagt, Kometen erscheinen, um anzuzeigen, dass das “Alte” durch das “Neue” ersetzt wird. Altair, die Sonne, der Mond und die fünf Sterne sind in Bewegung, um den Beginn einer neuen Epoche anzuzeigen…» (6)
Ein anderes chinesisches Dokument belegt die gleiche Himmelserscheinung:
«… Im zweiten Jahr von… Kaiser Xiao Ai, im Frühjahr, im ersten Monat, wurde in Altair ein Bei-Komet (= schweifloser Komet) gefunden.»
Hierzu ist es aufschlussreich, das Kapitel zu dem Eintreffen der Drei Weisen aus dem Osten in Jerusalem und Betlehem und auch den Kommentar wieder zu lesen, den Jesus der Valtorta zu diesem Ereignis und dem Charakter dieser Gottes-Sucher gibt. Das, was Matthäus in seinem Evangelium hierzu berichtet, wird ja von der modernen Theologie als bloße Legende abgetan!
Das zweite astronomische Phänomen, das die chinesischen Kaiserchroniken aufgezeichnet haben, ist eine lang anhaltende Sonnen- und Mondfinsternis, die unter der Regierung des Han-Kaisers Guang Wu (Reg.-Zeit 25-57 nach Chr.) auftrat, etwa 34 Jahre nach den Himmelsereignissen, denen die Weisen gefolgt waren. Das Ereignis korrespondiert der in den synoptischen Evangelien berichteten Finsternis beim Hinscheiden Jesu am Kreuz:
Lukas (23, 44-46) berichtet: «Es war nunmehr um die sechste Stunde, da kam eine Finsternis über das ganze Land, bis zur neunten Stunde: Die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei. Da rief Jesus mit lauter Stimme: “Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!” (Ps 31,6), und nach diesen Worten verschied er. Als nun der Hauptmann sah, was geschehen war, pries er Gott und sagte: “Dieser Mann war wirklich ein Gerechter!”»
Matthäus (12, 51-54) und Markus (11, 33-39) lassen den Hauptmann an derselben Stelle bekennen: «Dieser Mann war wirklich Gottes Sohn».
Die chinesischen Chroniken der späteren Han-Dynastie berichten dieses kosmische Phänomen wie folgt:
«In den Tagen von Guy Hai (3. Monat), am letzten Tag des Monats, gab es eine Sonnenfinsternis. (Der Kaiser) vermied den Thronsaal, hielt alle militärischen Aktivitäten zurück und ließ die politischen Geschäfte 5 Tage lang ruhen. Und er verkündete: ‚Mein armseliger Charakter hat dieses Elend verursacht, dass die Sonne und der Mond sich verborgen haben. Ich bin voller Furcht und Zittern. Was kann ich sagen? — Jeder, der eine Denkschrift verfasst (d.h. über die Person des Kaisers) darf das Wort “heilig” nicht verwenden». (Ebda. S. 354)
Ein weiterer Eintrag über dieselbe Sonnenfinsternis… lautet:
«Sommer, 4. Monat (d. Jahres), am Tag von Ren Wu, besagt der kaiserliche Erlass: Yin und Yang (= Hell und Dunkel) und die Sonne und der Mond wurden verfinstert. Die Sünden aller Menschen liegen nun auf einem Mann. (Der Kaiser ?) verkündet Vergebung für alle unter dem Himmel». (Ebda. S. 355)
Unserem chinesischen Wissenschaftler kommt es hier darauf an, die Reaktion des Kaisers auf dieses Himmelszeichen hervorzuheben: Der Kaiser sah sich dadurch seiner Sünde überführt und äußerte tiefste Reue. Er verkündete seine Sündhaftigkeit und übernahm Verantwortung dafür. Ein solcher Akt sei in der ganzen chinesischen Geschichte quasi beispiellos gewesen – so Chen Kai Thong. Noch bemerkenswerter sei, dass er wusste, dass die Sünden aller auf einen Menschen gelegt worden seien!… Er ahnte also, dass zu diesem dramatischen Himmelsereignis irgendwie Heiligkeit und Vergebung gehörten.
Zu demselben Ereignis heißt es in einem Kommentar «Zur Geschichte der Späteren Han-Dynastie»:
«Finsternis am Tag von Gui Hai, Mann vom Himmel starb». (Ebda. S. 355)
Auch das Ereignis der Auferstehung des Gottessohnes wurde den Chinesen in einem Himmelszeichen 3 Tage nach der Verfinsterung angedeutet. Sie hielten es so fest:
«Während der Regierung von Kaiser Guang Wu, am Tag von Bing Yin im 4. Monat von Jian Wu, umschloss ein heller Lichthof – ein Regenbogen – die Sonne». (Ebda. S. 356)
Die chinesischen Astronomen waren natürlich nicht in der Lage, den Bezug dieser Zeichen zu Jesu Auferstehung herzustellen, aber sie sahen, was am Himmel vorging und schrieben dieses Zeichen auf. (Ebda. S. 357)

Ist es nun nicht bemerkenswert, dass zu Beginn des von Papst Johannes Paul II. ausgerufenen «Marianischen Jahres» 1987-1988 (7) die Muttergottes die Chinesen ausdrücklich wieder zu ihren alten Tugenden der Beobachtung der Himmelszeichen ermutigt, sie auf das Sonnenwunder in Fatima als prophetisches Zeichen hinweist und sich als die von Gott bestellte Auslegerin der Johannes-Apokalypse vorstellt (vgl. auch ihre Erscheinung am 12. April 1947 in Tre Fontane in Rom: «Ich bin die Jungfrau der Offenbarung») und zugleich die baldige Befreiung dieses großen Landes China aus der Sklaverei des Roten Drachen durch ihre Intervention verheißt?
Hier noch einmal die Worte Jesu an Maria Valtorta vom 3. Februar 1947 in dem für Papst Pius XII. bestimmten Pro-memoria (8):
«Haltet dem Roten Drachen mit den sieben Köpfen, den zehn Hörnern und sieben Diademen auf den Köpfen, der mit seinem Schweif ein Drittel der Sterne vom Himmel fegt und sie abstürzen lässt – und Ich sage euch in Wahrheit, dass diese noch viel tiefer als auf die Erde stürzen werden – dem Drachen, der die FRAU verfolgt, sowie den Tieren aus dem Meer und aus der Erde, die von Vielen, allzu Vielen, angebetet werden, weil sie sich durch deren Aussehen und Wunderwerke verführen lassen, haltet all dem Meinen über die Mitte des Himmels fliegenden Engel entgegen, der das ewige Evangelium auch auf den bis jetzt versiegelten Seiten weit aufgeschlagen zeigt, damit die Menschen sich durch sein Licht aus den Umwindungen der großen Schlange mit den sieben Schlünden befreien können, die sie in ihre Finsternis reißen und darin ertränken will; (Ich gebe euch dieses Werk) damit Ich bei Meiner Wiederkunft noch Glauben und Liebe im Herzen der Ausharrenden finde, und damit diese zahlreicher seien, als es das Werk Satans und das der Menschen noch erhoffen lassen können.»

(Wird fortgesetzt)
Margarete Klein

Anmerkungen:
1. Zitate entnommen aus: «Pro e contra Maria Valtorta», 5. Aufl., 2008; Hrg. Centro Editoriale Valtortiano, Kap. Padre Gabriele Maria Allegra.
2. Vgl. «Per Maria Valtorta, Cinquantenario della morte», 1961-2011, S. 14-27.
3. Vgl. «Der Gottmensch», Bd. 1, Kap. Anbetung der Weisen.
4. Dr. Chan Kei Thong, Chinas wahre Größe, (in deutscher Übers.) Hänssler-Verlag, D-71088 Holzgerlingen, 2009.
5. Vgl. Gen 8, 20-21: Noahs Dankopfer aus reinen Tieren nach dem Ende der Sintflut. Die chinesischen Kaiser vollzogen ein jährliches Sühnopfer am «Altar des Himmels» in Peking (Bejing).
6. Ebda. S. 148 und weiter S. 149.
7.  … das ihm übrigens von dem philippinischen Diplomaten Howard Dee, wie dieser bei einem Gebetstag der «Frau aller Völker» in Amsterdam mitteilte, angeraten worden war.
8. «Der Gottmensch», Bd. 12, Kap. «Geleitwort für das Werk».