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Meine Passion von Gethsemane bis Golgota

Tochter der Sonne

Die Tochter der Sonne wurde 1949 geboren. Als nicht praktizierende Katho­likin folgte sie dem welt­lichen Geist bis zu ihrer Bekehrung mit 38 Jahren. Nachdem eine Freundin zu einer anderen Religion übergewechselt war, fragte der Herr sie, ob sie «Seine Kirche vereinen und verschönern möchte». Dann erhielt sie Botschaften.
Jesus: Vom Ölgarten aus wurde ich vor das Tribunal gezerrt. Ich war allein, niemand war zu meiner Verteidigung da; die Meinen hatten mich verlassen.

Dann wurde ich wie ein gemeiner Dieb zu Pilatus geführt, wie ein gefährliches Tier, das schnellstmöglich eliminiert werden muss. Pilatus erkannte meine Unschuld und ließ mich geißeln, um die Menschenschar zu beruhigen… Dann krönten mich die Soldaten mit Dornen und überhäuften mich mit Beleidigungen. Ich stand vor meinen Verfolgern, die Dornenkrone, die überall in meinen Kopf eindrang, ließ mein Blut über mein geschwollenes Gesicht laufen. Der Purpurmantel, mit dem sie mich umhüllt hatten, verbarg einen Teil meines gemarterten Körpers, der von den unzähligen Geißelhieben, die mir die blutrünstigen Peiniger zugefügt hatten, zerfetzt war… Ich sah fast nichts mehr…, wenngleich ich seit meiner Verklärung auf dem Tabor wusste, was auf mich zukam. Ich war verwundbar, meine Angst wurde immer größer. Ich war der Sohn Gottes, ich lebte mein Menschsein voll und ganz, ein geschmähter Mensch… Ich hatte meine Sendung angenommen und ich würde bis ans Ende gehen. Die Menschenmenge wollte, dass ich gekreuzigt werde, obwohl ich keine Missetat begangen hatte. Aus Liebe zu meinem Vater und zu euch, akzeptierte ich schweigend den ungerechten Urteilsspruch; Ich gab also mein Leben für die Erlösung der Menschheit. Pilatus wollte seine Würde nicht verlieren – er wusch seine Hände, um sich von aller Verantwortung loszusagen. Barrabas wurde durch die Forderung der undankbaren Menge freigelassen. In den Augen des Übeltäters konnte man noch die Freude sehen, die er daran hatte, Böses zu tun. O, meine Kinder, diese ganze, gegen mich entfesselte Menge führte mich in den Tod, obwohl ich nur das Gute für jeden Einzelnen wollte.
Da es mir nicht gelang, das so schwere Kreuz aufzuheben, half mir einer der Henker, es auf meine Schultern zu legen. Auf diesem Kreuz las ich alle Sünden, die auf Erden begangen wurden und die bis zum Ende der Zeiten noch begangen werden; ich sah auch eure Sünden, meine Kinder. Ja, ich musste es tragen und ich habe es für euch ertragen… In diesem Moment, als ich diese ganze Schmach und Schande sah, wären der Himmel und die Erde nicht groß genug gewesen, um alle Tränen aufzunehmen, die ich zurückdrängte…
Nach einigen Schritten, beschimpft von diesem wütenden Mob, der mich steinigte, fiel ich unter der schweren Last des Kreuzes, das mich zu Boden drückte; mein blutenden Gesicht versank im Staub. Meine Kinder, helft mir, das Kreuz der Sünden der Welt zu tragen, indem ihr euer Kreuz aus Liebe zu mir ertragt! Wenn es euch sehr schwer zu sein scheint, dann vergleicht es mit dem Kreuz, das ich mit jedem von euch bis ans Ende der Zeiten trage. Euer Kreuz ist mein Kreuz. Wie mein Vater mir geholfen hat, wieder aufzustehen, so helfe ich euch, wieder aufzustehen, wenn ihr in der Sünde gefallen seid; erbittet inständig meine Vergebung nach jedem Fall und geht vorwärts; lasst die Arme niemals sinken, genießt die Sünde niemals.
Als ich wieder aufstand, begann mein Herz sehr heftig zu schlagen; ich spürte einen sanften Blick auf mir. Ich erhob die Augen und sah meine liebe Mama bei mir. In einem einzigen Augenblick sah ich die ganze Not ihres Mutterherzens; ihr Gesicht war so blass, dass ich es nicht erkannte… Sie verstand das Wort der Liebe, das mein Herz, das mit dem ihren in der Not vereint war, ihr übermittelte: «Ich muss bis ans Ende meines Opfers gehen…». Sie wusste, dass mich nichts aufhalten könnte. Ihr Blick ließ mich verstehen, dass sie bei der Aufgabe, die der Vater mir anvertraut hatte, immer an meiner Seite sein würde.
Die Geißelhiebe schlugen auf meinen schmerzenden Körper ein. Ich war am Ende der Kraft; der Staub von der Erde und der Schweiß, die mit meinem Blut vermischt waren, ließen mich nichts mehr sehen. Als Weggefährten hatte ich die Steine, die man nach mir warf, die Beleidigungen und den Hohn, die ganze Bosheit der Menge. Als die Soldaten meine große Erschöpfung sahen und weil sie mich am Leben erhalten wollten, damit ihnen das Spektakel meiner Kreuzigung nicht entgehen würde, beauftragten sie Simon, mir zu helfen das Kreuz bis Golgota zu tragen. Er wollte nicht, aber aus Gehorsam gegenüber den Wächtern gab er nach. Meine Stille brachte ihn näher zu mir; er bemerkte, dass ich nicht wie die anderen Verurteilten war; es herrschte eine Ungerechtigkeit… Sie müssen sich irren, dachte er. Auf dem Weg begann er mich zu lieben, Schritt für Schritt; er verstand, dass er künftig sein eigenes Kreuz mit Liebe tragen würde, wenn er bereit war, mein Kreuz zu tragen.
Eine mutige Frau löste sich aus der Menge und kam mit einem weißen Leinentuch zu mir. Sie schaute mich unendlich traurig an; ich sah das Erbarmen in ihren Augen. Ich war überrascht über ihre Sanftheit als sie mein Gesicht mit ihrem Leinentuch trocknete, das sie anschließend an ihr Herz drückte! O, meine Kinder, inmitten all dieses Elends, das mir zugefügt wurde, berührte mich diese kleine Geste der Zuneigung zutiefst. An diesem Tag wurde mein Gesicht nicht nur dem Leintuch eingeprägt, sondern auch ihrem Gesicht. Opfert mein blutendes, heiliges Antlitz meinem Vater auf; opfert ihm mein kostbares Blut für die Bekehrung der Sünder auf. Mein Vater lässt sich bewegen, wenn man ihm seinen blutenden Sohn präsentiert. Seid kleine Veronikas durch eure Gesten der Aufmerksamkeit mir gegenüber; kümmert euch um mich und ich werde der Arzt eurer Seele werden.
Völlig vernichtet und zermartert von Erschöpfung bin ich ein zweites Mal hingefallen. Die Peiniger, die immer aufgeregter wurden, forderten mich mit Fußtritten auf, wieder aufzustehen. Simon streckte mir die Hand entgegen und ich hatte die Kraft, den so schmerzlichen Weg fortzusetzen. Ich tat es für all jene, die der Vater mir gegeben hatte. Meine Kinder, betet ohne Unterlass, verliert nicht den Mut; wenn ihr fallt, dann kommt und wascht eure Sünden im Blut des Lammes; beichtet so oft es notwendig ist und geht weiter; es sind die immer neuen Bemühungen, die in meinen Augen zählen.
Ich erblickte den Ort meiner Qual, an dem ich meinen letzten Seufzer ausstoßen würde. Hinter mir klagten und beteten Frauen. Sie erinnerten sich an die Wunder und Heilungen, die ich vollbracht hatte. Ich war ihr Wohltäter. Ich wandte mich zu ihnen und sagte zu ihnen: «Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich, sondern über eure Kinder. Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden.» Meine Kleinen, ich bitte euch, dass ihr euer Leben ändert, bekehrt euch, lehrt eure Kinder von frühester Jugend an die Heilige Schrift und wenn ihr mich liebt, dann werdet ihr meine Gebote halten.
Die Menge bedrängte mich und presste mich von allen Seiten. Das Kreuz, das immer schwerer wurde, zerfetzte meine Schulter und ließ meine Knochen sichtbar werden, so dass ich in dieser Agonie meines zerschlagenen Leibes abermals unter dem Gewicht des Kreuzes niederfiel. Die Geißelhiebe vergrößerten meine Wunden und mit einer schmerzhaften Anstrengung stand ich auf, torkelte und fiel wieder hin… Trotz meiner furchtbaren Schmerzen setzte ich den Weg zum Tod, der mich erwartete, fort.
Mein Vater gab mir all seine Kraft, damit ich bis zum Ende des Opfers, das ich akzeptiert hatte, durchhalten konnte. Um diesen Preis musste ich die Seelen retten.
Als wir an der «Schädelhöhe» angekommen waren, rissen die Peiniger das Kreuz brüsk von meinen Schultern und zogen mich kurzerhand aus. Das an meinem Gewand klebende Fleisch rief einen solchen Schmerz hervor, dass ich auf den Boden schaute und es mir schien, als würde auch ein Teil meines Rückens weggerissen. Ich stand nackt vor der Menschenmenge, nur meine offenen Wunden, aus denen Blut bis auf die Erde rann, bedeckten meinen Leib.
Die Menge war noch immer ganz entfesselt gegen mich. Gedemütigt durch meine Nacktheit senkte ich den Kopf und hörte zu, ohne etwas zu sagen, ohne mich zu beklagen – aus Liebe zu euch. Meine Peiniger warfen das Los über meine Tunika; sie stritten um sie ohne das geringste Gefühl von Respekt mir gegenüber. Meine Kinder, lasst euch von allem entblößen, was eure Seele behindert; gebt mir euren Hochmut, eure Eigenliebe, nehmt die Demütigungen an wie ich es selber getan habe. Eine Demütigung, die angenommen wird, ist eine kleine Seligkeit für die Ewigkeit.
Schließlich streckte ich mich auf dem Kreuz aus. Der gemarterte Rücken vermittelte mir im Kontakt mit dem harten Holz den Eindruck, als würde ich auf einem Bett aus Stacheln und Dornen liegen. Kaum hatte ich Zeit gehabt, wieder ein wenig zu Atem zu kommen, da spannten mich meine Peiniger aus, um meine Hände festzunageln. Ich glaubte, dass sich meine Arme von meinem Körper lösen würden und ich biss die Zähne zusammen, um nicht vor Schmerzen zu schreien. Tränen begannen aus meinen Augen zu rinnen, als die Nägel mein Fleisch durchdrangen…, mein Blut rann überall. Einer der Henker wischte sich das Gesicht mit einer Miene voller Abscheu ab und bearbeitete den Rest meines Körpers umso heftiger. Die wiederholten Schläge, mit denen die Nägel in meine zerschlagenen Füße eindrangen, ließen mich halbtot zurück. In diesem unerträglichen Leid hatte ich den Mut, meinen Vater zu bitten, ihnen das Böse, das sie mir antaten, zu vergeben. Meine Mutter schluchzte; alle Schläge, die man mir zufügte, hallten einzeln in der Angst und der Verzweiflung ihres vernichteten Herzens. Meine Kinder, wenn ihr euch von eurem Gott abwendet, wenn ihr im Schlamm der Sünde versinkt, kreuzigt ihr  mich mit derselben Gewalt in euch; macht es also bitte nicht wie die Peiniger, die sich auf mich gestürzt haben. Wenn ihr euch von meinem Gesetz der Liebe abwendet, um all die ungesunden Vergnügungen zu genießen, nehmt ihr den Platz der Peiniger ein, die mich vor zweitausend Jahren gekreuzigt haben.
Nachdem sie mich ans Kreuz genagelt hatten, drehten sie es um, um die Nägel von hinten zu fixieren. Mein Leib und mein Gesicht lagen auf dem Boden und die Peiniger, die ganz mit ihrer Arbeit beschäftigt waren, kümmerte es nicht, wie es mir dabei erging. Anschließend richteten sie das Kreuz auf und senkten es in den Hohlraum, der es halten sollte. In diesem Augenblick vergrößerten sich meine Wunden durch den Schock. Das Kreuz schwankte, ich dachte, dass meine Hände und meine Füße zerreißen würden und ich auf den Boden fallen würde. Mein Herz wollte vor Angst und Schrecken explodieren; es war der Höhepunkt des Schmerzes. Als das Kreuz stabilisiert war, war ich so an ihm fixiert, dass ich kein Glied mehr bewegen konnte. Mein Körper schien gelähmt zu sein… Ich hörte den Klang einer Stimme «Wenn du der Sohn Gottes bist, dann hilf dir selbst». Ich schaute durch meine in Tränen und Blut schwimmenden Augen auf die Menschenschar… Nachdem ich dem guten Schächer das Paradies versprochen und meine Mutter Johannes – und durch ihn die ganze Menschheit meiner heiligen Mutter – anvertraut hatte, schrie ich zum Himmel: «Vater, warum hast du mich verlassen?!»… Ein immer trüber werdender Schleier verdunkelte meinen Blick, mein Ende war nahe, alles war vollbracht. Mit einem letzten Atemzug und einer letzten Anstrengung brachten meine vertrockneten, mit Essig befeuchteten Lippen, meine letzten Worte hervor: «Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist» Mein letzter Schrei, ein Schrei der Liebe, ein Schrei des Lebens, tauchte mich in eine tiefe Stille. Ich sah nur noch den Himmel, der sich öffnete, alle Engel knieten zum Zeichen der Dankbarkeit und des Respektes vor mir nieder.
Ich habe all mein Blut vergossen, um dich, mein Kind, zu retten… möge mein Opfer für dich nicht vergebens sein. Nun, da du dies weißt, nimm mich in dir vom Kreuz ab, so wie mich an jenem Tag diejenigen, die mich liebten, vom Kreuz abnahmen… Tröste mich, indem du mich liebst. Wenn du dein Leben änderst, wirst du das von meiner zarten Liebe gesegnete Kind sein… Dann wurde mein Leib in ein neues Grab gelegt, das in den Felsen gehauen worden war. Meine Kinder, kommt aus euren Gräbern hervor, meine Auferstehung ist die Voraussetzung für eure Auferstehung; seid gelehrig und beharrlich im Hinhören auf mein Wort und im konkreten Umsetzen meines Wortes. Lasst euch durch euren Gott verklären, geht den Weg des Lebens, den ich euch anbiete, er führt zur ewigen Herrlichkeit bei eurem himmlischen Vater. Ich liebe euch; lehnt die Liebe, die euch erwartet, nicht länger ab.

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