Es ist jetzt Zeit, die Wahrheit zu sagen, um die Seelen zu retten
Françoise
Wir bringen hier das Gespräch zum Abschluss, das wir im März 2006 mit Françoise geführt haben.
Françoise, hat der Herr Ihnen das Jenseits gezeigt?
Er hat es mir nicht gezeigt, aber er hat mit mir über das Fegefeuer gesprochen, in dem so viele Seelen sind. Und er hat mir gesagt, wie schmerzlich es ist, wenn wir auf der anderen Seite ankommen und merken, dass wir unser Leben vertan haben, dass es unnütz war, dass wir nur uns selbst gedient haben, dass wir uns für so viele Sünden entschieden und jede Erleuchtung abgelehnt haben.
Er zeigt mir, wie sehr die Menschen leiden, die Ihm nicht begegnet sind oder Ihn aus Hochmut abgelehnt haben: Wenn sie auf der anderen Seite ankommen, müssen sie leiden, um geläutert zu werden und um lieben zu lernen, anstatt die Glückseligkeit des Himmels sofort zu genießen.
Und der Himmel?
Jesus hat am Anfang dieses Charismas ein bisschen über den Himmel mit mir gesprochen, weil ich ihn gefragt hatte, was man dort mache, ob man sich dort nicht langweile. Er hat mir versprochen, dass ich mich nicht langweilen würde, dass wir die Familie aller Heiligen bilden und dass wir in jedem Augenblick lieben.
Und ist deine Angst jetzt vergangen?
Es ist viel besser geworden, aber ich verfalle noch von Zeit zu Zeit in diesen Mangel an Glauben. Jesus sagt mir oft ganz klar Dinge, die in meinem Leben geschehen werden, wenn ich Seinen Willen annehme. Doch wenn menschlich gesehen alles unmöglich erscheint, wenn alles sich gegen dich richtet und du keinerlei Ausweg siehst, dann kommt der Glaube ins Wanken. Dabei höre ich die laute, klare und deutliche Stimme Jesus. Ich weiß, dass Er es ist und bin trotzdem noch fähig, Ihm zu sagen: «Aber wenn XY Deinen Willen nicht tut, dann kann sich diese Sache nicht verwirklichen!» Obwohl Jesus mir bestätigt, dass es so geschehen wird. Und… so geschieht es dann auch! Dann bitte ich Jesus um Vergebung für meinen Mangel an Glauben und verspreche Ihm, nicht wieder anzufangen… Und doch komme ich wieder zu Fall. Dabei wird mir im Lauf der Jahre wirklich immer klarer, dass für Gott nichts unmöglich ist. Wie armselig ist ein solcher Mangel an Glauben!
Ist dies auf Ihr Wesen oder auf Ihre Verletzungen zurückzuführen?
Ich glaube, dass dies Ausdruck von Angst ist. Weil ich früher oft gelitten habe. Jesus kündigt mir Ereignisse an, die Licht und Glück bringen. Auch wenn es Prüfungen sind, weiß ich, dass sie letzten Endes etwas Gutes bringen werden. Doch es ist mir immer schwer gefallen, zu hoffen zu wagen. Jesus sagt mir immer: «Wage doch zu hoffen!»
Es ist also eine Folge von Verletzungen?
Ja, zum Beispiel sagt Jesus mir bezüglich der Gemeinschaft, die ich gründen soll, dass sie eine Oase ist, die den Durst jener lindern wird, die in dieser Zeit der Blindheit nach der Wahrheit suchen. Das freut mich so sehr. Doch angesichts der Schwierigkeiten in der konkreten Wirklichkeit zweifle ich ein bisschen. Dabei weiß ich, dass alles so sein wird, wie Jesus es will. Der Herr hat mir so oft gesagt: «Lass dich lieben!»
Und jetzt haben Sie genau verstanden, was Ihr Auftrag ist?
Nun, er besteht schon einfach darin, im Alltag ununterbrochen unter dem Blick Jesu in der Stille, im Kleinsein, im ständigen Gebet zu leben. Und dann besteht er auch darin, den Menschen zu helfen, die Jesus auf meinen Weg schickt, die verloren sind oder in der Sünde leben, ohne das erkennen zu wollen. Er besteht auch darin, die Botschaft der Zärtlichkeit vor allem in Frankreich, aber auch in anderen Ländern weiterzugeben. Ich sehe die Früchte dieser Botschaft nach jedem Vortrag. Jesus will Sein Volk nähren und alle verirrten Lämmer zurückführen.
Ich muss diese Gründung, diese Gemeinschaft so gut wie möglich vorbereiten, damit sie so schnell wie möglich entsteht. Ich muss auch für unsere 140 Gebetsgruppen «Boten der Zärtlichkeit Jesu» beten und Seelen aufrufen, weitere Gebetsgruppen zu gründen. Überall, wo es Gebetsgruppen gibt, strömt die Gnade herab. Das sind kleine Lichter, die in der Finsternis leuchten. Jesus sagt: «Alle Menschen – wer immer es sei – sollen sich auf den Weg machen, um das Evangelium zu verkünden und die Sünde anzuprangern, insbesondere bei den Jugendlichen, die vom Bösen verblendet sind.» Jesus sagt, dass wir oft sehr feige sind angesichts des Bösen, weil wir nicht wagen, etwas zu sagen. Aber die Nächstenliebe besteht darin, der Seele zu sagen, dass sie auf einem Weg des Verderbens ist, weil sie den Dämon aufnimmt…
Muss man die Wahrheit sagen?
Man muss sie vorlegen, sie sagen und darf keine Angst haben. Wir müssen unserem Auftrag als Getaufte entsprechen, der darin besteht, das Evangelium zu verkünden. Sonst gehören wir zu denen, die Jesus am Kreuz im Stich gelassen haben. Gott sagt uns, dass wir jetzt den Mut haben müssen zu sprechen: Man darf nicht nur beten und warten, dass Gott Klarheit schafft. Jesus benützt uns, um die Seelen zu berühren. Natürlich darf man nichts aufzwingen, und doch muss man die Wahrheit sagen, um die Seele zu retten, auch auf die Gefahr hin, abgelehnt oder verleumdet zu werden. Jesus kommt wieder: Das gilt für unsere Zeit, wir dürfen keine Angst haben.
Hier ein Beispiel: Eine Dame hat einen Sohn, der mit einem Mädchen in der Sünde lebt. Diese Dame mietet selbst eine Wohnung, damit die beiden Jugendlichen in der Sünde zusammenleben können. Diese Dame betete für die Bekehrung ihres Sohnes und sicherte zugleich die Wohnung für seine Sünde… Eines Tages hat Jesus mir gesagt: «Ich kann ihr Gebet nicht erhören, du darfst diese Dame nicht zu mir beten lassen, dass ich ihren Sohn rette, während sie ihm hilft, so schwer zu sündigen, und ihm den Weg des Verderbens erleichtert. Das ist der Grund, warum ich nicht auf ihr Gebet antworten kann.» Ich habe daraufhin mit dieser Person gesprochen und sie hat begriffen, wie folgenschwer ihr Irrtum war… Doch wie schwierig ist es dann, einen solchen Irrtum wieder gut zu machen…
Manchmal schickt Jesus Seelen auf unseren Weg, die dabei sind, ihr Leben wegen der Sünde zu verlieren. Wir können Jesus nicht sagen, dass wir Ihn lieben, wenn wir nicht bereit sind, diesen Seelen zu helfen. Wenn wir Jesus lieben, lieben wir auch unsere Brüder, so dass wir sie um jeden Preis retten wollen. Und ein erstes Mittel, um sie zu retten besteht darin, die Wahrheit zu sagen und das Heil anzubieten. Derzeit gibt es viele Personen und Priester, die verfolgt werden, weil sie die Wahrheit sagen und keinen Kompromiss mit dem Bösen eingehen. Jesus sagt, dass dies seine wahren Diener sind…
Ja genau, wie steht es mit der Institution Kirche?
Ein bekannter Priester und Theologe und noch andere Personen haben mehrmals den aufeinander folgenden Bischöfen meiner Diözese geschrieben und sie gebeten, mich zu empfangen. Das ging Jahre so, ohne dass ich eine Antwort bekommen hätte. Dann konnte ich mit dem Stellvertreter des Bischofs zusammenkommen, der sehr wohlwollend war. Er ist ein Mann des Gebetes und fand, dass das, was ich ihm über die Botschaft sagte, sehr an die heilige Therese vom Kinde Jesu erinnere. Doch er sagte mir, dass er nur da sei, um Notizen zu machen und dem Bischof zu berichten. Daraufhin habe ich mehrere Jahre lang nichts mehr gehört.
Viele Priester und Ordensleute sind von der Botschaft der Zärtlichkeit zutiefst berührt und ermutigt worden. Sie unterstützt sie bei der Ausübung ihres Priesteramtes und sie haben wieder ein in Liebe glühendes Herz bekommen.
Ich bin einfach da, um den Willen Gottes zu tun und dort Zeugnis zu geben, wo man mich einlädt. Jesus hat mir gesagt, dass die Zeit drängt: Wir müssen diese Botschaft weitergeben, an der Gründung der Gemeinschaft arbeiten, die Seelen nähren, die Durst haben und nicht genügend Hirten finden, die sie erleuchten können. Auf jeden Fall wird Jesus mich immer bitten, der Kirche zu gehorchen, da sie das Recht hat, uns Anweisungen zu geben. Denn es ist Seine Kirche und Er liebt sie. Er wird mich nie bitten, Dinge zu tun, die im Widerspruch zur heiligen katholischen Kirche stehen… Jesus hat mich auch gebeten, mich in jedem Augenblick seinem Willen hinzugeben und ihm zu gehorchen, denn Er ist das Haupt Seiner Kirche.
Greift der Dämon abgesehen von Wirren und Spaltungen auch direkt ein?
Am Anfang griff er oft ein, weil es mir fürchterlich an Glauben fehlte, weil ich große Angst hatte usw. Eines Tages hatte Jesus genug davon und sagte mir: «Kümmere dich darum, Mich zu lieben, und Ich kümmere Mich um den Dämon. Ich verbiete dir, dich um ihn zu kümmern, und Ich habe ihm verboten, dir zu schaden. Betrachte ihn wie eine Fliege!» Er hat mir klar gemacht, dass es nicht gut ist, sich allzu sehr um den Dämon zu kümmern… Von diesem Tag an war alles zu Ende. Was bleibt sind die Angriffe des Dämons durch jene, die noch nicht bekehrt sind. Doch die Jungfrau Maria ist immer da. Ich schaue nicht mehr auf den Dämon, ich kümmere mich nicht mehr um ihn und ich spreche fast nie über ihn. Denn Gott will, dass wir auf Ihn schauen und nicht auf die Finsternis, auf die unendliche Liebe und nicht auf den, der zum Tod führt.
Was ist das Entscheidende, das Sie für sich persönlich erhalten haben?
Die innig vertraute und verwandelnde Vereinigung mit Jesus, das ständige Gebet. Selbst die Arbeit, alle Dinge der Erde, alle Freundschaften, alles was du hast, sind nichts im Vergleich zu der innigen Vereinigung mit Jesus. In dem Moment, in dem du diese innige Vereinigung mit Ihm, mit dem Vater, mit dem Heiligen Geist suchst, tut sich auch etwas bei dem ganzen Rest, was immer du an Prüfungen durchmachen magst. Nichts kann dich den Frieden verlieren lassen. Diese innige Vereinigung findest du in der Stille.
Das Entscheidende ist, immer kleiner zu werden und Jesus an die erste Stelle zu setzen. Jesus zieht mich mehr und mehr in die innere Stille und schenkt mir dort das Licht des Heiligen Geistes. Nach und nach schenkt er mir eine Sicht der Dinge, die mir erlaubt, den inneren Abstand zu dem zu wahren, was in der Welt vor sich geht, und ich mache mir viel weniger Sorgen. Ich habe keine Angst mehr vor dem Leben und ich weiß, dass meine Berufung darin besteht zu lieben und den Menschen zu helfen, beständig zu werden, indem sie Gott begegnen und sich für die ganze Wahrheit entscheiden. Meine Tage müssen von einem vollen Ja zu Jesus geprägt sein: Das ist die Quelle allen Friedens und aller Freude. Wenn wir ein volles Ja zu Gott sprechen, ist Er immer bei uns und führt uns auf einem Weg der Wahrheit und der Heiligkeit. Solange man nicht Ja gesagt hat, verliert man seine Zeit. Jesus sagt, dass es keinen Platz für ein halbes Ja gibt, denn dann sind wir unglücklich und der Dämon wird daran arbeiten, uns immer weiter weg von Gott zu führen und Ausflüchte zu gebrauchen. Jesus hat uns gewarnt, dass sogar die Erwählten zu Fall kommen werden: Diese Leute, die bekehrt zu sein scheinen, die jedoch ihr Ich, ihren Hochmut, ihren eigenen Willen behalten haben…
Es gibt nur wenige, die bereit sind, in allen Dingen Ja zu Gott zu sagen. Das setzt voraus, dass wir jeden Tag anbetend auf Ihn schauen, dass wir Ihm in die Augen schauen, um Seinen Willen zu tun. Wenn wir nicht anbetend auf Ihn schauen, offenbart sich Gott nicht. Dann können wir den Willen Gottes nicht wollen, weil wir ihn nicht kennen. Dann bewahren wir einen sehr menschlichen und sehr eingeschränkten Blick auf die Dinge. Das Wichtigste ist die innige Vertrautheit mit Gott in jedem Augenblick unseres Lebens. Alles andere ist zweitrangig. Bei jeder Bekehrung führt uns Jesus nach einer mehr oder weniger langen Zeit der inneren Läuterung und der Einsamkeit wieder in die Welt und gibt uns die Beziehungen zu unseren Freunden wieder. Doch dann sind wir bereit, als Erstes auf Ihn zu schauen und um Seinetwillen in der Welt zu sein.
Jesus ruft uns auf, uns unter Seinem Blick mit anderen Familien zu versammeln und über unsere Kommunikationsmittel hinaus wirklich zu kommunizieren: Das stärkt uns und erlaubt uns, gemeinsam zu beten. Jesus ruft mich zu einem immer einfacheren Leben, weit entfernt von der Betriebsamkeit der Welt, um dem Heiligen Geist immer mehr Raum zu geben und so der Welt zu Hilfe zu kommen.
Dann werden wir das Kreuz Jesu kennen lernen: das heißt wir leiden darunter, Personen zu sehen, die Ihn ablehnen und ganz abwegige und schlechte Wünsche für ihr Leben haben…
Ihr Auftrag in dieser innigen Verbindung mit Jesus besteht also darin, die Gemeinschaft zu gründen, sich um die Gebetsgruppen zu kümmern und Vorträge zu halten?
Ja: Jesus hat mich gebeten, durch ganz regelmäßige Vorträge Zeugnis zu geben und als Werkzeug zu dienen, um in Frankreich, aber auch im Ausland Seine Gegenwart an die Seelen weiterzugeben. Die Menschen fühlen diese Liebe, die Zärtlichkeit Jesu. So bittet mich Jesus, Ihm zu helfen, Seine Ankunft in den Herzen und in der Herrlichkeit vorzubereiten, bevor wir jenes leuchtende Kreuz am Himmel sehen werden, das Er uns angekündigt hat. Wenn dieses leuchtende Kreuz da ist, werden viele schrecklich leiden, wenn sie erkennen, was sie getan haben. Deshalb braucht Jesus unsere Hilfe, und zwar jetzt, denn Er will so viele Seelen wie möglich retten. Wir müssen also sprechen.
Ich muss mich auch darum kümmern, Menschen zu ermutigen, Gebetsgruppen der «Boten der Zärtlichkeit Jesu» zu gründen, die diese heilige Zärtlichkeit ausstrahlen, die sich von der Anbetung und dem Lobpreis nähren und die für alle, die ihnen begegnen, die Liebe Gottes bezeugen.
Was die Gründung der Gemeinschaft «Das Herz der Zärtlichkeit Jesu Christi» angeht, so arbeiten wir zur Zeit intensiv daran: Diese Gemeinschaft wird vom Lobpreis, von der Anbetung, von der Kontemplation leben und den Auftrag haben, Menschen zu Einkehrtagen zu empfangen, die nach Gott dürsten, die innere, geistliche Heilung brauchen. Jesus möchte durch diese Gemeinschaft viele Personen stärken, die anfällig geworden sind… Besonders durch das Leben mitten in der Natur, an der Küste in der Bretagne, damit sie lernen heil zu werden, indem sie ins Weite und nicht mehr auf sich selbst blicken…
Dann hat Jesus mich gebeten, den Verein «Die Boten der Zärtlichkeit Gottes» zu gründen (1), um diese Botschaft der Zärtlichkeit zu verbreiten und Unterstützung für die Gründung der Gemeinschaft zu bekommen.
(…)
Das Entscheidende im Leben eines Jeden besteht darin, JA zu Gott zu sagen, und dieses Ja können wir durch Maria sagen. Maria lehrt uns, in die Augen Jesu zu schauen. Wenn du in seine Augen schaust, wirst du unfähig, Nein zu Ihm zu sagen, weil Er so voller Liebe ist. Aber wenn du Ihn nicht anbetend betrachtest, gewinnt deine Menschheit wieder die Oberhand, dein Hochmut auch, und du sagst leicht Nein zu Jesus.
Und trotzdem steht der Auftrag an zweiter Stelle, er kommt nach der innigen Vereinigung mit dem Herzen Jesu, damit es nicht ein menschlicher, sondern ein göttlicher Auftrag ist…
Haben Sie sich solche Unterhaltungen mit dem Himmel gewünscht?
Oh nein, sicher nicht! Diese Art von Dingen wäre mir nie in den Sinn gekommen, das interessierte mich nicht. Ich wünschte mir die Gegenwart Jesu… Er ist auf diese Weise durch dieses Charisma zu mir gekommen, und mein ganzes Leben wird nicht ausreichen, um Ihm genug dafür zu danken… Gelobt sei unser sanfter Jesus, Lob sei Ihm für alle Ewigkeit!
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