Die Tiefe des Geistlichen (2)
Aus dem Werk «Umkehr der Herzen»
Vortrag von Françoise in Plougasnou - Samstag, 15. März 2008
Der Herr, der die Liebe ist, verschenkt sich immer, das ist sozusagen Seine «Berufung». Wir können von diesem Moment der Stille gar nicht weggehen, wie wenn nichts geschehen wäre. Aber wir können nur so viel empfangen, wie unser Glaube es zulässt. Wenn wir wieder weggehen und überzeugt sind, dass nichts geschehen wird: dann wird auch nichts geschehen. Jesus möchte, dass wir den Willen haben, im Glauben voranzuschreiten. In Seinem Evangelium sagt er uns: glaubt und ihr werdet erhört werden. Also wieso würde Er uns wohl bitten, uns unter Seinen Blick zu stellen, mit Maria, um dann gar nichts zu tun oder uns gar nichts zu schenken?
Jesus sagt uns, dass wir nicht wagen zu glauben, wie gut Er wirklich ist. Jesus ist gut und von einer Zärtlichkeit, die nicht nur göttlich, sondern auch menschlich ist. Er passt sich uns an, Er möchte uns Seine Zärtlichkeit erleben lassen, ein bisschen wie die Zärtlichkeit eines Menschen, einfach unendlich viel größer und stärker. Wenn wir nicht in Lauheit fallen wollen, müssen wir es wagen, Seinem Blick im Glauben und im Vertrauen zu begegnen, indem wir alle unsere Gedanken zum Schweigen bringen: so entsteht ein Moment der Stille, indem Jesus uns anschaut und uns nährt.
Jesus sagt uns: «Was sucht ihr? Glück, Heilung, Lösungen für so viele Probleme? Alles das werdet ihr in der tiefen Bekehrung finden, indem ihr Gott ins Zentrum eures Lebens stellt.»
Wenn ihr euch eurer Berufung zur Liebe bewusst werdet, werdet ihr das Glück hier auf Erden finden, alle und trotz der Prüfungen: nicht ein künstliches, menschliches Glück, das sich bei der ersten Prüfung in Luft auflöst, sondern das göttliche Glück dessen, der Gott betrachtet und sich in Seiner übergroßen Zärtlichkeit mit Ihm vereinen lässt.
Dann, wenn ihr Mein Herz kennt, werdet ihr erfüllt werden vom Licht des Heiligen Geistes, der die Liebe ist und ihr werdet das Glück entdecken, das Gott allein euch schenken kann, egal wie die Prüfungen des Lebens aussehen. In Gott werdet ihr die Heilung eurer Seele und auch eures Körpers finden, die beide unter den Folgen der Sünde leiden. In Meinem Herzen werdet ihr erneuert und verschönert. In Meiner Gegenwart werdet ihr wieder sehend werden und dann werdet ihr strahlen.
Ihr seid Kinder Gottes auf Erden um lieben zu lernen. Bittet und es wird euch gegeben. Betet mit eurem Herzen und eurer Leben wird erhellt werden. Lernt Mich kennen, macht euch mit Maria auf den Weg und ihr werdet genährt werden. Dann wird das Leben neu in euch einkehren, die Schatten werden verschwinden und ihr werdet strahlende Apostel sein für diese so zerrüttete Welt, in der ihr lebt.
Ich habe in den letzten Jahren viele Personen gesehen, die sich in ihrem spirituellen Leben verirrt haben, weil sie falsche Vorstellungen vom Leben in Gott hatten. Wenn jemand sich ernsthaft und tief bekehren will, ist der Teufel nicht zufrieden und weil wir am Anfang der Bekehrung noch schwach sind, ist die Türe für Verirrungen und Irrtümer weit offen. Ich habe viele Personen gesehen, die sich gequält, verängstigt und schlecht fühlten. Diese Personen dachten, dass dies alles eine gewollte Läuterung sei, die von Gott kommt und dass man es einfach ertragen müsste, bis Gott uns eines Tages davon erlöst. Aber das ist nicht die Art von Läuterung, die von Gott kommt. Gottes Läuterung ist eine Zeit in der ihr darum kämpfen müsst, wirklich ganz Gott gehören zu wollen, ihm alles zu geben und wenn wirklich nichts mehr geht, ihm erst recht nochmals alles zu geben, damit Er euch davon erlöst. Die Zeit der Läuterung ist die Zeit des totalen Ja und die Zeit des Vertrauens in den Herrn.
Aber wenn ich Seelen sehe, die sich selbst nach Jahren der Bekehrung immer noch in ihrer Seele gequält fühlen, dann kommt das nicht von Gott und auch nicht allein vom Teufel, wie wenn der Teufel einfach die Macht hätte uns leiden zu lassen, ohne dass wir etwas dagegen tun könnten. Das kommt dann eben von unserem mangelnden Glauben, unserem mangelnden Vertrauen. Wir sagen schnell «diese Prüfungen kommen vom Teufel, ich kann nichts dagegen tun» oder «diese Prüfungen kommen von Gott und ich kann nichts dagegen tun, ich warte bis es vorbei geht».
Der Herr sagt uns: ihr habt alle Gnaden in euch um das Böse zu vertreiben, sobald ihr die Sakramente der Kirche empfangt und auch eine willentliche Anstrengung nicht scheut, um das, was nicht gut ist wegzujagen. Ihr habt auf jeden Fall alle nötige Gnade dazu erhalten, wenn ihr das Sakrament der Beichte empfangen habt, das euch reinigt und wenn ihr Jesus in der Heiligen Kommunion empfangt. Nachher liegt es an uns, diese Gnade anzunehmen, vertrauend, dass Jesus sie uns geschenkt hat und um alles Dunkle zu vertreiben.
Ich bin vielen Personen begegnet, die denken, sie hätten mystische oder übernatürliche Erfahrungen gemacht, die aber in Wirklichkeit nur Irrtümer oder Verirrungen sind. Wie schnell will uns der Teufel glauben lassen, dass wir ein furchtbares Kreuz zu tragen hätten (Qualen, tiefe geistige Nacht) wenn wir Gott lieben wollen. Es reicht, wenn wir ihm glauben, dass Gott nicht gut ist und dass Er uns leiden lassen will und schon passiert es. Aber wenn wir daran festhalten, dass Gott gut ist und an Ihn glauben, dann erhalten wir Seine Liebe. Genauso ist es, wenn ihr denkt, dass Gott euch solch schlimme Prüfungen schickt; damit öffnet ihr dem Bösen Tür und Tor damit es auf eure Kosten sein Spiel mit euch treiben kann.
Deshalb sagt Jesus zu uns: tretet ein in das vollkommene Vertrauen in Gott, der nur euer Glück will und das trotz den Prüfungen die an euch herankommen können.
Der Friede des Herzens ist eine Frucht der Bekehrung. Eine Person, die keinen Frieden in ihrem Herzen hat und die an inneren Qualen leidet, ist eine Person, die noch keine wirkliche Bekehrung erlebt hat, denn es fehlt ihr das Vertrauen in Gott und sie hat Gott noch nicht alles gegeben. In diesem Moment reicht es nicht, sich zu sagen: «Gott wird mich eines Tages von allem Bösen befreien, meinen dunklen Seiten, meinen Depressionen oder anderem».
Jesus sagt uns: «Ihr könnt sofort befreit werden, wenn ihr glaubt. Aber wenn ihr nichts dagegen tut, werdet ihr diese Dinge das ganze Leben lang mit euch herumtragen, denn sie kommen von einem Mangel an Glauben und Vertrauen.» Deshalb bittet Jesus jeden von uns, sich mit ganzem Willen auf den Weg zu machen, um vorwärts zu kommen, um uns aufzurütteln, selbst wenn es uns schwer fällt, zu glauben, dass Er gut ist und dass Er uns mit Seiner Heiligen Gegenwart erfüllen will, immer, selbst wenn ihr durch eine «Nacht des Geistes» geht, die nie eine Nacht voll von Quälereien und verzerrten Dingen ist, sondern eine Zeit, in der Jesus unseren Glauben und unsere Widerstandskraft prüft, weil Er will, dass wir mit den Füßen auf dem Boden stehen. Dass jemand mit den Füßen auf dem Boden steht, ist auch ein Zeichen einer tiefen echten Bekehrung. Man muss allen Dingen den richtigen Platz im Leben geben, sei es nun in spiritueller, moralischer oder physischer Hinsicht und das hängt von uns ab.
Jesus sagte mir: «Ich möchte euch so sehr mit Meinem Heiligsten Herzen erfüllen und euch bis ins kleinste Detail, bis in die kleinsten Dinge eures Lebens hinein alles schenken… aber ihr wagt es nicht zu glauben, sondern schlagt verkehrte spirituelle Richtungen ein, die nicht gut sind, weil es euch an der Einfachheit des Herzens fehlt. Was euch fehlt, ist die Einfachheit der Bernadette von Lourdes, des kleinen Mädchens vom Land. Es fehlt euch der gesunde Menschenverstand. Ihr überlegt zu viel und verirrt euch dadurch.» Der Herr ist müde, weil Er so sehr darauf brennt, uns in der Freude zu sehen, in der Freude Seines liebenden Blicks. Er brennt darauf uns stark, ausgeglichen und voller Hoffnung zu sehen. Gerade wenn alles schief zu gehen scheint, sollen wir unsere große Liebe zu Jesus beweisen und Ihm mit einem großen Vorschuss an Glauben sagen: «Ich hoffe auf Dich, Herr» und dann wagen an Sein Wort zu glauben. Sofort wird dann der Heilige Geist auf euch herabkommen und ihr werdet Sein Licht haben. Die Hoffnung wird dann wirklich in euch einziehen und ihr werdet sie spüren. Durch Hoffnung und Glaube kann der Glaube immer weiter wachsen, die Wunder Gottes werden hinzukommen und unsere Taten der Nächstenliebe werden offensichtlich und wirkungsvoll werden.
Jesus sagt uns: «Lasst das Leben in euch einziehen. Er ist Leben, Liebe, Freude. Er möchte, dass jeder dieses erfüllende Leben in sich trägt.»
Er sagt uns: «Ich bin das Leben und wer Mich aufnimmt, nimmt das Leben in sein ganzes Wesen auf. Der Vater hat eure Seele für das ewige Leben durch die Liebe geformt. Bereits hier auf der Erde könnt ihr in jedem Moment ganz im Frieden Gottes leben, indem ihr euch ganz dem Willen Gottes hingebt und so freudig und glücklich bleibt selbst in den Wirren dieser Welt. Aber ihr müsst im Glauben und in der Demut wachsen um das zu verstehen. Ich brauche die Hingabe und die Demut des einfachen Herzens, dem sonst so viel entgeht: Hingabe in jedem Moment, unter Meinem zärtlichen Blick, den ich besonders auf jene richte, die Mein Herz aufnehmen. Ja, Gott wünscht, dass ihr glücklich seid. Und wenn der Glaube in euch wächst, werdet ihr sehen, dass Ich derjenige bin, der aufrichtet, heilt, stärkt und euch mit dem Heiligen Geist erfüllt. Lernt durch eure innere Stille und euren Durst nach Gott, das Glück ganz in euch aufzunehmen. Lernt eure vielen Sorgen loszulassen, durch euren Willen, indem ihr von Gott all das Gute erhofft, das Er für euch vorgesehen hat. Wagt es, innezuhalten um Meinen Frieden zu verkosten, den Ich den kindlichen Herzen schenke. Nehmt euch Zeit, die Natur zu betrachten: so werdet ihr die Wunder Gottes verstehen, die Er für euch wirkt. Betrachtet und ihr werdet das Leben der Seele verstehen und sehen, wie sehr Gott an jedem von euch hängt und euch hilft.»
(Fortsetzung folgt)