Es ist der richtige Moment, sich an diese Nacht zu erinnern
Mein Leben in Nazareth - Giuliana Buttini
Es war kalt und wir waren erschöpft. Diese Geschichte gleicht einem Märchen, aber sie ist Wirklichkeit. Als Jesus zur Welt gekommen ist, war ich eingeschlafen. Er, Gott, aus Gott geboren, hat meinen Leib wie ein Lichtstrahl verlassen, dann hat er sich in das Wort verwandelt, das Er war und das in mir Fleisch angenommen hatte. Um geboren zu werden, ist er Licht geworden, da Er, Gott, aus Gott geboren, das Licht der Welt ist!
Ich danke allen, die mich lieben. Durch ein außergewöhnliches Wunder komme ich zu euch, die ihr mich liebt, ich komme aus dieser Welt, die euch erwartet. Es ist keine Erscheinung, sondern eine hörbare Stimme, Worte, die die Zeit überdauern. Das Zeitalter der Liebe begann. Und für mich war es der Beginn des großen Lebens, des Lebens der Mutter Gottes! «Warum gerade ich? Warum? Warum?» Furcht und Glück lösten sich in mir ab. «Werde ich dessen würdig sein?»
Auch du stellst dir diese Frage. Das darfst du nicht mehr tun. Gott weiß, wer würdig ist. Die Geschöpfe müssen ihm gehorchen, Ihm folgen und auf Ihn hören. Auf Ihn hören? Ja, auf das hören, was Er gesagt hat, was Er verlangt hat. Es gibt nur wenige Geschöpfe, die noch auf Ihn hören können. Sie gehören zu einem Plan. Er spricht immer noch von Nächstenliebe, von Liebe, von Vergebung. Er spricht ewige und stets neue Worte. Für dich hat Er den Heiligen und den Engeln eine Feder gegeben, und Er benützt deine Feder wie ich, Myriam, auch…
Das Wort ist Mensch geworden, um zu den Menschen zu sprechen. Die Wahrheit äußert keine Hypothesen. Es ist also sinnlos zu sagen, dass alles anders wäre, wenn Gott nicht Mensch geworden wäre. Gott hat eine Kindheit, eine Jugend, ein armes Haus gehabt, das aber voll inniger Vertrautheit war: die erste Kirche! Manchmal ist die Wahrheit zu schön, um akzeptiert zu werden…
Ich danke euch für eure Liebe und dir für die Arbeit, die du für uns vollbringst. Es ist ein erhabenes Gebet, für den Himmel zu arbeiten! Ich erinnere mich an die Kälte in dieser Nacht damals. Ich war betrübt, dass wir keinen Ort gefunden hatten, an dem wir uns ausruhen konnten. Joseph sagte nichts, aber auch er machte sich große Sorgen. Als er Jesus gesehen hat, hat Er ihn angebetet. «Er ist Gott, und doch ist er so klein!...»
Mein Leben in Nazareth, S. 259-260