Das Gebet, eine gewaltige Waffe
Don Ottavio Michelini
Aus der Sammlung von Botschaften «Die Menschheit an der Schwelle ihrer Befreiung – Offenbarungen Jesu an Priester und Gläubige» haben wir die Botschaften Nr. 157 und 158 entnommen, die wir hier wiedergeben:
– Das Gebet ist eine mächtige Hilfe, mit der ihr von Gott alles erhalten könnt.
– Das Gebet ist eine unübertreffliche Waffe, mit der die Schwächsten sich in Starke verwandeln, so dass sie für alle feindlichen Anschläge unverwundbar werden.
– Das Gebet ist eine Waffe, die, weise angewandt, den Kämpfer immer dem Feind überlegen macht.
– Das Gebet ist die von den Heiligen benützte Waffe, über die ich in meinem Evangelium ausführlich gesprochen habe.
– Das Gebet ist die Waffe, die ich meiner Kirche als Gewähr für ihre Sicherheit und ihren Schutz übergeben habe. Es ist eine unfehlbare Waffe, wenn sie im Stand der Gnade Gottes mit Demut, Glauben, Hoffnung und Liebe eingesetzt wird.
In den vielen Schatten und in der dichten Dunkelheit, die meine Kirche einhüllen, ist das Gebet ein Pfeil, der die Finsternis durchdringt wie ein leuchtender Strahl. Das Gebet ist die mächtige Waffe, die der Anmaßung des Feindes Halt gebietet und ihn in die Flucht schlägt.
Betet, sonst werdet
ihr alle zugrunde gehen
Mein Sohn, die heutige Lage der Kirche ist äußerst ernst. Sie gleicht einem großen Reich am Vorabend seines Zusammenbruchs. Doch obwohl viele Menschen die Schwere des Augenblicks erahnen, finden sie nicht die Kraft, sich aufzuraffen, gemeinsam zur unfehlbaren Waffe zu greifen, die imstande ist, die sich anbahnende Niederlage aufzuhalten und sich zu retten.
Erneut siehst du daraus, wie viel mehr meine Kirche die liebevollen, deutlichen Einladungen meiner Mutter in La Salette, Lourdes, Fatima und an vielen anderen Orten hätte annehmen müssen.
Hochmut und Stolz haben die Christen dieses verirrten, den listigen Nachstellungen der höllischen Mächte erlegenen Jahrhunderts nicht dazu gebracht, an sie zu glauben!
Stattdessen fuhr man fort, Gott den Herzen der Menschen zu entfernen, die Kirche zu entchristlichen, sie stets tiefer in den Materialismus zu führen und ihre große göttliche Sendung vergessen zu lassen.
Wie leicht übergehen die Menschen, dass sie oft nur durch das Gebet von der göttlichen Barmherzigkeit gerettet wurden!
Die Gläubigen werden sich retten wie Noah
Die Christenheit ist voll großartiger Heiligtümer und herrlicher Kirchen, die überall errichtet wurden, um an die Macht des Gebetes, des heiligen Rosenkranzes zu erinnern. Aber Satan hat in hartnäckiger Bosheit durch den Materialismus alle Mittel eingesetzt, um den Menschen die Würde als Kind Gottes vergessen zu lassen. Unter den verschiedensten Verhüllungen hat er stets versucht, den Glauben im Menschen zu ersticken, um ihn gegenüber den Anrufen der Liebe Gottes taub zu machen
Mein Sohn, die Kirche wird nicht zugrunde gehen; sie wird durch die Macht des Gebetes der wenigen Guten und die demütigen Gebete jener, die sich nicht von den giftigen Nachstellungen der Hölle umgarnen ließen, gerettet werden.
Diese Seelen sind schon bezeichnet und werden sich retten, wie Noah in der Arche mit den Seinen und den Kindern seiner Kinder, obwohl diese Tatsache durch die Unwissenheit und Blindheit jener, die nicht glauben, oft verspottet wird.
Mein himmlischer Vater wird keinen abweisen, der sich in andächtigem Glauben und aufrichtigem, demütigem Herzens an ihn wendet.
Genug jetzt, mein Sohn! Wir werden die Unterweisung bald wieder aufnehmen; jetzt segne ich dich, und zusammen mit dir segne ich alle, die an der Verbreitung meiner Botschaften mitwirken.
(24. November 1978)
Dein Wille geschehe
Nun sprechen wir über einen Abschnitt des Gebetes, das ich meinen Aposteln gelehrt habe: über meinen Willen.
– Es gibt einen göttlichen Willen; niemand kann ihn außer Acht lassen, auch nicht die Andersgläubigen.
Er gilt allgemein. Denn alle wissen, dass Gott nur das Gute will und nicht das Böse, nie, aus keinem Grund. Das Böse hat keine Berechtigung, und es gibt kein Ziel und keinen Anlass, der das Böse entschuldigen könnte!
– Ich will die Beachtung der Zehn Gebote.
Alle wissen, dass ich die Ehrfurcht vor dem Leben will, Ehrfurcht vor meinem heiligen Namen, die Heiligung des Sonntags, auch wenn heute die Mehrzahl der Menschen ihn auf skandalöse Weise entheiligt.
Alle wissen, dass ich die gegenseitige Liebe der Eheleute will, Ehrfurcht vor den Eltern und den Kindern, den Gehorsam der rechtmäßigen Obrigkeit gegenüber; dennoch wird mein Wille von den meisten mit Füßen getreten.
– Weniger einsichtig ist mein Wille, der den Menschen den rechten Platz in der Familie, in der Kirche, in der Gesellschaft zuweist. Er kann jedoch im Gebet von euch erkannt werden.
– Mein Vater gewährt Licht und besondere Hilfe, dass jedes Geschöpf mit lauterer Absicht den rechten Platz findet, entsprechend seiner Berufung.
– Schließlich äußert sich mein göttlicher Wille in der Zulassung, die im Vertrauen auf meine Güte, Liebe und Weisheit angenommen werden muss.
Ich will das Elend nicht, das die Menschen trifft. Ihr ruft es mit eurer Verkehrtheit und eurer Auflehnung gegen die Gottes- und Naturgesetze selbst hervor. Ich lasse das Elend zu, um meinen Plan der Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zu verwirklichen zum geistigen Wohl für die Seelen.
Nicht selten lehnen sich die Menschen, die von Leid und Unglück geprüft werden gegen Gott auf und klagen ihn der Hartherzigkeit an. Es ist ihre Blindheit, die sie so sprechen lässt, weil sie vergessen, dass die schmerzlichen Ereignisse Folgen ihrer Sünden sind, und sie verkennen das größere Wohl, das ich aus all ihren Leiden entstehen lasse.
Wenn schon die sündhafte Unkenntnis des göttlichen Willens für alle ein Unglück bedeutet, was ergibt sich erst dann, wenn die Zurückweisung des Lichtes durch gottgeweihte Personen geschieht?
Dem Guten zugunsten des Bösen zu entsagen, ist eine schwere Sünde gegen den göttlichen Willen.
Sich an Gottes Stelle setzen und versuchen wollen, anderen den eigenen Willen aufzuzwingen, ist ein maßloses Übel.
Die Abweisung der Anregungen meiner Gnade, eine häufige Sünde, ist gegen den Willen Gottes.
Sich dem Willen Gottes widersetzen, indem man sich der eigenen Berufung oder der anderer entgegenstellt, ist eine Sünde, die mein größtes Missfallen hervorruft.
Damit in der Familie, in der Kirche, in Staat und Gesellschaft ein geordnetes Leben möglich ist und jeder sein Ziel erreicht, habe ich Gebote und Vorschriften erlassen. Ich habe die Menschen gelehrt, um was sie Gott, ihren Schöpfer, Erlöser und Heiligmacher jeden Tag bitten sollen.
Eine wunderbare
Verbindung
Das Vaterunser bildet eine wunderbare, einfache Verbindung, die allen verständlich ist, und kein weltliches Lehramt hätte sie so ausdrücken können.
Doch schaue um dich, mein Sohn! Nicht einmal zu Babylons Zeiten gab es eine solche Verwirrung wie heute. Finsternis bedeckt die Erde. Die Menschen verstehen sich nicht mehr! Der Stolz und die Torheit sind grenzenlos und haben heute einen Stand erreicht, den es in den vergangenen Jahrhunderten nie gegeben hat.
Die Menschen dieser Generation haben in ihrer törichten Anmaßung den Sinn für Gut und Böse verloren. Sie sind daran, sogar Verbrechen gutzuheißen: wie die Abtreibung, widernatürliche Ehen, Polygamie, Scheidung.
Sie versuchen, jede Art des Bösen zu rechtfertigen.
So bewirkt der Mensch seine eigene Zerstörung und bringt die Lawine in Bewegung, die ihn mitreißen wird.
Ich segne dich; liebe mich!
31. Dezember 1975