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«Ich bin die Königin der Rosen. 
Ich bin die Rosenkönigin.»

Die Muttergottes erscheint in Heroldsbach (1949)

Die Muttergottes kam als Königin der Rosen und erwählte sich das Dorf Heroldsbach, über dem sich drei Jahre lang der Himmel weit öffnete. Dies begann am 9. Oktober 1949, nachdem die Menschen in der Dorfkirche das «Rosenkranzfest» feierten. Drei Kinder, die am Waldrand Blätter sammeln, sehen oben zwischen den Birken eine grün leuchtende Schrift in Form eines Dreiecks mit den Buchstaben J S H und wissen sie nicht zu deuten.
So beginnen die Erscheinungen in Heroldsbach wie ein Gebet im Zeichen des dreieinigen Gottes, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes - Jahwe, Hyos, Spiritus Sanctus. Es sind zugleich die drei biblischen Sprachen der Heilsoffenbarung: Hebräisch, Griechisch und Latein. Nach diesem Tag ist in Heroldsbach nichts mehr wie vorher.

Das große Sonnenwunder

Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, was in diesem kleinen Dorf binnen kurzer Zeit geschehen würde. Zwei Monate später, zum Fest der «Unbefleckten Empfängnis Mariens» am 8. Dezember, strömen bereits mehr als 10 000 Menschen nach Heroldsbach und werden Zeugen des großen Sonnenwunders, das bis weit in die Ferne zu sehen ist. Als die Wolkendecke aufreißt, entfaltet sich ein prachtvolles Farben- und Lichterspiel am Himmel, das die gesamte Umgebung in himmlischen Glanz eintaucht und alle mit tiefem Frieden und großer Freude erfüllt. Die Sonne tanzt am Himmel und scheint plötzlich zu stürzen. Damit einher geht eine rote Glut, die sich zu einem Feuerball verwandelt und die Anwesenden in Angst und Schrecken versetzt. Schließlich sehen die Pilger inmitten dieses Feuers die Gottesmutter mit dem Jesuskind in reinstes helles Weiß gehüllt und umgeben von goldenem Licht. Sie erfahren die unsagbare Liebe und Güte, die von beiden ausgeht, eingetaucht in einen milden, süßen Duft.

Das große Lichtwunder

Nach weiteren zwei Monaten, am 2. Februar 1950 kommen bereits 70 000 Gläubige nach Heroldsbach und werden Teil eines unvergesslichen Lichtwunders am Fest «Maria Lichtmess».
Die himmlische Königin mit blauem Mantel zeigt sich mit dem Jesuskind auf ihrem Arm und auf einmal dreht sich die Sonne und wechselt die Farbe von Grün zu Blau zu Rot und eine nicht enden wollende Kette von goldgelben Kugeln steigt zum Himmel auf. Kurz darauf stehen die Menschen plötzlich mitten in einem herrlichen Leuchten, das den gesamten Boden bedeckt. Es ist eine reiche, überfließende Fülle von Licht, das sich hüfthoch bis über den Horizont hinaus ergießt.
Diese überwältigenden Ereignisse hinterließen in den Menschen tiefe Spuren, forderten von ihnen viele Entscheidungen und Opfer und überforderten bestehende Strukturen. Es ist kaum fassbar, was sich vor den Augen der inzwischen sieben Mädchen abspielte.
Was unseren Augen normalerweise verborgen bleibt, erleben die Kinder hautnah drei Jahre lang. Ganz wie es die Art von Kindern ist, folgen sie den Bitten der himmlischen Mutter und nehmen viel auf sich. Das himmlische Geschehen verwandelt die Kinder, ihre Umgebung steht Kopf, doch in ihrem Spiel bleiben sie frei und an das Erlebte gebunden.
Der Himmel offenbarte seine gesamte Gnadenfülle vor den Augen der Kinder, jedoch auch die Bosheit und die Qualen im Abgrund der Hölle und die Schmerzen des Heilands und der Gottesmutter.
Dabei bleiben die Mädchen nicht nur Betrachter einer Szenerie, sondern haben unmittelbaren Anteil am Offenbarungsgeschehen. Sie sprechen mit den Engeln, dürfen die mystische Kommunion empfangen, sie berühren die Hände der Muttergottes, ihr Kleid, ihre Krone, die Rosen an ihren Füßen und werden dabei von großer himmlischer Kraft erfüllt. Sie sehen die Verkündigung und Geburt Jesu und die Heilige Familie und dürfen das Jesuskind in ihren Armen halten. Sie betrachten die Heiligste Dreifaltigkeit umgeben von unzähligen Engeln und sie tragen mit Jesus das Kreuz unter unsagbaren Qualen. Die Mädchen sehen den Heiland blutend und voller schmerzender Wundmale und werden in seine Kreuzesnachfolge hineingeführt, indem sie auf wunden Knien mit blutenden Händen die Gnadenquelle freilegen.

Die mystische Gnadenquelle

In dieser Zeit weicht der Gottessohn nicht von ihrer Seite. Sie graben auch nachts bis zur völligen Erschöpfung, teilweise mit schmerzenden Bußgürteln. Wenn ihre Kräfte nachlassen, werden sie gestärkt und der Engel Gottes nährt sie mit mystischer Speise. Von den entzündeten Wunden der Kinder fehlt am nächsten Tag jede Spur. Der verborgene Schatz im Acker ist jedoch nicht der, den sich alle erhoffen. Die Enttäuschung ist groß, dennoch machen sie unermüdlich weiter und ihre Opfer der Buße und Sühne für die Rettung der Sünder werden durch den Spott und Hohn der Zuschauer vermehrt und sie ertragen diese Bosheit, schweigend und ohne sich zu wehren. Es geht nicht um das Auffinden von Wasser, sondern um die Vereinigung mit Christus, der uns bis in den Tod geliebt hat. Indem sie Gott zuliebe dulden und Vergebung schenken, öffnet sich ihnen das Geheimnis des Kreuzes. Allein darin liegt die Macht geborgen, die verhärteten und von Gott entfernten Seelen für das Wirken der Gnade aufzubrechen, um zu retten, was beinahe schon verloren war. Im Verzeihen wird letzten Endes auch ihnen selbst die Vergebung zuteil. Darin liegt das Geheimnis begründet, das auf Geheiß des Jesuskindes verkündet wird: «Das ist der Stein, auf dem die Kirche neu erbaut werden soll.»

Die entfesselte Hölle

Durch die göttliche Gnade dieser Heilsquelle wird die gesamte Macht der entfesselten Hölle herausgefordert. Den Seherkindern wird die unaussprechliche Vision der Hölle gezeigt, die sie in großes Entsetzen und Angst versetzt. Durch den Beistand der Gottesmutter machen sie jedoch die Erfahrung, dass die Dämonen gegen Rosenkranz, Kreuz und Weihwasser nichts ausrichten können und dass die entfesselte Macht der satanischen Schar in einem Augenblick verpuffen kann, als wäre ihre überwältigende Bedrohung nie dagewesen.
Diese Ereignisse sind nicht zu erfassen, man kann sich ihnen nur hingeben oder sich verweigern. Und je nachdem, wie die Entscheidung ausfällt, steht man auf der einen oder anderen Seite des tiefen Risses, der bis heute spürbar ist. Besonders aus der Erzdiözese Bamberg wehte ein scharfer Wind, der die Besucher eindringlich vor Heroldsbach warnte. Anfang 1950 wurden sogar die Wallfahrten verboten und den Priestern die Beteiligung an religiösen Veranstaltungen untersagt.
Mitten in diesem Spannungsfeld standen die Sehermädchen drei Jahre lang, bewundert und bestaunt von denjenigen, die glaubten, was sich da ereignete, und verfolgt und verspottet von denjenigen, die alles anzweifelten. «Ich bin die Mutter aller Menschen», und zu deren Heil sollten diese Mädchen drei Jahre lang die Mittler zwischen der großen Gnade Gottes und den Menschen sein, die nach Heroldsbach gerufen wurden.
Es ist bestimmt kein Zufall, dass sich die Rosenkönigin dort zeigte, wo der Baron Friedrich Karl von Sturmfeder-Horneck täglich den Rosenkranz betete und um Schutz für seine Heimat und sein Vaterland bat. Er stellte 1933 jedes Haus mit einer Plakette unter den Schutz des Dreifaltigen Gottes. Zum damaligen Ortspfarrer sagte er, «dass sich hier noch etwas Großes tun werde».

Was sich hier tat, war nicht groß, sondern gewaltig

Dies sah auch der heiligmäßige Priester Dr. Heinrich Petzold aus Herzogenaurach in seinem Todesjahr voraus: «Bald nach meinem Tod, wird in unserer Nähe die Muttergottes erscheinen und der Himmel wird sich öffnen.»
Er öffnete sich weit und offenbarte eine noch nie dagewesene Fülle.
Am 31. Oktober 1952 verabschiedete sich die Muttergottes mit ihrem göttlichen Sohn von den sieben Sehermädchen mit den tröstenden Worten: «Der Sieg wird unser sein». Sie bittet die Kinder: «Betet viel für die Priester, dass sie sich auf die Knie werfen und mit euch beten.»
Nach der dreijährigen Gnadenzeit schloss sich der Himmel wieder und für die sieben Seherkinder beginnt ein unbeschreiblicher Leidensweg. Sie werden zusammen mit vielen Betern vom kirchlichen Leben und auch vom Empfang der Sakramente ausgeschlossen. Auch ein gottgeweihtes Leben im Kloster wird ihnen verwehrt. Die Mädchen waren auf die schwere Zeit vorbereitet und gingen den ihnen vorgezeichneten Weg tapfer weiter.
Pater Pio soll in San Giovanni Rotondo den Pilgern, die ihn über Heroldsbach befragt haben, geantwortet haben: «Bittet sie, die «Rosenkönigin», sie wird euch alles gewähren.»
Die Erscheinungen in Heroldsbach wurden von der römischen Glaubenskongregation als nicht übernatürlich beurteilt. Zugleich zeugen hunderte von Votivtafeln und all die mündlich weitergetragenen Berichte über Wunder, die sich dort ereignet haben, von den großen Gnaden des Himmels. Was der Himmel vor siebzig Jahren durch sieben Mädchen den Menschen offenbarte, wirkt sich bis heute aus.
Spätestens seit der junge Carlo Acutis über Heroldsbach berichtete, kommen Menschen aus aller Herren Länder, um die Königin der Gnaden in Heroldsbach zu besuchen, die versicherte: «Euer Gebet dringt durch die Wolken.» In ihrer letzten Botschaft sagte sie den Pilgern: «Wenn hier gebetet wird, werde ich immer bei euch sein.» Darauf dürfen wir vertrauen.

Ondine Höhne
 

Foto: Die Rosenkönigin von Heroldsbach.

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