Ich will Jesus nicht verleugnen, tötet mich!
Die außergewöhnliche Geschichte von Gulshan Esther (3)
Wir hatten Gulshan Esther im Haus ihres Bruders zurückgelassen, der sie in Lahore aufgenommen hatte, aber…
Einen Monat später kam mein Bruder in mein Zimmer: «Bist du bei mir und meiner Familie glücklich?» «Ja, natürlich! Du hast mir so viele Dinge geschenkt und ihr seid so nett zu mir!» Mein Bruder erwiderte: «Ich werde dir noch etwas Schöneres schenken! Ich werde dich mit in den Urlaub nehmen! Aber unter einer Bedingung: Du musst aufhören, in die Kirche zu gehen, in deiner Bibel zu lesen, zu den Versammlungen zu gehen und du kehrst zum Islam zurück!» Ich antwortete meinem Bruder: «Aber ich kann nicht aufhören, zur Kirche zu gehen! Die Kirche ist meine Familie! Jesus kommt bald, er will mich in den Himmel holen und wenn ich nicht zur Familie gehe, dann kann ich mich nicht vorbereiten! Bruder, ich will nicht aufhören, in der Bibel zu lesen, denn wenn ich sie lese, spricht Jesus immer zu mir und das Wort Gottes ist ein Licht für mich, ein Licht für meinen Weg. Jetzt lebe ich im Licht und es ist für mich keine Frage, dass ich nicht in die Finsternis zurückkehre. Ich will die Beziehung mit diesen Menschen [den Christen] nicht aufgeben. Dieses Volk ist mein Volk. Ich werde nicht zum Islam zurückkehren, weil ich im Licht bin. Mein Bruder, ich werde dir nicht gehorchen!»
Da wurde mein Bruder sehr zornig auf mich: «Ich will dich nicht mehr sehen! Weg von mir! Morgen will ich dich hier nicht mehr sehen!»
So verließ ich am nächsten Tag das Haus meines jüngeren Bruders. Ich ging aus dem Haus, als ich auf einmal meinen älteren Bruder an der Haustür sah. Er hatte eine Waffe und zielte auf mich. Er warf mich auf den Boden und meine beiden Brüder standen vor mir. Mein älterer Bruder sagte zu mir: «Ich werde dich töten, weil du eine Christin bist! Wenn du abschwörst und zum Islam zurückkommst, dann werde ich dich nicht töten.» Und in diesem Augenblick empfing ich die machtvolle Kraft des Heiligen Geistes und ich sagte zu meinen Brüdern: «Wenn ihr mich nicht tötet, dann garantiert mir, dass ich nicht durch einen Unfall sterben werde. In der Bibel und im Koran steht, dass jeder Mensch, der geboren wird, eines Tages sterben wird; ich will nicht abschwören. Tötet mich im Namen Jesu, denn Jesus hat gesagt: „Wer an mich glaubt, wird nicht sterben. Ihr könnt meinen Leib töten, aber meinen Geist könnt ihr nicht töten. Im Namen Jesu werde ich für immer leben!“» Daraufhin versuchte mein Bruder, mich zu töten. Ich schloss die Augen und war bereit zu sterben. Während einer halben Stunde habe ich gewartet, aber es kam keine Kugel aus dieser Waffe. Die Waffe meines Bruders hat mich nicht getroffen. Als ich die Augen öffnete, habe ich die Waffe gesehen und ich sah vor der Waffe die mächtige Hand Jesu. Die Waffe konnte nichts gegen Jesus machen. Mein Bruder war zornig auf die Waffe und er war zornig auf mich. Er packte mich mit seinen Händen und warf mich aus dem Haus. Als ich draußen war, hat Jesus durch Jesaja 54,17 zu mir gesprochen: «Keine Waffe wird etwas ausrichten, die man gegen dich schmiedet». Im Namen Jesu haben wir den Sieg über sie. Im Namen Jesu haben wir den Sieg über die bösen Geister, über das Böse, über Krankheiten, über alles! Das geschah im November 1974.
Als ich das Haus meines Bruders verließ, bin ich zu meinem «Christenbruder» Emmanuel gegangen. Er hatte nur ein kleines Haus mit einem einzigen Schlafzimmer für die vier Kinder, seine Frau, sich selber und für mich. Sieben Personen in einem einzigen Raum! Aber ich war dort sehr glücklich, denn ich hatte dort die Freiheit, in der Bibel zu lesen, zur Kirche und zu den Gebetsversammlungen zu gehen. Ich war wirklich glücklich im Haus «meines Christenbruders» Emmanuel.
Einen Monat später sprach Jesus wieder zu mir: «Jetzt bist du bereit für meinen Dienst». Ein Pastor besuchte mich, um mich in seine Kirche einzuladen: «Komm an Neujahr zu mir und teile in der Kirche die Botschaft mit».
1975 habe ich also in dieser Kirche mit dem Dienst begonnen und ich habe zu diesem Volk von Pakistan gesprochen. An jenem Abend sind viele zum Herrn gekommen und haben den Glauben empfangen. Ich lebe durch den Glauben, ich gehe meinen Weg durch den Glauben.
Eines Tages haben mich durch Gottes Gnade christliche Brüder und Schwestern unterstützt und ich konnte ein Haus in Faisalabad kaufen. Als ich dieses Haus hatte, hat Jesus mir vier Kinder gegeben, Waisen, die keine Familie mehr hatten, drei Mädchen und einen Jungen. Ich war glücklich, ich hatte ein Familie, ich konnte dieser Familie helfen, unterstützt durch den Glauben. 1979 kam jedoch eines Tages der «Christenbruder» Bernhard, der aus England stammte, zu mir nach Pakistan und lud mich nach England ein. Ich sagte zu ihm: «Ich werde zuerst beten und wenn Jesus mir die Erlaubnis dazu gibt, dann werde ich nach England gehen». Er kehrte nach England zurück.
1981 gab Jesus mir die Erlaubnis für England. Im Oktober landete ich auf dem Flughafen Heathrow. Ich sah die Menschen, die Englisch sprachen. Ich verstand nichts, denn ich konnte kein Englisch. Mein Vater hatte mir gesagt: «Du bist meine Tochter und du wirst niemals Englisch lernen, denn das ist die Sprache der Christen». Deshalb konnte ich also kein Englisch.
Ich hatte ein Visum für sechs Monate, aber ich hatte nur ein dreimonatiges Visum beantragt, denn ich konnte nicht in England leben. Ich sprach in den verschiedensten Kirchen. Aber Jesus hat mich 2 Jahre dort behalten.
1983 habe ich das erste Buch auf Englisch gelesen. Und viele Menschen aus verschiedenen Nationen sind dank meines Zeugnisses zum Herrn gekommen. Nachdem ich mein Buch auf Englisch geschrieben hatte, bin ich am 15. Juli 1984 wieder nach Pakistan zurückgekehrt. Meine Kinder freuten sich sehr und wir hatten eine schöne Zeit miteinander.
Ich hatte vorgesehen, dass ich bis zur Hochzeit meiner Tochter bleiben wollte, bevor ich wieder nach England fliegen würde. Im September lud mich die Kirche in Lahore ein und so nahm ich meine Kinder mit, fuhr nach Lahore, um dort zu predigen.
Nach der Predigt kehrten wir in unser Haus nach Faisalabad zurück, aber als wir dort ankamen, entdeckten wir, dass unser muslimischer Nachbar das Haus besetzt hatte. Er kam mir auf der Straße mit einer Waffe entgegen und sagte: «Wenn du einen Fuß in dieses Haus setzt, töte ich dich und deine Kinder». Und auf einmal tötete er eine meiner Töchter. Meine Tochter starb dort, auf der Straße. Angesichts meiner toten Tochter war ich geschockt und gelähmt. Ich konnte nicht mehr sprechen und niemand hat uns geholfen. Niemand, kein Priester, kein Christ, kein Nachbar, niemand! Eine Woche später kam mein Neffe, beerdigte meine Tochter und nahm uns – meine drei anderen Kinder und mich – mit nach Lahore. Er hat wirklich viel Gutes für meine Kinder getan. Aber ich war im Bett. Ich hatte keine Hoffnung mehr, ich konnte nicht mehr sprechen, ich wollte sterben!
Neun Monate lang hat Jesus kein einziges Mal zu mir gesprochen! Jeden Tag dachte ich an den Tod. Ich schickte mein Flugticket nach England zurück und sagte zu der dortigen Familie, dass ich nicht mehr nach England kommen werde. Die englischen Freunde, Suzanne und Christopher, fasteten für mich und Gott hat mich meine Ansicht ändern lassen; ich beschloss, wieder nach England zu gehen. Aber ich konnte nicht sprechen, wie sollte ich dorthin zurückkommen? Ich dachte weiterhin an den Tod. Neun Monate später, am Ostersonntag 1985, hat Jesus zu mir gesagt: «Geh nach England, ich öffne die Tür für diesen Dienst in mehreren Ländern.» Ich erwiderte Jesus: «Wie soll ich dorthin gehen können? Ich kann nicht mehr reden, nicht mehr aufstehen, nicht mehr gehen, wie kann ich dorthin gehen? Deshalb lasse mich doch bitte in Pakistan und ich werde in Pakistan sterben.» Jesus wiederholte: «Geh nach England!» Ich erwiderte: «Nein, Herr…, aber wenn es dein Wille ist, dann bin ich einverstanden, dahin zu gehen.» Ich schrieb an die Familie von Suzanne und bat sie, mir wieder ein Ticket nach England zu schicken.
Mein jüngerer Bruder starb 1988 an einer Herzattacke. Ich habe immer für ihn gebetet. Nachdem ich ihn zwanzig Jahre nicht gesehen hatte, erhielt ich eine Antwort auf mein Gebet. 1991 rief mich mein jüngerer Bruder in England an und sagte mir: «Gulshan, komm nach Pakistan, ich muss dir eine gute Nachricht mitteilen». Also betete ich zu Jesus: «Jesus, ist das dein Wille?» Jesus antwortete mir: «Geh nach Pakistan!» Im März 1991 reiste ich nach Pakistan. Am Flughafen von Lahore sah ich meinen jüngeren Bruder, der mich mit seiner ganzen Familie erwartete. Er begrüßte mich und verkündete mir: «Gulshan, jetzt bin ich Christ!» Daraufhin fragte ich meinen Bruder: «Und wie bist du Christ geworden?» Er erwiderte: «Ich bin 1988 im Krankenhaus an einer Herzattacke gestorben. Aber als ich tot war, blieb mein Körper im Krankenhaus, aber ich bin an einen Ort gekommen, wo es nur Feuer und schlechte Kreaturen gab, furchtbare Menschen, die sich gegenseitig töteten. Ich war dort, ich heulte laut und schrie: „Kann mir jemand helfen, von hier wegzukommen?“ Als ich zu erschöpft war, um weiter um Hilfe zu rufen, sah ich ein kleines Licht, das wie ein Stern war und dieses kleine Licht wurde größer und immer größer und in diesem Licht sah ich einen großen, überaus herrlichen Thron und ich sah Jesus auf diesem Thron sitzen und ich sah eine große Menschenschar um Jesus, die sang: „König der Könige, Herr der Herren, allmächtiger Gott! Halleluja!“» Und mein Bruder ist zu Jesus gegangen und hat laut gerufen: «»Erbarme dich meiner! Hole mich aus diesem Flammenort!» Da blickte Jesus ihn an und sagte zu ihm: «Ich erlöse dich von deinen Sünden. Ich schenke dir das ewige Leben und das Heil! Ich will, dass du bei mir bist!»
Mein Bruder hat mir noch erzählt: «Dann kehrte das Leben in meinen Leib zurück. Ich stand vom Bett auf, zog mich an, wollte die Tür meines Zimmers öffnen, aber sie war von außen abgeschlossen. Daher setzte ich mich auf den Bettrand und wartete, dass jemand kommt. Am nächsten Tag war die ganze Familie da und wartete außerhalb des Krankenhauses auf den Leichnam. Sie bat den Arzt: «Bitte, geben Sie uns den Leib des Verstorbenen». Er sagte ihnen: «Ich werde Ihnen zuerst ein Papier aushändigen und dann werde ich jemanden beauftragen, den Leichnam zu holen und Ihnen zu übergeben.» Der Arzt schickte also einen Mann, der den Leichnam im Zimmer meines Bruders holen sollte, aber als dieser Mann die Tür öffnete, sah er jemanden, der auf dem Bett saß und lebendig war! Es gab keinen Leichnam! Voller Schrecken lief er zum Arzt und fragte ihn: «Aber wer ist in diesem Zimmer gestorben?» Der Arzt erwiderte: «Herr S. ist gestorben», aber der Mann sagte: «Es gibt keinen Leichnam!» Daraufhin lief der erstaunte Arzt in das Zimmer und sah meinen Bruder am Bettrand sitzen. Er fragte ihn: «Aber, mein Herr, was ist passiert? Für die Medizin sind Sie an einer Herzattacke verstorben. Ich habe die Maschinen abgestellt und den Bericht verfasst, in dem steht, dass Sie gestorben sind! Wie können Sie lebendig sein?» Da erzählte mein Bruder dem Arzt alles, was ihm widerfahren war und mein Bruder fragte ihn: «Sind Sie Christ? Ist dies ein christliches Krankenhaus? Dann bereiten Sie meine Taufe vor! Ich kann dieses Krankenhaus nicht verlassen, ohne getauft zu sein.» Daraufhin rief der Arzt den Hausgeistlichen, der meinen Bruder taufte. Nach seiner Taufe verließ er das Krankenhaus und seine Familie war dort, um auf seinen Leichnam zu warten! Als sie ihn das Krankenhaus lebend verlassen sahen, waren sie alle glücklich.
Meine lieben Schwestern und Brüder, ich habe zwanzig Jahre lang gebetet. Gebt das Gebet nicht auf, betet weiterhin und eines Tages werdet ihr eine Antwort auf euer Gebet bekommen! Ich habe jetzt gute Beziehungen zu meiner Familie, denn mein Bruder ist Christ in Pakistan. Ich bete regelmäßig.
In meiner Familie gibt es jetzt drei Zeugnisse: Meine Schwester kam zu Jesus, als sie tot war; sie hat durch Jesus das Leben erhalten und wurde Christin. Sie hat zwei Töchter, die Jesus durch ihre Mutter angenommen haben. Auch mein Neffe hat Jesus angenommen und mein Bruder hat Jesus angenommen, als er an einer Herzattacke starb. Als mein Bruder Muslim war, hat er Gutes getan; er betete fünfmal am Tag und in der Nacht; er fastete jedes Jahr einen Monat lang, er machte jedes Jahr eine Pilgerreise, er opferte jedes Jahr eine Ziege und ein Lamm, er gab den Armen Geld, und all das tat er aufgrund seiner Religion.
Meine lieben Brüder und Schwestern, in der Bibel steht, dass wir ohne Jesus Christus keine Vergebung der Sünden haben und dass wir ohne Jesus Christus weder das Heil noch das ewige Leben haben! Eine Religion ohne Christus schenkt weder das Heil, noch das ewige Leben und sie führt auch nicht in den Himmel. Ihr habt Glück, weil ihr an Jesus Christus glaubt. Wir dürfen im Glauben nicht schwach sein. Man wird im Glauben stark! Ihr liebt einander, ihr helft einander. Ihr schließt euch der Familie [der Christen] an, ihr lest die Bibel, ihr geht zu den Versammlungen, ihr bringt Menschen zu Gottes Thron, ihr rettet Menschen. Und ihr könnt eure Brüder und Schwestern, eure Familien (jene, die in der Finsternis sind), zum Licht bringen und dann werdet ihr zum Herrn in den Himmel gehen und ihr werdet prachtvolle Throne und die Herrlichkeit Gottes sehen! Und ihr werdet ein prächtiges Haus sehen und ihr werdet mit dem himmlischen Vater und mit Jesus Christus im Himmel leben. Deshalb bereitet euch bitte auf sein Reich vor! Das christliche Leben ist ein Leben der Erfahrung. Ihr sprecht zu Jesus, ihr geht mit Jesus und ihr bereitet euch auf sein Reich vor.
Zeugnis, aufgenommen am 10. Februar 1999 in La Chaux-de-Fonds