Rabbi, warum hat Gott den Menschen erschaffen?
Giuliana Buttini - «Das Wort»
Jesus hat Giuliana Buttini tausende von Seiten diktiert. Sie wurden in den Bänden 1 und 2 des Buches Das Wort gesammelt. Der vorliegende Abschnitt ist eine Lektion fürs Leben. Hier antwortet Jesus dem Judas auf eine Frage, die wir alle uns eines Tages gestellt haben.
Meine Geschöpfe! Meine Worte gelten euch ebenso wie den Ersten. Ich bin oft mit euch, wenn ihr mich oft ruft, das heißt mich anruft. Oft ist die Dreifaltigkeit in euch, wenn ihr sie widerspiegelt, denn der Mensch ist ein Abbild Gottes und ihm ähnlich. Er ist Sein Geschöpf, für das ein Universum erschaffen wurde.
Einige, ja sogar viele fragen sich: «Warum hatte Gott es nötig, den Menschen zu erschaffen?»
Damals fragte mich das eines Tages Judas, der mich später verraten sollte: «Rabbi, warum hat Gott den Menschen erschaffen? Ich glaube, dass ein Gott nichts nötig hat. Wozu dient Gott der Mensch? Warum hat Gott etwas erschaffen, das ihm zu nichts dienen kann?»
«Judas, Judas! Du betrachtest jedes Ding und jeden Umstand in Hinblick auf seinen materiellen Nutzen oder Ertrag! Der dreieine Gott ist Liebe und er dehnt sich jenseits der Zeit in der Liebe aus. Er verbreitet und schafft sie für die Glückseligkeit seiner Geschöpfe. Denn für seine Geschöpfe hat er die Glückseligkeit des Geistes geschaffen!»
«Rabbi, also, der Geist ist gewiss wichtig, wie du sagst, doch wenn Gott die Liebe ist, warum lässt er dann das Leid zu, warum schickt er es denen, die nicht darum bitten, die nichts Böses tun und auch denen, die du gerecht nennst?»
«Die Erdenwelt ist nicht der Ort der Glückseligkeit für die Geschöpfe, Judas. Die Erdenwelt ist eine Zwischenstation, um jenseits davon zu gelangen, sie ist ein Ausgangspunkt. Die Prüfung ist die Last des Fleisches, das die Seele gut oder schlecht gebrauchen kann, denn der Mensch ist frei und er kann unterscheiden.»
«Rabbi, du bist aber doch gekommen, um die Wahrheit zu bringen. Wirst du denn auch die irdische Glückseligkeit bringen? Andernfalls wird man dir nicht glauben! Der Mensch will reich sein und der Reichtum verschafft jede Bequemlichkeit.»
«Judas, Judas, erhebe deinen Blick von dem materiellen Reichtum. Gewiss verschafft er Bequemlichkeiten, doch er erstickt den Geist und macht ihn unfruchtbar und träge. Er macht den Menschen egoistisch… Ich werde keinen irdischen Reichtum bringen. Ich lehre das himmlische Leben, wo der Reichtum, ein ganz anders gearteter Reichtum für immer sein wird. Judas, Ich liebe die nicht, die das Geld über alles lieben. Ich bedaure sie und euch allen sage Ich, dass ihr versuchen sollt, sie zu ändern. Ich liebe nicht das, was sie tun. Ich liebe sie als Geschöpfe und aus Barmherzigkeit!
Schau, Judas, Ich liebe alle. Doch vieles, was Ich in gewissen Seelen sehe, kann Ich nicht lieben. Das werden meine Dornen sein. Du kannst das jetzt nicht verstehen. Sieh zu, dass du nicht eine meiner Dornen sein wirst…»
«Rabbuni, das verstehe ich nicht!»
«Ich weiß, Judas! Ich schenke dir Worte des Lichts. An dir liegt es, dieses Licht am Leben zu halten!»
Meine Geschöpfe, Ich habe euch jetzt von Judas erzählt, der nur die Macht und Bequemlichkeit im Geld sah. In Wahrheit sage Ich euch: Dem Menschen, der glaubt, soll das rechte Maß ausreichen und die Seelenruhe, die er durch eine ehrliche Arbeit erringt. Für all dies soll er dem Himmel danken, durch sein Tun.
Und wenn einige nicht einmal das gerechte Maß besitzen, auch wenn sie Gerechte sind? Seht, das ist ihre Prüfung. Wenn ihr das wisst, dann könnt ihr sie ihnen jedoch erleichtern. Seid meine Hände!
Wenn Ich euch zu denen führe, die Hunger und Durst leiden, sei es nach Glauben oder nach materiellen Dingen, dann ist es an euch, diesen Hunger und Durst zu stillen. Vertraut euch mir an und opfert mir dies auf und Ich werde die zu euch schicken, bei denen ihr handeln sollt, ob sie jetzt Hunger und Durst nach Geistigem oder nach Materiellem haben.
Ich, euer Rabbi, verstehe eure menschliche Natur, eure Schwächen und Ängste. Auch diese sind Prüfungen für euch. Denn Ich will, dass ihr arm im Geiste seid.
Ich, euer Rabbi, bin ein armer König mit einer Dornenkrone. Ein König, der keine weltlichen Reichtümer besaß. Ein König, der euch vor Herrlichkeit leuchtend in seinem Reich erwartet! (30.11.1978)
Auszug aus «Das Wort», Band 2, S. 388-390