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Wie ich von den Ereignissen von San Damiano erfuhr, bevor sie bekannt wurden

Bewundern wir in diesem Zeugnis von Pater Vasco Pirondini, wie die göttliche Vorsehung den Bösen wie auch herausragende Diener einsetzt, um die Echtheit übernatürlicher Ereignisse zu offenbaren, die heute noch immer nicht von der Kirche anerkannt sind.

Am Montag, den 6. Juli 1964 fuhr ich mit meiner Nichte Giovanna nach San Giovanni Rotondo, wo ich Padre Pio besuchte. Von dort aus machten wir einen Abstecher in den berühmten Wallfahrtsort Monte Gargano, der dem heiligen Erzengel Michael geweiht ist. Als wir am Nachmittag die Treppe der Wallfahrtsstätte hinuntergingen, hörten wir Lärm. Meine Nichte fragte mich: «Was ist das?» Ich antwortete: «Hier im Süden beten sie laut, wer weiß?» Da hörte ich eine schreckliche höhlenartige Stimme brüllen: «Da ist ein Sack Kohlen!» In der Wallfahrtsstätte war es bereits dunkel, als wir nach draußen kamen. Ich hörte zwei Stimmen, die mir sagten: «Komm, komm, Herr Pater, komm hierher, geh ganz nahe heran.» Ich näherte mich und die Stimmen sagten mir: «Lege deine Hand auf diesen Kopf.» Auf einer Bank lag eine Person ausgestreckt und ich sah, dass zwei Exorzisten bei ihr waren: Pater Bernardino, ein Franziskaner, und Pater Bonaventura Martinetti aus Benevento. Sie kamen vom Heiligen Antlitz von Airola, das in Benevento geblutet hatte. Am Morgen hatten sie diese arme junge Frau mitgenommen, die sie bereits auf den Namen «Schwester Veronika vom heiligen Antlitz» «getauft» hatten, die jedoch von einem Dämon besessen war. Dagegen war nichts zu machen. Also blieb ich stehen und folgte dem lang dauernden Exorzismus.
Der diabolische Geist, der in der jungen Frau war, sagte mit einer männlichen Stimme: «Es wird immer besser! Jetzt sind ein Sack Kohlen und zwei Säcke Kakao da!» Und er schwang noch stundenlang große Reden, bewegte jedoch den Kopf nicht mehr. Auf einmal kam eine Botschaft der Madonna aus dem Mund von «Schwester Veronika». Sie sprach über folgende Punkte:
1. Die Madonna trägt ihre Geweihten in ihrem Herzen.
2. Sie schätzt und nutzt deren Leiden für das Heil der Welt.
3. Sie steht den Ihren bei und verteidigt sie bis zum Tag ihres sicheren Triumphes; jeder bekommt einen Geist, der ihn führt und verteidigt; eines Tages wird er ihn erkennen.
4. Drei Mal sagte sie: «Liebt die heilige Demut.»
Nachdem das zu Ende war, folgten Schreie, Gotteslästerungen und Auswürfe von Spucke.  
Im Lauf des Exorzismus wollten die beiden Exorzisten wissen, wo und wann sie von dem letzten Dämon befreit würde, der noch da war. Die beiden anderen waren geflohen als sie «den verlausten Bart von Padre Pio» sahen. Er sagte: «Ich bin hier, ich kann nicht fliehen, ich bin hier gefangen.»
– Was machst du hier?
– Ich bin hier gefangen. Weder der Papst noch die Bischöfe, noch die Priester können mich austreiben.
–Also bleibst du ewig hier.
–Ach nein, eines Tages werde ich verjagt.
–Wann? (Das alles stets mit vielen Exorzismen, was sehr lange dauerte.)
–Ich werde eines Tages verjagt.
–An welchem Tag?
–Das kann ich nicht sagen.
–An welchem Tag?
– Am Tag ihres Triumphes.
–Wo?     
Er wollte nicht antworten.
Wir sagten Loreto – Nein. Ein Wallfahrtsort? – Nein. Mailand?– Nein. Modena? – Nein. In dieser Gegend? – Ja. Zwischen Modena und Mailand? – Nein. Es gab keine Möglichkeit, etwas aus ihm herauszubringen. Regio? – Nein. Parma? – Nein. Er erwähnte Piacenza nicht, sondern sagte nur, dass es ein stinkender Ort sei. Was in seiner Sprache bedeutet, dass es ein Ort ist, an dem man viel, zu viel betet.
Als wir zu den Autos zurückkehrten, fragten wir uns, wo dieser Ort sein könnte. Weil die Wallfahrtsstätte geschlossen wurde, mussten wir hier aufhören, ohne abschließen zu können. Wir kehrten nach San Giovanni Rotondo zurück. Als wir auf dem Platz ankamen, hatte Padre Pio bereits den Pförtner hingeschickt, der mir sagte: «Ich habe dich erwartet. Padre Pio hat mir gesagt, dass du ihm sofort die Botschaft übermitteln sollst, die aus dem Mund dieser Schwester gekommen ist.» Wie konnte er das wissen? Ich schrieb sie sofort auf. Dann sagte mir der Bruder, dass Padre Pio diese Botschaft genommen und auf sein Herz gelegt habe, als er sie ihm gebracht hatte.  
Danach musste ich zu Schwester Ermina gehen, einer kleinen Heiligen, die danach in Bilokation zu Mamma Rosa ging. Sie sagte mir: Die Madonna bittet mich, Ihnen zu sagen, dass Sie unter den Birnbaum gehen sollen, auf dem sie erschienen ist.» Ich fragte: «Wo ist denn dieser Birnbaum?» «Ich weiß nicht.»
Am 9. November ging ich nach Prato und besuchte Julio Noferi. Er ging mit mir nach Luca in den Karmel von Mutter Teresa. Dort sagte mir Mutter Teresa: «Don Vasco, haben Sie von dieser Erscheinung der Madonna auf einem Birnbaum gehört?» «Nein, aber ich wüsste gern, wo dieser Birnbaum steht.» «Oh, das ist einfach», sagte sie, «sie ist im Dorf unserer Vize-Priorin erschienen (Schwester Giuseppina, die Schwester von Mamma Rosa).»
Sie wies mir den Weg nach San Damiano und am folgenden Freitag, dem 13. November, fuhr ich nach San Damiano. Ich ging zum Pfarrer Don Edgardo Pellacani, der mit mir die Messe feierte. Dann erzählte er mir ausführlich von Rosa, von ihrer Beziehung zu Padre Pio, ihren Gesprächen mit dem Jesuskind und von der Madonna, die Rosa gesehen hatte. Und er fügte hinzu: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass Rosa lügt, denn dazu ist sie unfähig. Es bleiben die äußeren Tatsachen und die wunderbare Heilung am 29. September 1961.»
Dann ging ich zum Birnbaum. Der Birnbaum trug drei oder vier grüne Birnen, sonst hatte er keine Blüten. Um die Mittagszeit betete Rosa alle Rosenkranzgeheimnisse, sie sprach sehr schlecht, aber mit so viel Inbrunst! Plötzlich hörte Rosa das Rosenkranzgebet auf und übermittelte die Worte der Madonna: eine Ermahnung, viel für die Kirche, den Papst, die Bischöfe und alle Geweihten zu beten, den Rosenkranz zu beten, hierher zu kommen und viele Seelen hierher zu schicken, wo die Madonna erscheint. Dann sagte sie: «Hier werden viele vom Dämon gepeinigte Seelen befreit, sogar die, die nicht von Priestern, Bischöfen und nicht einmal vom Papst befreit werden können. Hier werden viele das Licht erhalten, die Kraft zu glauben und als wahre Christen zu leben.»
Danach fragte Rosa mich, ob ich die Madonna gesehen habe, wie schön sie war. Ich antwortete ihr nicht, um sie nicht zu enttäuschen und um alles von ihr zu erfahren. Da fügte sie hinzu, dass bei den Erscheinungen ein junger Mann mit einem eisernen Waffenhemd und einem Helm mit Federn auf dem Kopf dabei war. Es war der heilige Erzengel Michael.
Rosa spricht im Dialekt, sie drückt sich sehr einfach aus. Die Botschaft hingegen wird in einem guten Italienisch in unterschiedlichen Tonfällen weitergegeben. Rosa ist eine gute einfache Frau vom Land. Genau wie Tante Adele, die den Haushalt führt, und Rosas Mann Pino.

Don Vasco Pirondini, aus «Segno», Nr. 317, S. 38-39

 

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