Eine Frau mit ausgebreiteten Armen strahlte viel Liebe aus…
San Damiano - Zeugnis
Bei diesem Zeugnis respektiere ich den Wunsch nach Anonymität der betroffenen Personen, die mir alle bekannt sind. Christelle legte dieses Zeugnis vor einer Gebetsgruppe ab. Ihr Zeugnis betrifft nicht nur San Damiano, sondern auch Mutter Teresa und vor allem Gottes Macht, dessen Liebe auch heute noch Wunder der Heilung und der Bekehrung wirkt. (Pater K. Maes)
Christelles Zeugnis
Ich bin Christelle und wurde am 27. Juni 1971 in Belgien geboren. Ich bin verheiratet und habe eine achtjährige Tochter. Mein Zeugnis ist vom 2. November 2006. Früher war mein Glaube fast erloschen, obwohl ich von meinen Eltern eine tiefe, christliche Erziehung erhalten hatte. Ich ging nur noch bei Hochzeiten oder Beerdigungen zur Messe. Ich dachte, dass ich meine Zeit besser dem Haushalt widmen sollte. Vom Evangelium, das der Priester vortrug, verstand ich nichts.
Ich war sehr materialistisch. Ein schönes Haus, ein schönes Auto, teure Kleidung waren mir wichtig. Meine Arbeit stand an erster Stelle und ich arbeitete hart. Ich war stolz auf meine Leistungen und sah nicht mehr den Unterschied zwischen Gut und Böse.
Im August 2006 wurde ich krank. Es begann mit einem normalen Schnupfen. Aber da die Arbeit an erster Stelle stand, hielt ich es nicht für notwendig, zum Arzt zu gehen. Ich dachte, es würde schon vorübergehen. Die Krankheit verschlimmerte sich und ich hustete heftig. Also ging ich zum Arzt, der eine doppelte Lungenentzündung mit Pilzbefall feststellte. Ich kam für eine Woche ins Krankenhaus. Da ich auf Antibiotika allergisch reagierte, fand man nur schwer geeignete Medikamente für mich.
Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hustete ich auch weiterhin und fühlte mich schwach. Aber obwohl ich keine Abwehrkräfte mehr hatte, arbeitete ich trotz Hustenanfällen weiter, während mir der Schweiß über den Rücken und die Stirn lief.
Am 1. November, 3 Wochen nach meinem ersten Krankenhausaufenthalt, hustete ich in der Nacht so heftig, dass sich mein linker Lungenflügel vom Rippenfell löste, was zu einem Pneumothorax führte. Bei meinem zweiten Krankenhausaufenthalt legte man eine Drainage (einen kleinen Schlauch) zwischen die Rippen, um dadurch die Lunge wieder ans Rippenfell zurück zu bringen. Der Drain traf jedoch auf Nervengewebe, was mir vier Tage lang heftige Schmerzen verursachte und mit sonderbaren Gefühlen in der Lunge verbunden war. Der Spezialist stellte einen neuerlichen Pneumothorax auf der linken Seite fest. Die Konsequenz war, dass ich nach einer Woche operiert werden musste.
Da besuchten mich meine Eltern. Papa schenkte mir eine kleine Flasche mit Wasser aus San Damiano (Italien), die schon zehn Jahre alt war, aber das Wasser war nicht verfärbt und man konnte es trinken. Ich sagte: «Papa, ich glaube diese Geschichten nicht!». Er erwiderte: «Christelle, wenn es nicht heilt, so schadet es doch auch nicht». Mama gab mir einige Gebete, u.a. das schöne Gebet von Mutter Teresa aus Kalkutta: «Mich dürstet nach dir». Ich fragte mich, wie ich damit beginnen sollte, denn ich hatte seit so vielen Jahren nicht mehr gebetet. Ich nahm dann aber doch einen Schluck Wasser und murmelte einige Gebete. Daraufhin spürte ich, dass meine linke Seite langsam warm wurde. Ich dachte, dass es von meinen Ohren käme. Nachdem man den Drain entfernt hatte, gab man mir kein Medikament mehr.
Ich nahm noch einen Schluck vom Wasser aus San Damiano und wieder spürte ich die Erwärmung an der linken Seite, aber auch an den Fußsohlen und den Handballen.
Am Samstag, am Sonntag und an den folgenden Tagen betete ich weiterhin. Ich spürte, dass mein Gebet intensiver geworden war und dass ich näher beim Herrn war. Die tägliche Röntgenaufnahme der Lunge zeigte keinerlei Besserung. Am Sonntagabend war ich völlig resigniert. Ich war bereit, mich operieren zu lassen. Ich hatte weiterhin dieses Wasser getrunken und meine Gebete gesprochen. Und auf einmal hörte ich ein wunderbares Lied: AVE MARIA! Es war sehr intensiv. Montag und Dienstag zeigten die Röntgenaufnahmen noch immer keine Besserung und daher war die Operation notwendig.
Am Dienstagabend betete ich wie jeden Tag, nahm einen Schluck von diesem Wasser und bat um die Kraft, die Operation zu überstehen. Ich sagte zum Herrn: «Vater, mache mit mir, was Du willst. Ich übergebe mich Dir ganz und gar. Mache mit mir, was Dir am besten erscheint und was in Deine Pläne passt.». Dann habe ich auch die Erzengel Gabriel und Raphael gebeten, mir zu helfen.
Nach meinen Gebeten schaute ich noch etwas fern. In meinem Zimmer waren zwei Grünpflanzen. Ich war hellwach und hatte kein Medikament genommen. Da nahm ich einen warmen, milden Rosenduft wahr. Und links und rechts von meinem Bett erschienen große Engel, die voller Demut ihre Köpfe respektvoll neigten und die Hände gefaltet hatten. Auf der linken Seite meines Bettes erschien eine kleinere Gestalt in Form einer Frau mit ausgebreiteten Armen. Sie trug keine Krone und strahlte viel Liebe aus. Die Liebe und die Kraft dieses Wesen ist so rein, so wahr, dass es unbeschreibbar ist. Sie sagte zu mir: «Du bist geheilt, du brauchst nicht mehr operiert zu werden, du kannst nach Hause gehen. Bete, bete viel. Lebe maßvoll. Gehe zur Beichte, bitte um die Krankensalbung, empfange die Kommunion. Berichte, was dir widerfahren ist. Auf dich wartet eine große Aufgabe.»
In jenem Augenblick schien mir das alles normal zu sein. Aber nachdem sie mich verlassen hatte, begann ich zu weinen.
Ich traute mich nicht, den Krankenschwestern oder den Ärzten etwas zu sagen, weil ich Angst hatte, in eine andere Abteilung des Hospitals verlegt zu werden… Als die Nachtschwester ins Zimmer kam, sagte sie: «Was für ein feiner Duft! Man könnte glauben, in einem Raum voller Blumen zu sein!» Das war für mich eine Bestätigung des Geschehenen.
In diesem Augenblick erlebte ich eine sehr tiefe Bekehrung. In meinem Herzen sah ich mein ganzes Leben wie in einem Film. Ich sah alles Böse, das ich getan hatte.
Am nächsten Morgen kamen die Fachärzte in mein Zimmer. Es war die Stunde der Wahrheit! Sie untersuchten mich erneut und erklärten: «Madame, Sie sind ein sonderbares Wesen! Wir wissen nicht, was Ihnen widerfahren ist. Sie sind gesund, Sie müssen nicht operiert werden, Sie können nach Hause gehen.»
Am 22. November kam ich wieder nach Hause. Nach einem Monat sollte ich zu einer Kontrolluntersuchung zu einem Facharzt gehen. Ich erzählte ihm meine Geschichte. Ich wusste, dass er selber nicht gläubig war und dass er seine Kinder nicht hatte taufen lassen. Er glaubte meiner Erzählung in keinster Weise, sondern sagte: «Nun, du warst sehr schwer krank und auf einmal warst du geheilt. Das Röntgenbild zeigt keine Beschädigung des Gewebes.» Es war, als habe ich nie einen Pneumothorax gehabt. Ich sagte ihm: «Herr Doktor, Gottes Macht ist größer als die der Wissenschaft». Er reagierte nicht darauf.
Ich selber bin sehr gläubig geworden. Ich bete jeden Tag. Mein Leben hat einen anderen Lauf genommen und ist ernster geworden und mit Nächstenliebe erfüllt – auch gegenüber meiner Familie. Mein Leben wird nie mehr wie früher sein. Es ist viel intensiver geworden. Jeden Tag danke ich Gott, dass ich die Erfahrung seiner Liebe machen durfte. Viele Ängste sind verschwunden. Ich fürchte mich nicht mehr vor dem Tod. Und ich danke auch meinen Eltern, denn ihr Glaube hat mich gerettet.
Ihnen allen reichen Segen.
Christelle