
Papst Franziskus ruft zu einem gemeinsamen Datum für das Osterfest auf
ein entscheidender Schritt zur Einheit der Christen?
Papst Franziskus hat seinen Wunsch geäußert, dass die katholische Kirche das Datum akzeptiert, auf das sich alle Christen einigen können, und betont, dass dies nicht nur ein symbolischer Akt, sondern eine Entscheidung aus tiefem Glauben heraus sei.
Während der Zweiten Vesper der Gebetswoche für die Einheit der Christen, die in der Basilika St. Paul vor den Mauern gefeiert wurde, wiederholte Papst Franziskus seine Forderung nach einem gemeinsamen Datum für die Feier des Osterfestes und betonte die Bedeutung dieser symbolischen Geste für die christliche Einheit. Anlässlich dieser Feier, die in diesem Jahr mit dem 1700. Jahrestag des ersten ökumenischen Konzils von Nizäa zusammenfiel, schlug der Papst einen «entscheidenden Schritt» vor, um die Einheit zwischen den christlichen Kirchen wiederherzustellen. Diese Bewegung hin zu einem einheitlichen Datum für das Osterfest könnte einen Wendepunkt in den Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen darstellen.
Die christliche Einheit, ein zentrales Prinzip Christi, muss heute im Mittelpunkt der Bemühungen der Christen stehen, sagte der Papst. Er betonte das historische Zusammentreffen der Osterfeierlichkeiten im Jahr 2025, wenn Katholiken und Orthodoxe die Auferstehung Christi am selben Tag, dem 20. April, feiern werden. Für Papst Franziskus stellt dieses «providentielle» Ereignis im gregorianischen und julianischen Kalender eine einzigartige Gelegenheit dar, der Welt zu zeigen, dass die Kirche Christi trotz ihrer menschlichen Spaltungen sich um den gemeinsamen Glauben an die Auferstehung versammeln kann.
Der Papst brachte seinen Wunsch zum Ausdruck, dass die katholische Kirche das Datum, auf das sich alle Christen einigen, akzeptiert, und betonte, dass dies nicht nur ein symbolischer Akt, sondern eine Entscheidung aus tiefem Glauben heraus sein würde. Er erinnerte daran, dass die christliche Einheit nicht nur eine administrative Einheit oder eine Aneinanderreihung von Kalendern ist, sondern ein lebendiges Zeugnis der Gemeinschaft unter den Gläubigen Christi sein muss. Er betonte, wie wichtig es ist, den ökumenischen Dialog fortzusetzen und diesen entscheidenden Schritt zu tun, um die historischen Wunden zu heilen, die die Kirche im Laufe der Jahrhunderte getrennt haben.
Der Papst erwähnte auch den Jahrestag des Konzils von Nizäa, das vor 1700 Jahren stattfand und die Grundlage für das christliche Glaubensbekenntnis legte, das wir jeden Sonntag beten. Dieses Konzil war ein entscheidender Moment in der Geschichte der Kirche, ein Ereignis, bei dem sich die Kirchenväter für die Einheit des Glaubens jenseits theologischer Streitigkeiten entschieden haben. Das Glaubensbekenntnis, das nun eine gemeinsame Grundlage aller christlichen Kirchen ist, ist für Franziskus ein Zeichen dafür, dass die Christen trotz aller Spaltungen immer einen gemeinsamen Glauben geteilt haben.
In seiner Predigt betonte der Papst auch die Botschaft der Hoffnung, die im Evangelium von der Auferweckung des Lazarus enthalten ist, und erinnerte daran, dass selbst in Zeiten der Trostlosigkeit und des Leidens der Glaube an Jesus Christus eine Wiedergeburt der Hoffnung garantiert. Für ihn ist es von entscheidender Bedeutung, dass Christen, die sich ihrer menschlichen Schwäche und der Herausforderungen der modernen Welt bewusst sind, sich nicht unterkriegen lassen, sondern weiterhin auf die Auferstehung und die Einheit des Glaubens hoffen.
Mit seinem Aufruf zu einem erneuerten Dialog zwischen der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen wollte Papst Franziskus daran erinnern, dass die christliche Einheit nicht nur ein theologisches Ziel ist, sondern eine pastorale Aufgabe, ein sichtbares Zeugnis für die Welt. «Die Einheit ist ein Geschenk, aber auch eine Herausforderung», sagte er und betonte, dass sich diese Einheit in konkreten Handlungen und einem täglichen Engagement für den Bau von Brücken der Brüderlichkeit unter den Christen widerspiegeln müsse.
So ist der Aufruf des Papstes zu einem gemeinsamen Datum für das Osterfest keineswegs nur eine logistische Frage, sondern ein Aufruf zu wahrer Versöhnung und echter Gemeinschaft unter den Christen. Wenn sie ihn annehmen, könnten die katholischen und orthodoxen Kirchen und darüber hinaus alle christlichen Konfessionen einen entscheidenden Schritt auf der Suche nach wahrer Einheit tun, nach dem Vorbild Christi, der darum betete, dass seine Jünger so eins sein sollten, wie er mit dem Vater.
Abschließend betonte Papst Franziskus, wie wichtig es sei, unseren Glauben an Christus, den «einzigen Sohn Gottes», bis zu dem Tag zu bezeugen, an dem er in seiner Herrlichkeit zurückkehren werde. Er rief die Christen dazu auf, auf diesem Weg der Einheit niemals den Mut zu verlieren, sondern weiterhin gemeinsam zu gehen, gemeinsam zu beten und gemeinsam zu arbeiten, damit die Kirche Christi in voller Gemeinschaft ein sichtbares Zeichen des lebendigen Glaubens ist, der menschliche Trennungen überwindet. Der Aufruf des Papstes ist klar: Jetzt, in diesem Moment der Gnade, müssen wir für die Einheit der Christen handeln, indem wir einen entscheidenden Schritt in Richtung einer Zukunft machen, in der das christliche Osterfest gemeinsam gefeiert wird, als ein kraftvolles Zeugnis des Geheimnisses der Auferstehung.