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Der Engel und das Kind

Papst Franziskus

Damit wir nie allein sind, hat Gott jedem von uns einen Schutzengel an die Seite gestellt, der uns unterstützt, verteidigt und im Leben begleitet.

Frühmesse im vatikanischen Gästehaus Domus Sanctae Marthae, Freitag, 2. Oktober 2015.
An uns liegt es, seine Gegenwart wahrzunehmen und seinen Ratschlägen mit der Fügsamkeit eines Kindes zu folgen, um auf dem richtigen Weg zum Paradies zu bleiben. Der Aufgabe der Schutzengel als »Boten Gottes« widmete Papst Franziskus seine Predigt an ihrem Gedenktag, dem 2. Oktober, in der heiligen Messe, die er in der Kapelle des Hauses Santa Marta feierte.
Der Papst ging bei seinen Überlegungen vom vierten Eucharistischen Hochgebet aus, da es «einen Satz enthält, der uns nachdenklich macht». »Wir sagen zum Herrn: “Als [der Mensch] im Ungehorsam deine Freundschaft verlor […], hast du ihn dennoch nicht verlassen.”» Dasselbe gelte auch, als «Adam aus dem Paradies vertrieben wurde. Der Herr hat nicht gesagt: “Jetzt, sieh, wie du zurecht kommst!” Er hat ihn nicht allein gelassen.» Im Übrigen, so Franziskus mit Bezug auf die erste Lesung aus dem Buch Exodus (23,20-23), «hat Gott stets Hilfen gesandt: in diesem Fall ist die Rede von der Hilfe der Engel.» Im Text des Alten Testaments heißt es: «Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe.» Der Herr habe sein Volk also nicht im Stich gelassen, sondern «er ist den Weg gegangen mit dem Menschen, der seine Freundschaft verloren hatte: das Herz Gottes ist das Herz eines Vaters und er lässt seine Kinder niemals im Stich.»
Der Papst unterstrich: «Die Liturgie lässt uns heute darüber nachdenken, und auch über eine besondere Weise der Begleitung, der Hilfe, die Gott uns allen gegeben hat: die Schutzengel.» Wir alle, so erläuterte er, «haben einen Schutzengel; wir haben einen Engel, der uns begleitet.» Und er fügte hinzu: «Im Gebet zu Beginn der heiligen Messe haben wir um die Gnade gebetet, dass Gott uns seine heiligen Engel zu Hilfe senden möge, dass sie uns behüten auf allen unseren Wegen und er uns in der Gemeinschaft mit ihnen seine ewige Freude geben möge.»
Der Schutzengel «ist immer bei uns, und das ist Wirklichkeit: er ist wie ein Bote Gottes für uns.» Im Abschnitt aus dem Buch Exodus «gibt der Herr uns den Rat: “Achte auf ihn!”» So sei es zum Beispiel, wenn wir etwas Schlechtes tun, «und denken, dass wir allein sind». Dann sollten wir uns daran erinnern, dass es nicht so ist, denn «er ist da». Daher sei es wichtig, «auf ihn zu achten, seine Gegenwart zu respektieren» und «auf seine Stimme zu hören, weil er uns Rat gibt». Wenn wir daher «eine Inspiration spüren: “Tu dies… das ist besser … das darfst du nicht tun…”», sei der gute Rat, auf die Stimme des Engels zu hören und sich ihm nicht zu widersetzen.
«Im Engel ist der Name Gottes gegenwärtig,» unterstrich Franziskus. Er «gibt uns Rat, begleitet uns, geht an unserer Seite im Namen Gottes». Im Buch Exodus werde auch die beste Haltung ihm gegenüber angegeben: «Wenn du auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sage, dann werde ich der Feind deiner Feinde sein.» Was «bedeutet das»?, fragte sich der Papst. Die Antwort Gottes sei klar: «Ich werde dich verteidigen, ich werde dich immer verteidigen und behüten. “Ich!”, sagt Gott. “Aber so ist es, weil du auf den Rat, die Inspiration des Engels gehört hast.”»
Vielleicht dächten wir in manchen Situationen, dass wir «viel verstecken» könnten: es ist wahr, wir «können viel verstecken». Doch «der Herr sagt uns, dass wir viel Schlechtes verbergen können, aber am Ende wird alles offenbar werden». Und «die Volksweisheit sagt, dass der Teufel die Töpfe macht, aber nicht die Deckel». Aber am Ende «wird alles bekannt»; und «der Engel, den wir alle haben, gibt uns Trost, begleitet uns auf dem Weg». Er sei also «ein Freund, ein Freund, den wir nicht sehen, den wir aber spüren; ein Freund, der mit uns im Himmel sein wird, in der ewigen Freude.»
«Gott sendet uns einen Engel», fuhr der Papst fort, «um uns zu befreien, um uns die Furcht zu nehmen, um uns vom Unglück fernzuhalten.» Er bitte uns nur, «auf ihn zu hören, ihn zu achten», nur das «Achtung und Zuhören». Und «die Achtung dieses Weggefährten und das Hören auf ihn nenne sich: Fügsamkeit. Der Christ muss dem Heiligen Geist gegenüber fügsam und gelehrig sein», aber «die Fügsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist beginnt mit der Fügsamkeit gegenüber den Ratschlägen dieses Weggefährten.» Jesus wähle «das Bild des Kindes», wenn er «sagen will, wie ein Christ sein muss». Daran erinnere uns der Abschnitt aus dem Tagesevangelium nach Matthäus (18,1-5.10): «Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.» Und: «Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.» Das bedeute, so erläuterte der Papst, «dass die Fügsamkeit gegenüber diesem Weggefährten uns wie Kinder werden lässt: nicht hochmütig, sondern demütig; sie macht uns klein, nicht selbstgenügsam wie die Stolzen und Hochmütigen. Nein, wie ein Kind!» Gerade «diese Fügsamkeit ist es, die uns groß sein lässt und uns in den Himmel führt».
Abschließend bat Franziskus den Herrn um «die Gnade jener Fügsamkeit, auf die Stimme dieses Gefährten, dieses Boten Gottes zu hören, der in seinem Namen an unserer Seite ist», so dass wir «von seiner Hilfe gestützt werden und immer auf dem Weg sein können». Ebenso erinnerten wir «in dieser heiligen Messe, mit der wir Gott loben, daran, wie gut der Herr ist: Nachdem wir seine Freundschaft verloren haben, hat er uns dennoch nicht verlassen, hat er uns nicht im Stich gelassen», sondern «ist mit uns, mit seinem Volk den Weg gegangen. Und auch heute schenkt er uns diesen Weggefährten. Wir wollen also dem Herrn danken und ihn loben für diese Gnade und aufmerksam sein auf diesen Freund, den der Herr uns geschenkt hat.»

Aus «L’Osservatore Roman», Nr. 42, 16. Oktober 2015
© Libreria Editrice Vaticana

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