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Folge mir!

Foto: Das Paradies, Detail aus Das Jüngste Gericht von Giovanni di Paolo, 1465, Siena.

Da sich das Fest Allerheiligen nähert und in Hinblick auf den Monat November, der in besonderer Weise dem Gebet für unsere lieben Verstorbenen gewidmet ist, haben wir Mirella gefragt, ob sie eine Botschaft hat, die sie uns mitteilen1 kann…

Ich sitze in meinem Büro, ich lese viele Mails und Briefe und ich erhalte viele Telefonanrufe. Wie stets gelingt es mir nicht, unempfindlich für die Schmerzensrufe zu sein, die diese Worte und diese Stimmen mir anvertrauen. Ich spüre den Schmerz, ich spüre die Angst, ich spüre die Verwirrung… Ich spüre ihr tiefes Bedürfnis einer «Hilfe», eines Ankers des Heils, einer Umarmung, um wieder den Mut, die Kraft und den Willen zu finden, das Leben fortzusetzen.
Das Leben fortsetzen!
Kann man weiterleben, wenn man in seinem Herzen so heftige, so tiefe, fast unmenschliche Schmerzen hat? Das ist nicht einfach!
Es ist leicht, Ratschläge zu geben… Ratschläge helfen in solchen Situationen nichts oder nur sehr wenig.
Was soll man sagen, wie kann man helfen?
«Herr, nach so vielen Jahren des Zuhörens spüre ich jedes Mal aufs Neue meine Nichtigkeit.»
«Gib mir, Mirella, gib mir…»
«Herr, ich könnte nicht einmal ein Wort des Trostes sagen, wenn nicht deine Gnade da wäre; ich könnte, ich kann nur still umarmen… Du allein, Herr, tröstest, du allein, Herr, hast die Worte des ewigen Lebens.»
Und so schreibe ich meine armen, kleinen Gedanken auf, ganz unverhofft…
«Herr! Du bist da, vor mir, mir gegenüber und hinter dir sehe ich einen offenen Raum, ohne dass ich jedoch etwas erkennen könnte… Es ist eine Art Nebel, ein grauer, rauchiger Nebel, scheint mir.
Du bist mit einer langen, elfenbeinfarbenen Tunika bekleidet; die kastanienbraunen Haare fallen auf deine Schultern; ich meine auf deiner Tunika rund um den Hals kleine braune Zeichnungen zu sehen…
Du schaust mich an, ich schaue dich an… Du streckst deinen rechten Arm zu mir aus, ich sehe dein Handgelenk, deine so schöne weiße Hand; sie ist groß, deine Hand, und sie glänzt; deine Finger sind gleichmäßig in einer
Reihe. Ich sehe eine Röte, die mich an das Rot eines Sonnenuntergangs erinnert… ich weiß nicht warum.
Du streckst den Arm aus und sagst zu mir: “Folge mir!”
Jesus, deine Stimme ist zuvorkommend wie immer, aber dein Blick ist heute traurig.
Instinktiv, schnell und im «Geist» stehe ich auf und folge dir… Ich gehe hinter dir. Ich bemerke, dass du keine Schuhe trägst. Auch ich ziehe die Schuhe aus; ich weiß nicht warum.
Wir gehen schweigend und auf einmal verschwindet der Nebel und wir befinden uns an einem sehr weiten Ort… Ich sehe rechts und links Betten. Ich höre Stöhnen, ich nehme Gerüche wahr.
Ohne dass ich die Zeit habe, eine Frage zu stellen – etwas, das ich nur sehr selten tue – wendest du, Jesus, dich mir zu und sagst mir: «Mirella, meine Tochter, ich will, dass du die Welt des Schmerzes kennen lernst».
Ich empfinde überhaupt keine Freude, mir wird sogar übel, ich bleibe stehen, unbeweglich, etwas entsetzt über das, was Jesus mir zeigen will: Die Welt des Schmerzens.
Ich denke: «Es ist vielleicht ein Krankenhaus. Ich schaue rings umher; man würde sagen, dass es ein Krankenhaus ist, glaube ich…, aber nein, es ist etwas ganz anderes…»
Jesus geht langsam auf etwas zu, das einem Korridor ähnelt. Ich sehe nichts, auch keine Menschen, aber ich spüre, dass wir nicht allein sind…
Jetzt bemerke ich, dass wir an einem sehr großen, sehr weiten Ort sind…
Jesus bleibt stehen. Ich bleibe stehen.
«Schau», sagt er zu mir.
Jetzt sehe ich!
Ein Bett… eine Person. Es gelingt mir nicht, zu erkennen, ob es ein Mann oder eine Frau ist; ich versuche, besser hinzuschauen, aber ich kann nicht unterscheiden; sicher ist es nicht wichtig.
Die Person ist in Agonie; sie liegt im Sterben, sie wird sterben! Der Körper ist sehr müde und erschöpft.
In der Nähe des Bettes sehe ich Angehörige, die weinen… sie beten… sie haben Rosenkränze… sie halten ihr die Hand… sie legen ihr einen Rosenkranz um die Finger… sie streicheln ihr liebevoll das Gesicht…
Welche Liebe! Welche Zärtlichkeit! Ich bin bewegt als ich verstehe, dass in diesem Bett all jene Personen liegen, die wir geliebt haben… und dass wir selber in diesen Gesten von Schmerz-Liebe… Liebe-Schmerz sind; dass auch wir diese Gesten am Krankenlager unserer geliebten Menschen getan haben.
Ich rieche einen angenehmen Geruch, einen Duft wie von Rosen scheint mir. Ein Licht, ein warmer Sonnenstrahl umgibt alles… Oberhalb des Bettes sehe ich eine Frau…, ein heiliges und schönes Geschöpf; sie bewegt sich langsam und von ihren Händen fallen kleine Wassertropfen in allen Farben – jede Farbe ist anders und wird von einem anderen Duft begleitet – die schließlich auf dem Bett und dem Gesicht der sterbenden Person ankommen.
Rechts neben dem Bett erkenne ich den betenden Schutzengel.
Ich «spüre» die Seele des Sterbenden. Es ist eine heitere, gelassene Seele, eine Seele, die sich wie in einer Wiege schaukeln lässt und die «singt». Langsam, schweigend, sehr langsam betet die Seele… «Salve Regina… Mutter der Barmherzigkeit… Leben… Milde… unsere Hoffnung…» Das Gebet wird eine «Wiege», ein sanftes Lied, das den Sterbenden im wichtigsten Augenblick seines Lebens begleitet…
Noch nie habe ich so tiefen Frieden empfunden. Ich bin so fasziniert von dem, was ich sehe, dass ich die Stimme Jesu fast nicht mehr höre, der mich ruft:
«Mirella, Mirella, schau, höre, es ist eine schöne Seele, eine heilige Seele… Schon bald wird sie in meiner Nähe im Paradies, in meinem Reich wandeln. Sie hat mich so sehr geliebt… Ihre Familie ist eine Familie, die glaubt, die betet, die liebt, die lehrt zu lieben…, die mich liebt und die lehrt, mich zu lieben… Trotz des Schmerzes über ihr sehr baldiges Hinscheiden verzweifelt sie nicht, sondern sie hofft auf meine Barmherzigkeit.
Ich zeige es dir, damit du davon erzählen kannst.»
«Oh! Jesus, wie schön ist die Liebe…! Es ist so schön, dass es sich vor meinen Augen in Blumen, in Farben, in Düfte verwandelt…! Mein Herz ist tief bewegt und ich würde gerne stehen bleiben…»
Jesus ruft mich. Ich folge ihm… und auf einmal befinde ich mich in der Dunkelheit…; es ist dunkel… es ist kalt… Welche Angst! Ich spüre die Angst…
Dämonen, es sind Dämonen! Furchtbare Ungeheuer umkreisen das andere Bett, in dem ein anderer Sterbender liegt. Sie ziehen Grimassen… Sie strecken ihre Pfoten zum Sterbenden aus, der allein ist… ohne Familie… und der furchtbare, unflätige Worte sagt… er lästert Gott… er windet sich wie eine Schlange… Es herrscht ein übler Geruch, fast unerträglich, ein Ekel erregender Geruch.
Die Stimme meines Jesus ist traurig:
«Meine Tochter… siehe die Welt des ewigen Schreckens… diese Seele hat nicht gewollt… Sie hat mich nicht gewollt… Sie hat mich verleugnet, sie hat mich verhöhnt, sie hat meinen heiligen Namen und den heiligen Namen meiner Mutter diffamiert… Nie gab es die geringste Reue… nie… nicht einmal jetzt…»
Ich flüstere: «Herr, und ihre Familie?»
«Meine Tochter, meine Tochter… (er seufzt) alles vergeblich… niemand hat gewollt… noch immer will niemand … sie haben mich verleugnet… sie verleugnen mich noch immer… In diesem Haus gibt es keinen Platz für die Liebe… nur für das Laster, für Sittenlosigkeit… nur Geld… nur Hass… der Hass… Nie auch nur die geringste Reue… noch nie Reue… Getünchte Gräber…, meine Tochter, getünchte Gräber…»
Welche schmutzige Wirklichkeit! Oder vielmehr furchtbare Wirklichkeiten… furchtbare Dämonen… furchtbare Finsternis… furchtbarer Gestank… furchtbarer Hass, der vor meinen Augen die Gestalt von furchtbaren Geschöpfen annimmt…
Ich kann nicht mehr atmen.
Jesus bemerkt meine Angst… eilends geht er und ich… eile unverzüglich hinter ihm her…
Stöhnen… Klagen… Tränen… eine tiefgründige Stille… das Licht ist fahl… Menschen, die betrübt sind… so sehr betrübt sind… gehen zu zweit und gebeugt… knien… weinen… scheinen verletzt zu sein… als wären sie von tiefen Wunden an ihrem Körper verletzt.

Mirella Pizzioli

Ich habe keine Angst, sondern möchte nur weinen… möchte trösten…
«Meine Tochter, das ist die Welt der Reue. Meine Barmherzigkeit hat ihnen vergeben. Glaubend haben sie um Verzeihung gebeten… als Reumütige haben sie verstanden; sie haben mir ihre Arme entgegen gestreckt und sie wollten, dass ich sie umarme; sie baten darum, sie haben inständig darum gefleht.
Viele Gebete kommen von der irdischen Welt… viel Liebe kommt von der irdischen Welt… Sie sind nie verlassen. Ich schenke ihnen immer meine Vergebung…»
Die Stimme Jesu wird zu einem sanften Flehen.
«Geliebte Söhne, kommt zu mir, mein Joch ist so leicht; ohne mich gibt es keine Hoffnung; ohne mich gibt es kein Leben… Ich bin das hingeopferte Lamm… Ich bin das Heil… Ich bin euer einziges Heil.»
Jesus ist bewegt und auch ich bin bewegt… Welches Erbarmen für diese armen Geschöpfe… Ich möchte sie umarmen und ich möchte auch Jesus umarmen…, ihn wieder und wieder trösten …
Aus meinem Herz steigt ein Gebet auf… Mir scheint, sie haben es gespürt… eine heilige Seele lächelt mich an.
Ich kann nicht stehen bleiben und immer noch Jesus nachfolgend gehe ich weiter…
Oooohhh!
Oh! Wie schön ist das! Es ist wunderbar… Tausende junge Menschen, Mädchen und Buben, kleine Mädchen und kleine Jungen, leuchtend, sehr fröhlich, duften, verbreiten ihren Duft. Sie tragen leichte Tuniken wie aus Seide, wie aus Tüll, in tausend gedeckten Farben, rosa, blau, lila, gelb, weiß, perlmuttfarben… Musik, Musik, Lieder, Hymnen… eine unbeschreibliche Freude.
Die Stimme meines Jesus ist voller Freude. Jesus lächelt, seine Augen lächeln. Welche Freude ist es, ihn anzuschauen… auch ich bin glücklich, so glücklich…
«Mirella, geliebte Tochter, schau die Welt der ewigen Gnade… Schau, meine Mitarbeiter…, schau, meine Freunde… schau, meine Heiligen… schau, meine Märtyrer… schau, all jene, die mein Herz erfreuen… meine Kinder… all jene, die gegeben haben… die geschenkt haben… meine Brüder… Schau, alle, die eine Spur der Hoffnung hinter sich gelassen haben… Schau, alle, die… auf der Erde Eltern, Brüder, Freunde… Liebhaber des Lammes hatten… Schau, all jene, die meinen Willen gekannt und angenommen haben… Schau, jene, die zu schenken wussten… Schau, jene, die meinen Spuren gefolgt sind… ohne Angst… ohne den Glauben zu verlieren… ohne die Hoffnung zu verlieren… vertrauend… meiner Barmherzigkeit gewiss… auch wenn sie in meiner Totalität unverständlich ist… aber sie haben geglaubt, sie haben mich geliebt… Schau, meine Tochter, die Freude des Himmelreiches… Schau, mein heiliges Volk… Schau, meine Tochter, betrachte, erzähle, erzähle vom Triumph der Liebe…»
Jesus schweigt… er lächelt… jetzt bin ich an seiner Seite… So viele Menschen! Eine unermessliche Menschenschar, ein unermessliches Volk in Feststimmung… Die Völker sind ein «Volk» geworden… sie kommen von allen Teilen der irdischen Welt und jetzt sind sie alle in der Welt des Geistes.
Ein einziges Volk!
«Meine Tochter, um hierher zu kommen, um hier zu sein (Jesus breitet seine Arme aus und zeigt mir das Ganze) muss man zuerst durch die Welt des angenommenen Leids, der geprüften Liebe, der tiefen Reue gegangen sein. Ich habe gewollt, dass du nur ein wenig davon erahnen darfst…, denn das ist mein Wunsch; du sollst davon erzählen.»
Jesus ist nicht mehr an meiner Seite, er steht mir wieder gegenüber und ich bin Zuschauerin einer Apotheose… Ich bin beeindruckt… ein Winzling vor dem Unendlichen… ich habe das Empfinden, in eine Ewigkeit geraten zu sein, die für den menschlichen Geist bestürzend ist… Höhe… Weite… Tiefe ohne Ende… Ohne Ende!
Jesus ist imposant; er blickt in die Weite… spricht zur Welt… Er breitet die Arme aus wie am Kreuz… er ist sehr leuchtend… Hinter ihm ist blauer Himmel… Jesus hängt in der Luft… er ist König, er ist König des Unendlichen. Ihm gehören Zeit und Raum… Er ist der Herrscher des Universums… Die irdische Welt ist vor ihm sehr klein… Die Planeten bilden eine Krone für ihn, sie kreisen um seine Schultern… Rings um ihn ist eine Abfolge realer, wirklicher Bilder… Ozeane… Berge… Ebenen… Wüsten… sternenklare Nächte… Morgendämmerung… Sonnenuntergang… Polarlicht… Wälder… Bäume… Blumen… Tiere… das Ferment des Lebens… die Generationen von Menschen, die bereits gelebt haben… die Generationen von Menschen, die leben… alles… in einer aktuellen «Präsenz», jetzt. Und dieser Augenblick der Geschichte ist weder «gestern», noch «morgen», es ist «heute», die ewige Gegenwart.
Ewiger Gott… seit immer… für immer… heute… jetzt… und auf immer.
Im Zentrum des Zentrums dieses unermesslichen… dort oben… (aber ich weiß nicht, ob es genau dort oben oder hier ist) ist eine Sonne, eine unermesslich große, tausendfarbige Sonne, die tausendfach funkelt, tausend und abertausend Lichtstrahlen breiten sich in alle Richtungen aus. Der Kern ist von einer intensiven, dichten gelbgoldenen Farbe. Er bewegt sich, er pulsiert, pulsiert wie ein Herz. Er lebt. Es ist eine «Lebendige Sonne»; eine Sonne, die atmet. Niemals zuvor habe ich etwas Ähnliches gesehen. Es ist absolut beeindruckend!
Zu Füßen Jesu sind Engel, zu Tausenden und Abertausenden, eine unendliche Unendlichkeit. Inmitten von ihnen sehe ich einen besonderen Engel, einen außergewöhnlichen Engel; er ist sehr schön und groß, größer als die anderen. Er kniet im Zentrum, gekleidet in ein intensives Blau, die Arme zum Himmel erhoben. In der linken Hand hält er einen großen, goldenen Kelch, in der rechten Hand eine große Hostie. Kelch und Hostie strahlen Licht aus, ein starkes, intensives Licht, das so stark ist, dass es das Antlitz des Engels erleuchtet und über es hinausgeht. Der Engel wird transparent und glänzend wie Kristall.
Ich habe noch nie etwas Ähnliches gesehen. Alles ist Licht, lebhaftes Licht, Licht der Liebe, sprechendes Licht! Langsam beginnt Jesus hinaufzusteigen; er wird von Engeln begleitet, in der Mitte der Engel der Eucharistie, der immer zu seinen Füßen ist. Und während er sich langsam entfernt, höre ich deutlich:
«Meine Kinder, habt keine Angst, ihr seid niemals allein, ihr müsst nichts allein tun und nichts nur mit euren eigenen Kräften angehen. Ich, Jesus, ich, die Liebe, ich, der Sohn Gottes, ich, Gott, ich, das Lamm, ich verlasse euch niemals (ich bin) immer bei euch, bis ans Ende der Zeiten und noch darüber hinaus… liebt, glaubt, liebt, liebt.»
Ich möchte rufen: «Ja! Herr! Ja, jetzt habe ich verstanden! Ich habe verstanden!»
Ich habe verstanden, dass sich das Geschenk der Liebe nur im Schmerz verstehen lässt. Ich habe verstanden, dass man erst in der Krankheit das Geschenk der Gesundheit versteht. Nur in der Traurigkeit versteht man das Geschenk der Freude. Nur in der Reue versteht man das Geschenk der Vergebung. Nur wenn man sich vertrauensvoll deinen Händen, Jesus, den Händen Gottes, übergibt, versteht man das Geschenk des Glaubens. Nur im Tod versteht man das Geschenk des Lebens… und das Leben ist für immer. Herr, ich habe auch die Wichtigkeit einer heiligen Familie verstanden.
Ich habe verstanden, dass wir uns alle unseres Gewissens bewusst werden sollen und unser Gewissen bewusst leben sollen. Wir alle sollen verstehen, dass das Kreuz der Schlüssel zum Leben ist.
Ich habe verstanden, dass das Kreuz keine «Ungnade» ist, sondern dass das Kreuz bedeutet, eine «Gnade» zu leben, weil wir Protagonisten und Teil eines göttlichen Plans sind, der über jeden menschlichen Gedanken, über jede menschliche Vorstellung hinausgeht.
Herr, du allein hast die Worte des ewigen Lebens! Nur in dir, Jesus, finden wir, was wir suchen. Die Musik wird leicht. Die Farben verblassen, Jesus verschwindet aus meinem Blickfeld und ich sitze wieder in meinem Büro. Ich bemerke, dass ich keine Schuhe anhabe und dass ich die Zeit hatte zu notieren, was der Herr mich in seiner Güte hat sehen und hören lassen wollen.
Das ist sein Wille und so übermittle ich es. Ohne Kommentar erhebe ich mich, schlüpfe in meine Schuhe, die mir enger zu sein scheinen, lösche das Licht, aber bevor ich die Bürotür schließe, noch schnell ein Blick: Alles ist wirklich «normal», jedes Ding ist am selben Platz wie zuvor, dieselbe Unordnung wie seit jeher, die geistlichen Gemälde an den Wänden, meine Gebetbücher auf dem Tisch, der Computer. Die Welt des Geistes ist aus meinen Augen verschwunden. Ich schließe die Tür hinter mir.
Ich höre das Lärmen der menschlichen Welt als ich nach Hause gehe. Ich weiß nicht, was ich tun soll; ich weiß nicht, wohin ich gehen soll, die Schuhe drücken mich und ich ziehe sie aus.
Eure Freundin, Mirella

Anmerkung:
1. Seit einiger Zeit ahnte ich, dass Jesus über die Welt des Schmerzes zu mir sprechen wollte… Sofort nach Ihrer Anfrage wollte er, dass ich verstehen kann. Gewiss, unser geliebter Jesus hat gewollt und will, dass diese «Visionen» und Worte zu der Zeit gegeben werden, die er ausgewählt hat. Danke! Es ist so schön, sie veröffentlicht zu sehen und zu wissen, dass sie denen, die sie lesen werden, so viel Hoffnung schenken werden. Der Herr segne Sie alle!