Um ständig in der Gegenwart Gottes zu leben…
Françoise - «Umkehr der Herzen»
Wir führen hier einenn Auszug aus dem Vortrag, den Françoise am 15. Juni 2008 in Plougasnou (Bretagne) im «Haus Maria, Unsere Liebe Frau von Frankreich» gehalten hat. Sie hat einen Weg des geistlichen Lebens mit den Botschaften Jesu aufgezeichnet.
Die Wiederkunft Jesu in den Herzen und in Herrlichkeit
Jesus lässt uns wissen, dass diese Wiederkehr in den Herzen und in Herrlichkeit ein Schatz für unsere Zeit ist, ein Schatz der Zärtlichkeit, der für unsere Zeit aufbewahrt wurde, in der es an Zärtlichkeit fehlt, weil die Menschen immer weniger in der Liebe und mehr und mehr im Bösen und der Machtgier leben. Jesus sagt uns: «Meine Zärtlichkeit ist heilig, weil ich der Gott der Heiligkeit bin. Deshalb bitte ich die Kleinen, mir in der Heiligkeit nachzufolgen, um in meiner zärtlichen Gegenwart zu leben. Ihr fühlt Meine Zärtlichkeit tief in eurem Herzen, wenn ihr akzeptiert, mich liebevoll zu betrachten, wenn ihr euch von allem lösen lasst, was nicht gut ist. Meine heilige Zärtlichkeit kommt von meinem Heiligsten Herzen, sie ist ein Edelstein für die Demütigen, für die, die ganz nahe an meinem Herzen leben wollen…»
«Gott kommt in Jesus, durch Sein Wirken im Heiligen Geist zu uns. In Ihm ist Gott jetzt derjenige, der handelt und herrscht… Jesus ist der Schatz, die Gemeinschaft mit Ihm ist der Edelstein.» (Benedikt XVI)
Das stille Gebet
Jesus sagt uns, dass jeder von uns zum stillen Gebet gelangen muss. Er zeigte mir Personen, die viel beteten, aber die Wortmühlen waren: Gebet folgte auf Gebet, und wenn sie fertig waren, gingen sie weg. Jesus erklärte mir damals: «Ich erwartete, dass diese Personen mir nach all diesen Gebeten einen kleinen Augenblick der Stille schenkten, damit Ich mit dem Licht des Heiligen Geistes zu ihrem Herzen sprechen kann… Jesus kann sich uns nur offenbaren, wenn wir bereit sind, Stille zu halten. Wenn wir ununterbrochen sprechen, kann er seine Gegenwart nicht zeigen und uns nicht in der Tiefe nähren.»
«In der Seele muss tiefe Stille herrschen, damit sie das Wort hören kann, das Gott in der Einsamkeit an unser Herz richtet.» (Hl. Johannes vom Kreuz, Lebendige Flamme der Liebe)
Die Begegnung mit Jesus
Wir müssen den Mut haben, dem Herrn Tag für Tag zu begegnen: Entweder vor dem Allerheiligsten oder bei euch zu Hause, wenn ihr nicht anders könnt. Wir müssen den Mut haben, uns Zeit mit Ihm allein zu nehmen, um Ihm zuzuhören. Auch wenn ihr den Eindruck habt, dass in der Stille nichts geschieht, nährt Jesus euch. Und nach und nach spürt ihr dann die Wohltat dieser Zeit des Gebetes und der Betrachtung, in der Er euch erfüllt. Viele glauben nicht, dass Jesus in diesen Zeiten der stillen Betrachtung zu ihnen kommen kann; so richten sie eine Schranke gegen die Liebe Gottes auf. Wenn wir wollen, dass Gott in unser Herz einzieht, müssen wir es öffnen und es nicht barrikadieren. Was der Herr seit fünfzehn Jahren für mich tut, seine täglichen Besuche, die Gnade, ihn zu hören und mit ihm zu sprechen, das kann er (auch ohne Worte) auch für euch tun! Er kann jedem von euch hier schenken, dass ihr seine liebende Gegenwart wahrnehmt und sie im Herzen fühlt. Und das erlaubt euch dann, geistlich voranzukommen und all denen zu helfen, denen ihr begegnet. Wir sind nicht dazu bestimmt, für uns selbst zu leben, sondern dazu, mit den anderen in Gemeinschaft zu leben und mit ihnen zu teilen, ihnen ein Lächeln zu schenken, ihnen Hoffnung zu vermitteln.
«Die Schätze, die diese stille Betrachtung in die Seele einströmen lässt, sind unschätzbar.» (Hl. Johannes vom Kreuz, Lebendige Flamme der Liebe)
Eines der größten Gifte für die Seele: die Eigenliebe
Jesus sagt uns, dass eines der größten Gifte für die Seele die Eigenliebe oder der Hochmut ist. Um die Eigenliebe zu vertreiben, gibt es nur einen Weg: das Klein-Sein, die Demut. Um klein zu werden, wie der Herr es wünscht, müssen wir Ihn in der Stille betrachten. Wenn ihr jeden Tag eine stille Zeit für Jesus nehmt, wird Er euch mit Seiner Liebe erfüllen, ihr werdet euch von Frieden erfüllt und von Gott so sehr geliebt fühlen, dass eure Eigenliebe mehr und mehr verschwindet. Die Eigenliebe kommt von unserem Hochmut. Zum Beispiel ertragen wir nicht, etwas zu hören, was uns verletzt oder was nicht unserer Sicht der Dinge entspricht… Doch wer von der Liebe Gottes erfüllt ist, wird sich von seinen falschen Verletzungen oder von diesen falschen Kränkungen lösen. Er wird sich nicht einmal mehr darum kümmern, ob man gut oder schlecht von ihm denkt. Er lebt im Frieden und ist heiter, denn er trägt den Frieden Gottes in sich. Um die Eigenliebe in uns zum Verschwinden zu bringen, muss man die Liebe zu Gott an den ersten Platz stellen und sie zutiefst fühlen. Wer die Eigenliebe in sich pflegt, kann nicht fröhlich sein, kann nicht lächeln, hat keinen Sinn für Humor, denn er ist auf sich selbst ausgerichtet, in sich selbst eingeschlossen. Wenn wir nicht mehr auf uns selbst schauen, sondern auf die Unendlichkeit der Liebe, die da ist und nur darauf wartet, unser Herz zu erfüllen, finden wir die übernatürliche Freude.
«Meine Mutter, gewähre mir, mir selbst abzusterben und nur noch von meinem lieben Jesus und für meinen Jesus zu leben.» (Hl. Bernadette)
Die göttliche Gnade der Freude kosten
Jesus will uns wirklich seine göttliche Freude vermitteln, sobald wir nur den Willen haben, ihm den ganzen Platz in unserem Herzen zu überlassen. Er will, dass wir wieder fröhlich und nicht mehr lau, langweilig oder betrübt sind. Jesus sagt uns: «Dem, der glaubt, wird viel geschenkt werden, denn er vertraut Meinem Herzen der Barmherzigkeit und der Zärtlichkeit. Er kann Tag für Tag die göttliche Gnade der Freude kosten, die ihm in Fülle geschenkt wird… Besänftigt eure Befürchtungen, eure Mutlosigkeit, eure Erschöpfung, indem ihr Meine Freude annehmt, die das Werk des Heiligen Geistes in einem Herzen ist, das dem Willen des Vaters hingegeben ist.»
«Du zeigst mir die Wege zum Leben, du erfüllst mich mit Freude vor deinem Angesicht.» (Apg 2,28)
Beten heißt lieben und lieben heißt beten
Jesus sagt uns folgendes: Wenn wir gemeinsam beten wollen, müssen wir zunächst einzeln beten, Sein Herz in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen, damit Er uns den Heiligen Geist schenkt, der uns mit Wonne führen wird. «Das Gebet ist ein Austausch zwischen Gott und euch, ein überwältigender Austausch, während dem Gott euch in der Tiefe eures Wesens besucht. Dann geht dieser Austausch mit euren Schwestern und Brüdern weiter, denn Gott teilt sich durch euer Herz all jenen mit, denen ihr begegnet. Gott wird die einen und die anderen durch diejenigen nähren, die sein glühendes Herz lieben. Und wenn ihr gemeinsam betet, müsst ihr in euch den Heiligen Geist aufnehmen, der eint, stärkt und führt. Der Heilige Geist betet in euch und schenkt jedem die Gaben, die ihm für das Wohl aller am besten entsprechen. Wenn ihr also ein glühendes Herz habt, das im Willen Gottes verankert ist, werdet ihr auch während eures gemeinsamen Gebetes vom Heiligen Geist besucht werden, der alles Leben in sich trägt.
Das Gebet beginnt mit dem Blick der Liebe untereinander, dem Blick der Aufrichtigkeit und der Zärtlichkeit. Ihr seid zusammen, um euch im selben Aufschwung an den Vater zu richten. Dafür müsst ihr alles aufgeben, was nicht Liebe zwischen euch ist. Jeder soll also in seinem Herzen damit beginnen, um die Gnade der Vergebung, die Gnade der Liebe zu bitten, damit ihr untereinander eins sein könnt. Dann ist der Heilige Geist gegenwärtig, inspiriert euch bei eurem Gebet, lässt euch die Quelle alles Guten kosten und gibt euch Kraft und Mut, um in der Welt zu strahlen. Wenn ihr im gemeinschaftlichen Gebet vereint seid, werdet ihr meine Zeugen der Zärtlichkeit sein, ihr werdet meinen Lämmern zu Hilfe kommen, ihr werdet lebendig sein und für mich singen.»
Vor dem Heilungsgebet hat Françoise kurz über die Gebetsgruppen «Die Boten der Zärtlichkeit Jesu» gesprochen, die 1999 auf die Bitte unseres Herrn hin gegründet worden sind. Sie hat die vier Hauptelemente in Erinnerung gerufen, aus denen diese Gebetszeit besteht:
Das gesprochene Gebet mit dem Rosenkranz, die Betrachtung des Wortes Gottes, die Herstellung der Beziehung zwischen der Botschaft der Zärtlichkeit und dem Evangelium. Dann stille Anbetung und Lobpreis
Diese Gruppen sind dazu bestimmt, die Zärtlichkeit Gottes auszustrahlen und in jedem Augenblick ihres Alltags aus dieser innigen Vertrautheit mit Christus zu leben. Françoise hat diese Gebetsgruppen mit kleinen Lichtern verglichen, die erleuchten, die den Glauben und die Hoffnung neu beleben und die denen viele Gnaden bringen, die zu diesen Gruppen gehören, aber auch Gnaden für unsere Gegend, für Frankreich und für die ganze Welt. Es gibt 160 Gruppen in Frankreich und im Ausland.
Und zum Abschluss hat Françoise ein paar Informationen über das Haus Marias Unsere Liebe Frau von Frankreich gegeben, das derzeit das Haus des Vereins ist und unter dem Schutz unserer heiligen Mutter und unter der Hut des heiligen Erzengels Michael steht.
Jesus will, dass diese zukünftige Gemeinschaft aus der Demut und auch aus einer Liebe lebt, die tief und echt ist, weil sie aus Seinem Herzen kommt. Er wünscht auch die Stille, die das Herzensgebet fördert, jenes ständige Gebet, das uns dazu bringt, jeden Tag unter Seinem Blick zu leben und jeden Augenblick mit Ihm zu teilen. Dieser Ort ist also ein Haus der «Kleinen», der Liebe, der Stille und des Gebets.
Derzeit funktioniert das Haus dank ehrenamtlicher Mitarbeiter zeitweise, während der Vorträge und in Ferienzeiten, um den Seelen zu erlauben, in der Stille aufzutanken und dem Heiligsten Herzen Jesu zu begegnen.
Jesus hat zu Françoise gesagt: «Durch die Gründung dieses Hauses erlaubst du Mir, zahlreiche verlorene und leidende Menschen anzuziehen, damit ich ihnen den Frieden und die Ausgeglichenheit wiedergeben kann. Ich werde sie mit Meinem Blick der Zärtlichkeit einhüllen, ich werde sie Mein Herz kennen lernen lassen, ich werde ihnen die Wahrheit enthüllen, die Ich Bin…»
von Monique Monnery
