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«Sie fielen vor Jesus nieder und huldigten ihm» (Mt 2, 11)

Weihnachten kommt näher und unser Herz ist voller Freude, denn wir gehen dem Herrn in der Hoffnung entgegen. Die Adventszeit, die eine Zeit der Erwartung und der Vorbereitung mit einer ihr eigenen Liturgie ist, stellt für die ganze Kirche einen Segen dar. Nach dem Vorbild der heiligen drei Könige, die aus dem Morgenland gekommen sind, nähern wir uns dem Herrn im Glauben und im Gebet und freuen uns über dieses göttliche Kommen des Sohnes Gottes, der im gesegneten Schoß Mariens, der ganz Reinen, Mensch geworden ist.

Dem Geheimnis näher kommen

Der Stern ist am Horizont aufgezogen und wir haben uns auf den Weg gemacht. Als gläubige Christen geht jeder auf seine Weise dem Erlöser entgegen. Das Vorbild der heiligen drei Könige ist kostbar für uns. Sie erforschten die Zeichen am Himmel und kündigten bedeutende Ereignisse an. Denn das Eingreifen Gottes in die Geschichte wird oft von himmlischen Zeichen begleitet. (Siehe Mt 2,2.9; 24,3.29.30.31; Lk 21,11; Offb 8,10 usw.) Gott lässt die ganze Schöpfung an den bedeutenden Ereignissen teilhaben, die die Geschichte und das Heil der Menschen prägen. Die Zeichen, die von Gott kommen, sind wie himmlische Leuchttürme, die uns erleuchten und uns dazu bringen, eine göttliche Wirklichkeit zu verstehen, die am Werk ist, damit wir das rechte Ziel, das Heil erlangen. Sie werden uns geschenkt, damit in gewisser Weise das Handeln des Fingers Gottes bestätigt wird. Deshalb sind die heiligen drei Könige, die es gewohnt waren, die himmlischen Zeichen aufmerksam zu erforschen, dem Stern gefolgt. Sie haben sich nicht getäuscht. Sie wussten, dass dieser Stern sie zum König der Könige, zum Messias Gottes, führen würde. Es waren Männer Gottes, die vom Heiligen Geist inspiriert wurden, und er führt uns immer zu Gott, zum Heil und zur Nächstenliebe, im Gegensatz zu den geldgierigen und verblendeten Astrologen, die nur ihre eigenen Interessen verfolgen.
Die heiligen drei Könige sind aufgebrochen und haben Geschenke dabei, die Zeichen ihrer Liebe zu Gott, ihrer heiligen Achtung sind, die sie ihm entgegenbringen. Doch die Heilige Schrift macht uns deutlich, dass ihr Hauptziel darin besteht, dem König der Juden, Christus zu huldigen, der gerade geboren ist (vgl. Mt 2,2f). Sie sind gekommen, um den Erlöser, den Messias Gottes, anzubeten und zu verehren, deshalb heißt es im Evangelium (Mt 2,11): «Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar (1)
Die Haltung der heiligen drei Könige ist wirklich sehr lehrreich. Sie kommen von fern und bringen sichtbare, konkrete Zeichen ihres Glaubens an den Herrn mit, der für sie dennoch ein Geheimnis bleibt. Denn sie wussten nicht wirklich, was sie vorfinden würden (vgl. Mt 2,2f). Sie dachten sogar, dass sie das Kind und König in einem Palast finden würden, der dieses Ranges würdig ist. Doch Gott, der sehr oft unberechenbar ist in seiner Art, seine Pläne zu verwirklichen, hatte einen einfachen Stall erwählt, der für alle verborgen war. Gott hat im Verborgenen unter den Menschen gewohnt, damit Seine Gegenwart nur den Zeugen bekannt ist, die er im Voraus erwählt hatte. Indem Gott sich zunächst den armen Hirten und dann den reichen heiligen drei Königen offenbart hat, zeigt er uns einmal mehr, dass er sich nicht nach dem Ansehen der Person richtet. Er offenbart sich in Wahrheit denen, die ihn erwarten, die ihn mit Glaube und Liebe suchen. Gott liebt uns also und erwartet von uns eine Antwort, ein Ja zu seinem Willen, unabhängig von unserer gesellschaftlichen Stellung. Gott will, dass wir von ganzem Herzen zu ihm kommen. Dafür ist der Advent eine besonders günstige Zeit. Es ist eine Zeit der Gnade.
Wenn wir das Verhalten der heiligen drei Könige noch näher betrachten, erkennen wir, dass sie einen tiefen Glauben haben und zutiefst religiös sind. Sie sind aufmerksam für die göttlichen Zeichen, für das Wort von oben, das sie unter verschiedenen Formen gekannt haben dürften, vielleicht auch zum Teil durch die Heiligen Schriften der Juden, und kommen um anzubeten, um zu huldigen. Dies ist eine Haltung, die uns an unseren wahren Platz stellt, der darin besteht, Gott anzubeten, ihm zu danken, ihn zu loben, mit Glauben zu ihm zu beten und uns dabei zu bemühen, ihm unablässig zu gefallen. Die religiöse Haltung der Anbetung und des Gebetes ist entscheidend für uns Gläubige.

Die Geburt Christi und die geistlichen Regeln

Wir können unseren Glauben nicht ohne das Gebet und ohne die Anbetung leben. Das ist eine Wirklichkeit, die die ganze Bibel uns lehrt. Alle Menschen Gottes, seine Diener, die gläubigen Christen, beten, und beten Gott an. Die Geburt Christi ist ein Aufruf zum Gebet, zur Begegnung mit dem Herrn.
Doch Achtung! Das Gebet und die Anbetung sind nicht die verschwommenen Haltungen der Hochmütigen, die sich in einem falschen Glauben, einer falschen Spiritualität verirren, bei denen jeder sich seine eigenen Verdienste zuspricht. Hüten wir uns also vor trügerisch friedlichen und geistlichen Theorien, in denen die Kirche und Gott mit der angebotenen Gnade vollkommen abgelehnt werden. Die falschen Propheten und sonstigen Gurus und Fälscher aller Art haben diese Besonderheit, dass sie jede Offenbarung, sowie die Kirche ablehnen, und sich über alles stellen: Sie akzeptieren weder die Wahrheit noch das Licht, das sie leiten könnte. Ohne den Heiligen Geist verirrt sich der Mensch im Hochmut und in der Selbstgefälligkeit und fabriziert sich eine Vielzahl falscher Götter, die ihn in die Katastrophe, in die Finsternis, in den Abgrund führen…
Verwechseln wir also nicht das Wahre und das Falsche, das göttliche Licht und die trügerischen Erleuchtungen.
Letzten Endes sind die Dinge sehr einfach. Was immer unser Glaube ist, wenn wir an einen, allmächtigen Gott, Schöpfer und Herrn aller Dinge glauben, wenn wir an diesen Gott der Liebe glauben, der alle Dinge regiert und seinen Heiligen Geist schenkt, wenn wir an diesen Gott glauben und bemüht sind, ihn zu lieben und ihn bitten, uns zu helfen, damit wir alle Menschen und sogar die Feinde lieben, wenn wir an diesen Gott der Liebe und des Lebens glauben und unablässig danach streben, ihm demütig im Glauben, dem Gebet und der Liebe zu gefallen, dann sind wir nicht fern vom Reich Gottes (vgl. k 12,28-34).
Doch um nicht lau zu werden, um nicht in die Irre zu gehen und um bis zum Schluss im Glauben auszuharren, ist es wichtig, sich eine Gebetsregel aufzuerlegen. Eine geistliche Regel, die unserem Leben angepasst ist. Ein Ehepaar, das arbeitet und mehrere Kinder hat, hat nicht denselben Rhythmus wie ein Ordensmann, ein Mönch, ein Priester oder ein Junggeselle. Was gewisse Familien nicht daran hindert, mehr zu beten als manche geweihte Personen. Jeder muss seinen Möglichkeiten folgen.
Am Anfang ist es wichtig, sich zu einem regelmäßigen Gebet zu verpflichten. Wenn man die Orden und Klöster betrachtet, sieht man, dass alle sich eine Regel und einen Tagesrhythmus gegeben haben, der das Gebet fördert. Ohne das hätten sie nicht lange ausgehalten. Das Gebet ist die Grundlage des Ordenslebens. Dies ist absolut unverzichtbar, um seinen Glauben zu nähren und darin auszuharren. Es bezeugt unsere Liebe zu Gott und zu unseren Nächsten, denn es erlaubt den Gnaden von oben, auf alle Menschen herabzukommen. Das Gebet und die Lektüre der Bibel erlauben uns, uns in Gott zu verankern. Die christlichen Familien werden besonders ermahnt, in Gott vereint zu bleiben, um aus seiner Gnade zu leben. Die Ehepaare haben jene schöne Verantwortung, ihre Kinder im Glauben zu erziehen und ganz einfach mit ihnen zu beten, damit das Gebet für sie natürlich wird. Eine Familie, die im Glauben und im Gebet lebt, entfaltet sich in der Gnade und in der Freude. Wie immer erspart uns dies nicht die Prüfungen des Lebens, noch jene, die der Feind unfehlbar hervorrufen wird, doch es ermöglicht die göttliche Befreiung im rechten Moment. Gott lässt seine Kinder nie im Stich, die er liebt und die ihn lieben. Er ist bei den Gerechten, bei seinen gesegneten Kindern und befreit sie vom Bösen, vom Schlechten… Nichts von alledem gilt für die Gottlosen, die Bösen, deren momentane Siege sich dann in Ruin, Verzweiflung und Verderben verwandeln.
Schauen wir also auf den Herrn, der kommt. Rühmen wir Gott wie die Hirten und die heiligen drei Könige (vgl. Lk 2,20). Bewahren wir wie die Jungfrau Maria sorgfältig den Glauben in unserem Geist und in unserem Leben, und betrachten wir mit Liebe das göttliche Wort in unserem Herzen (vgl. Lk 2,19).
Nützen wir den Advent gründlich, um jeden Tag allein und mit den anderen und unseren Kindern zu beten, wenn wir welche haben. Das Lesen der liturgischen Texte, ein Rosenkranzgebet, ein Lobpreislied, kann eine einfache und leichte Grundlage sein, die die Anfänger einhalten sollten. Wenn es möglich ist, sollten wir jeden Tag den Rosenkranz beten. Alle Rosenkranzgeheimnisse sind das Ideal. Diejenigen, die die Möglichkeit und dieses Glück haben, sollen jeden Tag an der Messe teilnehmen und den Herrn empfangen. Unser Leben als Christen erreicht den Höhepunkt der Gnaden in der Eucharistie, der unvergleichlichen Quelle, die unseren Glauben, unser göttliches Leben, nährt. Welch großes Glück, Dich zu empfangen, Herr Jesus! Welcher Fund ist dieses Geheimnis, das sich den Demütigen offenbart und sie für das ewige Leben nährt.
Oh Herr Jesus, hilf uns in dieser Weihnachtszeit besonders, dir mit Vertrauen entgegenzugehen. Schenke uns deinen Frieden, deine Freude, deine heiligmachende Gnade und rette uns.
Jungfrau Maria, bringe das Jesuskind all denen, die dich darum bitten, all denen, die es lieben. Bringe den Erlöser, die göttliche Gnade, überall hin und beschütze die Kirche.
Heiliger Joseph, der von Gott erwählte Gerechte, wache über uns und all jene, für die wir zu dir beten.
Gepriesen sei die Heilige Familie. Gepriesen sei Jesus Christus, der Erlöser.
Ehre sei Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Einen guten Advent in der göttlichen Gnade und ein frohes Weihnachtsfest wünsche ich allen.

Jacques Magnan

 

Anmerkung
1. Gold wie für einen König, Weihrauch wie für einen Gott, Myrrhe wie für einen Menschen. Die heiligen drei Könige hatten diese theologische Wirklichkeit im Hinblick auf den Messias verstanden.