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Fratel Cosimo und die Wunder Unserer Lieben Frau vom Scoglio

In diesem Monat gibt der Parvis-Verlag ein neues Buch von Patrizia Cattaneo, die seit 2007 nach Scoglio pilgert, heraus: Fratel Cosimo und die Wunder Unserer Lieben Frau vom Scoglio. Hier ist ihr Zeugnis:

Ich bin gerade von meiner letzten Pilgerreise zu Fratel (Bruder) Cosimo in Kalabrien (Italien) an der ionischen Küste, fast gegenüber von Sizilien, zurückgekehrt. Es gab überreiche Gnaden. Schon auf dem Weg zum Flughafen haben die frankophonen Pilger, die ich begleitet habe, ihre Erfahrungen bezeugt. Mehrere hatten den mystischen Blumenduft, der von Fratel Cosimo ausging, bemerkt und anderen wurde ein «Augenzwinkern» Gottes zuteil.
Das war auch der Fall bei einer Frau aus der Gruppe, die erzählte: «Ich war erschöpft angekommen und fühlte mich geistlich müde, denn ich litt unter Gebetsschwierigkeiten. Ich kehrte befreit, erleichtert zurück und fühlte mich getröstet, geliebt und mit offenen Armen empfangen. Ja, ein furchtbarer Knoten hatte sich gelöst. Und ich spürte auch eine Wärme beim Segen von Fratel Cosimo! Ich habe sie oben auf dem Scheitel gespürt, die dann wie fließendes Öl ganz langsam über meine Stirn herabkam.»
Ein 15-jähriger Junge bezeugte seinerseits: «Meinen Eltern war es gelungen, mich nach Italien mitzunehmen, denn sie hatten mir Ferien am Meer und gute Pizza versprochen. Ich muss Ihnen sagen, dass ich, als wir hier ankamen, nicht mehr an Gott glaubte. Während des öffentlichen Gebetes von Fratel Cosimo habe ich eine Wärme in den Fingern gespürt und diesmal war es nicht das Gewürz, das ich entsprechend der örtlichen Gepflogenheiten bei Tisch sehr reichlich nahm. Ich habe hier eine unvergessliche Erfahrung gemacht. Das Lächeln von Fratel Cosimo, die Atmosphäre, die Kraft seines Gebetes... alles ist intensiv gewesen. Ich begann, den Rosenkranz zu beten. Ich kam als Ungläubiger an und fuhr vollständig bekehrt heim.»
Fratel Cosimo riet einer Person, die an einem Augenleiden litt: «Baden Sie sich [die Augen] mit dem Wasser U.L.F. vom Scoglio. Letzte Woche badete eine Person, die an einem Augentumor litt, mit diesem Wasser und der Tumor war am nächsten Tag verschwunden.» Als ich am letzten Tag der Wallfahrt zu Fratel Cosimo ging, um ihn zu begrüßen, war gerade eine Ordensfrau bei ihm, um ihm für ihre Heilung von einer Krebserkrankung mit Metastasen zu danken, die sich im Anschluss an sein Gebet ereignet hatte.
Giuseppe Cavallo, Journalist und Generalkoordinator der Gemeinschaft U.L.F. vom Scoglio, hatte ihr geraten: «Meine Schwester, schreiben Sie Ihr Zeugnis auf und schicken Sie es mit den medizinischen Unterlagen, sonst können wir diese Heilung nicht aufnehmen». In der Tat, bei der Stiftung U.L.F. vom Scoglio werden mehr als 12 000 Zeugnisse von Heilungen aufbewahrt, die alle durch medizinische Gutachten bestätigt werden.
Fratel Cosimo hat mir erzählt: «Eines Tages kamen Pilger aus Lourdes mit einem Kleinbus und fuhren mit Kanistern voller Wasser vom Scoglio heim. Das Lustigste war – und das ist kein Scherz, sondern wirklich die Realität – dass eine Pilgerin, die aus Lourdes kam, mit dem Wasser vom Scoglio geheilt wurde!»
Ich kenne Fratel Cosimo seit 2007. Während dieser Jahre habe ich ziemlich viele Zeugnisse gesammelt, um ein Buch herauszugeben, das von den Gnaden berichtet, die an diesem gesegneten Ort durch die Fürbitte der Jungfrau Maria und durch das Gebet von Fratel Cosimo geschehen. Es ist äußerst schwierig, ihn privat zu treffen. Alle können jedoch aus seinem öffentlichen Gebet Nutzen ziehen, das – von einigen Ausnahmen abgesehen – mittwochs, samstags und sonntags jeweils am Abend, bevor die Messe endet, stattfindet. Es ist ein Gebet, das verletzte Herzen und Körper berührt.
Mehrere Pilger haben bezeugt, dass sie eine Wärme, ein Kribbeln oder andere besondere Empfindungen während seines öffentlichen Gebetes verspürten, auf die eine körperliche oder geistliche Heilung folgte. «Ich war etwas enttäuscht, weil ich ihm nicht persönlich begegnen konnte», bestätigte eine Frau, «aber am Ende dieser Wallfahrt muss ich Ihnen gestehen, dass ich dem keine große Bedeutung mehr beimesse. Das Entscheidende ist, dass er da ist, dass wir mit ihm gebetet haben und dass er für uns gebetet hat. Alle haben große Gnaden empfangen.»
Man muss wissen, dass Fratel Cosimo der einzige lebende Laie und Mystiker ist, dem die Kirche erlaubt, während der Messe ein öffentliches Heilungsgebet zu sprechen. Das zeigt, welche Wertschätzung die Kirche für ihn hat.

Wer ist Fratel Cosimo?
Seit vierzig Jahren zieht ein Strom von Gläubigen auf der Straße nach Santa Domenica di Placanica, einer Ortschaft am Fuß des Aspromonte in Kalabrien (Süditalien), wo ein demütiger, betender Mensch lebt. Es ist Cosimo Fragomeni, der bei allen nur unter dem Namen Fratel Cosimo bekannt ist. Er ist 1950 geboren. Als Sohn armer Bauern besuchte er die Volksschule, die er aufgrund der Armut seiner Familie mit 12 Jahren verließ, um Hirte zu werden. Er hatte sich schon immer lieber ins Gebet vertieft als die Zerstreuungen seiner Kameraden zu teilen.
Sein Ruf ging um die ganze Welt seitdem ihm die Muttergottes zum ersten Mal auf dem Scoglio (Deutsch: Felsen) oberhalb seines heimatlichen Geburtshauses erschien. Das war am 11. Mai 1968, in einer schweren Zeit für Kirche und Welt. Sie forderte ihn auf, sein Leben ihrem Sohn Jesus Christus für die Bekehrung der Sünder zu schenken und das Tal zu einem Zentrum der Spiritualität umzugestalten, wo die Menschen Frieden und Erleichterung finden, denn «an diesem Ort will Gott ein Fenster zum Himmel öffnen und seine Barmherzigkeit zeigen».
Nach jeder Erscheinung der Muttergottes hat der Seher sofort seinen Bericht aufgeschrieben und jedesmal eine Kopie an den Pfarrer, Don Rocco Gregorace, übergeben, der vom Ortsbischof beauftragt wurde, sich ein vorläufiges Urteil über die Geschehnisse auf dem Scoglio zu bilden. Don Rocco, der Cosimo seit seiner Kindheit kennt, bestätigte daher von Anfang an: «Wenn all das, was auf dem Scoglio geschieht, nicht im Willen Gottes ist, wird es in einigen Jahren aufhören. Wenn jedoch – was ich glaube – alles durch den Willen Mariens geschieht, der natürlich mit dem Willen Gottes übereinstimmt, wäre, selbst wenn ich mich widersetzen müsste, mein Widerstand unnütz. Das ist ein Risiko, das ich als Priester eingehen musste – das habe ich gespürt – aber es ist ein gut abgewogenes Risiko angesichts der unzähligen geistlichen Gaben, die von der Muttergottes an diesem Ort ausgeteilt wurden... Die Bekehrung meiner Pfarrangehörigen geschah nicht aus der Begeisterung eines Augenblicks, sondern ihr Glaube wurde mit der Zeit immer stärker. Mehrere, die seit Jahren nicht mehr gebeichtet oder kommuniziert hatten, tun es heute regelmäßig, fast jeden Sonntag. Das habe ich festgestellt und bestätige es mit ganzem Gewissen.»
Cosimo akzeptierte diese Sendung und verzichtete auf die Ehe, um seine ganze Zeit dieser Aufgabe zu widmen. Er wurde Franziskanerter­ziare und blieb Laie. Wenn er gefragt wird, warum er nicht Priester geworden ist, antwortet er, dass dies nicht in den Plänen Gottes für die ihm anvertraute Sendung gewesen sei. Er führt eher das Leben eines Eremiten, das von Gebet und Fasten und einem unbedingten Gehorsam gegenüber der Kirche geprägt ist.
Um diese Sendung zu erfüllen hat ihm der Heilige Geist außerordentliche Charismen verliehen, zu denen auch das Charisma der Prophezeiung gehört, d.h. die Fähigkeit, die Dinge Gottes durch göttliche Inspiration anzukündigen. Er hat auch das Charisma der Heilung und der Befreiung, die Gabe, Wunder zu wirken, in den Herzen zu lesen, die Gabe der Bilokation. Von ihm geht ein mystischer Blumenduft aus und er hat die Gabe, auch die härtesten Herzen durch die Kraft des Gebetes zu bekehren.
Er erleidet auch innerliche und körperliche Angriffe des Teufels und durchlebt die Verzweiflung und die Verlassenheit wie Jesus sie am Kreuz erlebte. Vor allem freitags und während der Fastenzeit durchlebt er die furchtbaren Leiden Christi, jedoch ohne sichtbare Stigmata. Er leidet unablässig und mehrmals war er wegen der Angriffe des Teufels dem Tode nahe. Aus seinen Leiden, die mit der Passion Christi vereint sind, und aus den Händen der Jungfrau Maria gehen die unzähligen und außergewöhnlichen Gnaden hervor, und die Menschen, die sie empfangen haben, bezeugen sie.
Tausende Pilger mit von Kummer verwundeten Herzen strömen aus allen Ländern herbei, um der Muttergottes ihre Ängste anzuvertrauen. Es gibt viele Bekehrungen. Auf dem Platz vor der Kapelle entspringt eine Wasserquelle, die heilende Eigenschaften hat und die Fratel Cosimo in einer Vision angekündigt wurde. Die Pilger können dieses Wasser aus Wasserhähnen entnehmen, die weiter unten angebracht wurden, um das Gebet und die Stille des heiligen Ortes nicht zu stören.
Manche schlafen unter freiem Himmel und ertragen die glühende Sommerhitze oder die intensive Winterkälte, um an den großen Versammlungen teilzunehmen, die während des Jahres stattfinden und um beim Gebet, das Fratel Cosimo für die Kranken spricht, dabei zu sein.
Ein persönliches Gespräch mit Fratel Cosimo ist nur äußerst selten möglich, aber es ist auch nicht erforderlich, um Gnaden, sogar sehr große Gnaden, zu erhalten.
Die Pilger hinterlassen auf dem Felsen, wo sich die Muttergottes gezeigt hat, Fotos ihrer Angehörigen und Gebetsanliegen. Sie legen auch Kleidungsstücke und Gegenstände (Taschentücher, Rosenkränze, Medaillen...) auf den Felsen, die sie den Kranken mitbringen. Das manchmal verzweifelte Flehen, das von diesem Ort zu Gott aufsteigt, wird oft erhört und viele Menschen kehren zurück, um zu danken und Bekehrungen oder unerklärliche Heilungen zu bezeugen. Die Gnaden, die in diesen vierzig Jahren gewährt wurden, lassen sich nicht mehr zählen.

Bald wird es in Scoglio ein Heiligtum geben
Die Stiftung «U.L.F. vom Scoglio» zählt heute ungefähr 80 Ehrenamtliche, die sich um den Ort und um den Empfang der Pilger kümmern. Der Diözesanbischof hat U.L.F. vom Scoglio am 7. Dezember 2008 zu einem «Ort des Kultus» erklärt.
Am 13. Mai 1968 hatte die Muttergottes, die dem jungen kalabrischen Hirten erschien, gesagt: «Ich bitte dich um die Gunst, dieses Tal umzugestalten; ich möchte hier ein großes Zentrum der Spiritualität, wo die Menschen Frieden und Erleichterung finden können. An diesem Ort will Gott ein Fenster zum Himmel öffnen; hier will Er durch meine Mittlerschaft seine Barmherzigkeit zeigen.»
Diese Prophezeiung wird nun wahr. 2013 hat Papst Franziskus die ersten beiden Steine des Heiligtums gesegnet und am 10. Juli 2014 waren – welche Gnade! – meine Pilger und ich selber bei einem historischen Ereignis anwesend. Fratel Cosimo sagte am Ende des Gebetes strahlend: «Ich kündige euch eine frohe Botschaft an: Die Arbeiten für den Bau des Heiligtums haben begonnen. Ich bitte euch um ein Gebet, damit alles ohne Hindernisse verläuft. Entsprechend der Verheißungen der Muttergottes wird dieser Ort ein Ort der Stärkung und der Linderung für ganz viele Menschen sein, die aus der ganzen Welt kommen.»

von Patrizia Cattaneo

PS: Der neue Diözesanbischof, Mgr. Oliva, wurde am 20. Juli 2014 geweiht.