Gesichte und Tröstungen
Die hl. Angela von Foligno (1248-1309), eine Tochter Umbriens, jung, schön, begehrt, verzichtete auf all ihr weltliches Glück und ihre Reichtümer, nachdem sie wie die Samariterin am Jakobsbrunnen erfahren hatte, was es heisst, Zwiesprache mit Jesus zu halten. In zahlreichen Ekstasen und gewaltigen Visionen durfte sie die Liebe und Grösse des lebendigen Gottes erfahren. Wenn es ihr auch immer schmerzlich bewusst blieb, dass es ihr fast unmöglich war, die Grösse des Geschauten in menschliche Worte zu fassen, so sind ihre geistlichen Abenteuer und Erlebnisse, wie sie sie dem Bruder Arnaldus diktiert hat, dennoch von hinreissender Lebendigkeit und Anschaulichkeit. Ihre 'Gesichte und Tröstungen' gehören zum Schönsten und Faszinierendsten, was die christliche Literatur im Bereich der Mystik und persönlichen Gotteserfahrung zu bieten hat.