Für die Einheit der Christen
Enzyklika Ut unum sint - dass Sie eins seien
Was Christus bei der Gründung seiner Kirche am meisten am Herzen lag, war die Einheit der Seinen. Im Hohepriesterlichen Gebet am Abend vor seinem Leiden bat er den Vater: 'Ut unum sint - Damit sie eins seien.' Ja, er machte die Einheit geradezu zum Erkennungsmerkmal seiner göttlichen Sendung: 'Damit die Welt erkenne, dass Du mich gesandt hast.' Remigius Bäumer weist in seinem Kommentar nach, dass in der Kirche seit den Zeiten der Apostel in vielen Konzilien und Synoden immer wieder um die Einheit gerungen wurde. 'Mein dringender Wunsch ist es', schreibt der Papst einleitend, 'diese Aufforderung zur Einheit heute zu erneuern, sie mit Entschiedenheit wieder aufzuwerfen...' Der Papst richtet seinen Appell an alle Christen aller Konfessionen: 'Diejenigen, die an Christus glauben und durch die lange Reihe der Märtyrer miteinander verbunden sind, können nicht gespalten bleiben...' Der Papst schliesst mit den Worten: 'Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat sich die katholische Kirche unumkehrbar dazu verpflichtet, den Weg der Suche nach der Ökumene einzuschlagen und damit auf den Geist des Herrn zu hören. Die Sorge um die Wiederherstellung der Einheit ist Sache der ganzen Kirche, sowohl der Gläubigen wie auch der Hirten, und geht einen jeden an, je nach seiner Fähigkeit.' Die Enzyklika beeindruckt durch die Dringlichkeit, mit der die Einheit der Kirche beschworen wird und ihren Optimismus, dass das Gebet des Herrn um die Einheit Erfüllung findet.