Fatima und kein Ende
Die bleibende Bedeutung des 3. Geheimnisses von Fatima
Jahre lang hatten Verehrer der Muttergottes von Fatima auf die Veröffentlichung des den Seherkindern anvertrauten «dritten Geheimnisses» gewartet. Doch dann kam im Heiligen Jahr 2000 die Überraschung. Der Vatikan gab den Inhalt des dritten Teils der von Schwester Lucia dos aufgezeichneten Schauung bekannt - und er verband deren Inhalt mit einem Ereignis der Vergangenheit: Das im «dritten Geheimnis» Offenbarte habe sich mit dem Anschlag auf Johannes Paul II. vom 13. Mai 1981 erfüllt. Die Enttäuschung war so groß, dass mancher vermutete, der Vatikan habe nur einen Teil der Aufzeichnung von Schwester Lucia aus dem Jahr 1944 veröffentlicht. Doch Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone veröffentlichte eigens ein Buch, in dem er die These bekräftigte, dass das «dritte Geheimnis» die Vergangenheit betreffe. Das wurde die offizielle Haltung des Vatikans. Bis im Mai 2010 Papst Benedikt XVI. nach Fatima aufbrach. Seither ist alles wieder offen.
Der Autor, Guido Horst, ist Chefredakteur des «VATICAN-magazins» und Rom-Korrespondent der Zeitung «Die Tagespost».