Ecclesia in Europa
Apostolisches Schreiben
Europa, das dabei ist, sich als «Union» aufzubauen, drängt auch die Christen zur Einheit, damit sie wahre Zeugen der Hoffnung seien, und spornt sie an, beim Versöhnungsprozess mitzuwirken. Papst Johannes Paul II. als Oberhaupt der Weltkirche erlässt in diesem Schreiben einen geradezu beschwörenden Aufruf: «Europa, das du am Beginn des dritten Jahrtausends stehst: Du hast im Laufe der Jahrhunderte den Schatz des christlichen Glaubens empfangen. Dieser begründet dein soziales Leben auf den Prinzipien des Evangeliums, und seine Spuren sind in den Künsten, in der Literatur, im Denken und in der Kultur deiner Nationen wahrnehmbar. Doch dieses Erbe gehört nicht nur der Vergangenheit an; es ist ein Zukunftsplan zum Weitergeben an die künftigen Generationen, weil es der Ursprung des Lebens der Menschen und Völker ist, die miteinander den europäischen Kontinent geschmiedet haben... Die christliche Offenbarung kann den politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Zusammenschluss in eine Form des Zusammenlebens verwandeln, in der sich alle Europäer zu Hause fühlen und eine Familie von Nationen bilden, von der sich andere Regionen der Welt fruchtbar inspirieren lassen können. Hab Vertrauen! Im Evangelium, das Jesus ist, wirst du die feste und dauerhafte Hoffnung finden, nach der du dich sehnst. Es ist eine Hoffnung, die auf den Sieg Christi über die Sünde und den Tod gegründet ist.»