Der Duft des Libanon

Yussef Antoun Makhlouf wurde am 8. Mai im Jahr 1828 in Bekaa Kafra (Nordlibanon) als Sohn armer Bauern geboren. Im Jahr 1851 verließ er seine Eltern und das Heimatdorf und trat in das Kloster Notre-Dame de Maifuk ein. Von dort wurde er zum Kloster Sankt Maron in Annaya geschickt und trat in den libanesischen Maroniten-Orden ein. Als Ordensname wählte er Charbel. Im 1859 wurde er zum Priester geweiht. Dann lebte er 16 Jahre lang als Mönch im Kloster Sankt Maron in Annaya.
Später zog er sich mit Erlaubnis der Klosterobern für immer in die Einsiedelei des Klosters zurück. Er widmete sich im Schweigen und in strengster Enthaltsamkeit nur noch dem Gebet und der Feier und Anbetung der heiligen Eucharistie. Für Notleidende und Ratsuchende hatte er jedoch immer ein gütiges Herz und ein offenes Ohr und vermittelte ihnen vielfache Hilfe durch seine Fürsprache bei Gott.
Das Volk liebte und ehrte ihn schon wie einen Heiligen. Nach 23 Jahren frommen Einsiedler-Lebens starb er im Alter von 70 Jahren nach der Eucharistie-Feier. Bald nach seinem Tode stellte man fest, dass sein Leichnam nicht verwest oder vertrocknet war, sondern noch Körperflüssigkeit enthielt und absonderte. Diese Phänomene sowie zahlreiche Krankenheilungen nach einem Besuch am Grabe Charbels machten ihn sehr schnell zu einem festen Bestandteil orientalisch-christlicher Volksfrömmigkeit. Am 9. Oktober 1977 fand in Rom die Heiligsprechung durch Papst Paul VI. statt.

Msgr.  Salvatore Garofalo (1911-1998) liefert uns hier eine der vollständigsten und treuesten Biographien des heiligen Charbel.
«Ihr Buch, das Sie mit dem Herzen geschrieben haben, entspricht in der Einfachheit seines Stils und der Tiefe seiner Perspektiven der Seele des Eremiten Charbel. Ich wünsche mir, dass alle, die es lesen – Ordensleute, Priester und Laien – daraus den Wunsch nach einem tiefen Leben schöpfen, das von der Armut des Evangeliums genährt und vom Glauben erleuchtet ist. Nur um diesen Preis kann unsere Welt den Frieden wiederfinden, und das dramatische Abenteuer, das sie heute erlebt, zu der einzig befreienden Lösung gelangen.» (Paul Pierre Kardinal Méouchi)