Christus hilft dir und heilt dich!
Ostern heute erfahren
64 Seiten - 11,5x17 cm - Februar 2017
Diese Schrift habe ich nicht als Theorie am Schreibtisch ausgedacht. Ich habe die österliche Zeit gefeiert und bin innerlich mit Christus mitgegangen. Dann habe ich im Gebet versucht zu hören, was Christus uns heute sagen will. Immer hat der Glaube etwas mit Hingabe zu tun, sei es im Gebet, sei es in der Mitverantwortung, die sich im sozialen und engagierten Handeln zeigt. Nur so kann Ostern erfahren werden: indem wir unser Leben als Beziehung, unser Vermögen in Liebe und Mitgefühl miteinander teilen.
Von Christus wird gesagt, er sei «auferstanden». Was bedeutet das? Seine «Auferstehung» feiern wir Christen an Ostern.
Wenn man heute einen gläubigen Menschen auffordern würde, er solle ein anderes Wort für «Ostern» nennen, würde er vielleicht «Leben» sagen. Er würde diesen Begriff wählen, weil er sich wohl denken müsste: Mit dem Wort «Auferstehung» kann doch ein moderner Mensch nicht viel anfangen.
Was kann sich denn der moderne Mensch unter «Auferstehung» vorstellen? Wir kennen das Wort «Aufstehen». Am Morgen, wenn wir mehr oder weniger gut geschlafen haben, fällt es uns mehr oder weniger schwer, das behagliche warme Bett zu verlassen. Viele von uns stehen mit Freude, andere aus Pflichtgefühl auf. Wieder andere halten es nicht mehr länger aus im Bett…
Doch ahnen viele Menschen, wenn sie sich an ihre religiöse Unterweisung erinnern, insofern sie überhaupt eine solche genossen haben, oder wenn sie sich öffnen für die christlichen Geheimnisse, dass Auferstehung mehr ist als Aufstehen. Die Auferstehung ist doch wohl mehr als ein Leben nach dem Tod. Denn wenn man die Berichte über den auferstandenen Christus unbefangen liest oder hört, dann wird bald klar, dass die Verfasser derselben, die Evangelisten, mit ihren Schilderungen der Auferstehung viel mehr gemeint haben müssen als sein Weiterleben nach dem physischen (heute würde man auch sagen: klinischen) Tod. Die Auferstehung wird immer wieder mit dem in Verbindung gebracht, was wir «Himmelfahrt» nennen. Deshalb hat wohl der begnadete Maler Matthias Grünewald Auferstehung und Himmelfahrt in seinem berühmten Kunstwerk, dem Isenheimer-Altar, zusammengefasst…
Pfarrer Urs-Beat Fringeli (Entnommen aus der Einführung des Buches)