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Die zwölf Apostel

Jesus und seine Apostel, Jünger, Jüngerinnen und seine Kirche

In diesem im Juli 2014 erschienenen Buch erfährt man über die Apostel viel bisher Unbekanntes, über ihre Herkunft, ihr Aussehen, ihren Charakter, ihre Stärken und Schwächen. Man hört die Zwölf miteinander diskutieren und spaßen – oder, wie bei dieser Leseprobe, die Frohe Botschaft verkünden. Das Buch zeigt auch, was die Apostel Schönes und weniger Erfreuliches miteinander erleben, was sie essen, wo sie schlafen. Neben den Aposteln lernt man zudem verschiedene Jünger und Jüngerinnen kennen.

Johannes begeistert
mit seiner ersten Predigt Stephanus

Nach der Erwählung der Apostel warten viele Jünger und viele andere, die sich ihnen angeschlossen haben, auf Jesus, der für sie «so viele Wunder wie Blumen an den Berghängen» wirkt. Dann aber verabschiedet sich Jesus von der Menge mit den Worten: «Andere warten auf mich, die noch unglücklicher und ärmer sind als ihr.» Er lädt die Leute ein, sich mit Vertrauen an seine Apostel zu wenden, und geht dann weg. (3,241-242)1
Vor versammelten Leuten werden den zurückgebliebenen Aposteln Fragen gestellt. Stephanus fragt, wie sie, die doch schwächer seien als kleine Kinder, zu Höherem sollen aufsteigen können. (3,246)
Hier der zweite Teil der Antwort des Johannes an Stephanus:
«O Einladung Gottes! Einladung des Vaters! Hört, hört! Christus hat die Himmelspforten weit geöffnet und den Engeln der Barmherzigkeit und des Verzeihens geboten, sie offen zu halten, auf dass ihnen in Erwartung der Gnade wenigstens Lichter, Wohlgerüche, Gesänge und Frohsinn entströmen mögen, um in heiliger Weise die Herzen der Menschen anzuziehen und zärtliche Worte an sie zu richten. Es ist die Stimme Gottes, die spricht, und die Stimme sagt: “Eure Kindlichkeit? Sie ist eure beste Münze! Ich möchte, dass ihr ganz klein werdet, damit ihr Demut, Aufrichtigkeit, Vertrauen und die Liebe der Kinder zum Vater erlangt. Eure Unfähigkeit? Aber gerade sie ist mir Ruhm! Oh, kommt! Ich verlange nicht von euch, dass ihr selbst den Klang der guten und der schlechten Steine prüft. Gebt sie mir. Ich selbst werde sie verlesen, und ihr werdet damit wieder aufbauen. Der Aufstieg zur Vollkommenheit? Oh, meine kleinen Kinder. Legt eure Hand in die Hand meines Sohnes, eures Bruders, und so werdet ihr nun an seiner Seite aufsteigen…” Aufsteigen! Zu dir kommen, ewige Liebe! Dir, der Liebe, ähnlich werden!
Lieben, das ist das Geheimnis!… Lieben! Sich schenken… Lieben! Sich selbst vernichten… Lieben! Sich verschmelzen… Das Fleisch? Ein Nichts! Der Schmerz? Ein Nichts! Die Zeit? Ein Nichts! Selbst die Sünde wird zum Nichts, wenn ich sie in deinem Feuer, o Gott, verbrenne. Nur die Liebe allein besteht! Die Liebe! Die Liebe, die uns der menschgewordene Gott geschenkt hat, wird uns alles verzeihen. Niemand weiß besser zu lieben als die Kinder, und niemand wird mehr geliebt als ein Kind.
Oh! Du, den ich nicht kenne, der du aber das Gute kennen lernen willst, um es vom Bösen zu unterscheiden, um aufzusteigen bis zu den Himmelshöhen, zur göttlichen Sonne und zu allem, was übernatürliche Freude ist: Liebe, liebe, und du wirst all das besitzen! Liebe Christus! Du wirst im Fleische sterben, aber im Geiste auferstehen. Mit einem neuen Geiste, ohne jemals wieder Bausteine zu benötigen: Denn du wirst auf ewig ein unauslöschliches Feuer sein. Die Flamme steigt empor. Sie braucht dazu weder Stufen noch Flügel. Befreie dein Ich von starren Strukturen und erfülle es mit Liebe, und du wirst eine lodernde Flamme sein! Lass dies ohne Einschränkungen geschehen! Fache vielmehr die Flamme an und nähre sie, wirf deine ganze Vergangenheit der Leidenschaften und der Gelehrtheit hinein! Alles weniger Gute wird die Flamme vernichten, das edle Metall aber wird sie läutern. Wirf dich, o Bruder, in die tätige und selige Liebe der Heiligen Dreifaltigkeit! Dann wirst du verstehen, was dir jetzt noch unverständlich erscheint; denn du wirst Gott begreifen, den nur erfassen kann, wer sich seinem Opferfeuer gänzlich hingibt. So wirst du dich in flammender Umarmung in Gott gründen und für mich, das Kind Christi, beten, das gewagt hat, dir von der Liebe zu sprechen.»
Alle sind zutiefst erstaunt: die Apostel, die Jünger, die Gläubigen… Der Angesprochene ist bleich, Johannes purpurrot, nicht so sehr der Anstrengung als der Liebe wegen. (3,248-249)
Aus: «Die zwölf Apostel», S. 77-78

Anmerkung:
1.    (3,241-242) = Der Gottmensch, Band 3, S. 241-292.